Einsam führen die Gleise des Zephyr streckenweise durch die Wildnis.
Sein Weg führt den Zephyr auch vorbei an Salt Lake City in Utah.
Die Union Station in Denver ist ein wuchtiger Prachtbau im romanischen Stil.
Die Golden Gate Bridge in San Francisco empfängt die Zugreisenden am Ende der Reise.
Clay Hardy ist Schaffner im Amtrak-Zug «California Zephyr».
Der Zephyr pendelt täglich in beiden Richtungen von Chicago nach Emeryville an die Bucht von San Francisco.
Blick aus dem Zugfenster auf die Prärie.
Halt bei Nacht für den «Zephyr», der laut Plan über zwei Tage unterwegs ist.
Die Stockbetten sind schon umgebaut, als der Zephyr unter Fauchen und Quietschen in Denvers Kopfbahnhof einrollt.
Die gewölbten Panoramafenster im «Lounge Car» bieten grandiose Aussichten.
Der California Zephyr schlängelt sich durch atemberaubende Landschaften.
Mit dem Zug durch den Wilden Westen reisen
Einsam führen die Gleise des Zephyr streckenweise durch die Wildnis.
Sein Weg führt den Zephyr auch vorbei an Salt Lake City in Utah.
Die Union Station in Denver ist ein wuchtiger Prachtbau im romanischen Stil.
Die Golden Gate Bridge in San Francisco empfängt die Zugreisenden am Ende der Reise.
Clay Hardy ist Schaffner im Amtrak-Zug «California Zephyr».
Der Zephyr pendelt täglich in beiden Richtungen von Chicago nach Emeryville an die Bucht von San Francisco.
Blick aus dem Zugfenster auf die Prärie.
Halt bei Nacht für den «Zephyr», der laut Plan über zwei Tage unterwegs ist.
Die Stockbetten sind schon umgebaut, als der Zephyr unter Fauchen und Quietschen in Denvers Kopfbahnhof einrollt.
Die gewölbten Panoramafenster im «Lounge Car» bieten grandiose Aussichten.
Der California Zephyr schlängelt sich durch atemberaubende Landschaften.
Zwei Tage, drei Stunden und 20 Minuten dauert die Reise von Chicago an die Bucht von San Francisco, garantierte Verspätung nicht mitgerechnet. Doch im California Zephyr geniessen Fernzugfans die Verzögerungen: Wer Zeit verliert, gewinnt Perspektive.
Sanft schwingt die Schlafkoje hin und her. Die nachtblauen Vorhänge wippen sacht im steten Rhythmus der Zugräder. Leise summend vibrieren die dicken Fensterscheiben. Draussen ist es längst stockfinster.
Der California Zephyr schnauft langsam die Ostflanke der Rocky Mountains hinauf. Unten in der dunklen Ebene funkeln Stadtlichter. Bei seiner letzten Abfahrt in Denver hatte der Fernzug über 14 Stunden Verspätung. Doch der pochende Herzschlag des Zuges beruhigt genervte Gemüter, Reisestress ist abgeschüttelt.
Gut 3900 Kilometer ist die Zephyr-Strecke lang. Täglich verkehrt der Zug in beiden Richtungen zwischen Chicago und Emeryville an der Bucht von San Francisco. Unterwegs kreuzen seine Gleise etwa drei Viertel des amerikanischen Kontinents.
Sie verlaufen durch wogende Weizenfelder und verschlafene Farmstädtchen in Illinois und Iowa, überqueren den mächtigen Mississippi nach Nebraska, führen weiter nach Denver und mitten durch die Rocky Mountains, entlang am Grossen Salzsee bei Salt Lake City in Utah bis zur Kasinostadt Reno, dann hinauf in die verschneite Sierra Nevada und endlich hinunter an den blauen Pazifik.
Schlafkabinen sind echte Platzwunder
Voll ist der Zephyr selten. Curtis Keeton seufzt. Wer habe schon planmässig zwei Tage, drei Stunden und 20 Minuten Zeit für so eine Strecke?
Seit 38 Jahren arbeitet der gemütliche Mittfünfziger mit Bäuchlein und Brummstimme als Schlafwagenschaffner an Bord. Die kleinste Schlafkabine in den doppelstöckigen Waggons ist ein echtes Platzwunder auf gut zwei Quadratmetern. Die beiden Polstersitze links und rechts am Fenster lassen sich nachts zu einem Bett flachlegen. Über die Armlehne klettert man auf eine von der Wand geklappte zweite Pritsche, gerade mal 61 Zentimer schmal.
Inzwischen ist es weit nach Mitternacht. Hinter den Scheiben sind Bergsilhouetten im fahlen Mondlicht zu erkennen. Schneeflecken leuchten, Sterne blinzeln. Plötzlich scheint alles Aussenlicht wie ausgeknipst.
Das muss der Moffat Tunnel sein, zehn Kilometer bohrt er sich durch James Peak, durchschneidet die kontinentale Wasserscheide tief unter dem Gebirgskamm bis auf die Westseite der Rockies. Der Zug ruckelt. Das samtige Schwarz tut ein Übriges. Der Zephyr hat seine Passagiere endlich in den Schlaf gewiegt.
Gerahmte Westernkulisse
Am nächsten Morgen duftet es nach frischem Kaffee. Auf dem Gang steht ein grosser Thermosbehälter zur Selbstbedienung. Dazu gibt es im Speisewagen Buttermilch-Pfannkuchen und vor den Fenstern Utah – wie eine gerahmte Westernkulisse: Stachelige, graugrüne Salbeibüsche auf staubigem Prairieboden, rundliche Kamelrücken-Hügel, dahinter dramatische Sandsteinklippen.
An hölzernen Strommasten hängen die Leitungen durch. Hier bleicht ein Häufchen verstreuter Knochen in der Sonne. Dort streiten zwei nackthalsige Geier, argwöhnisch beäugt von einer Familie grasender Gabelhorn-Antilopen, die missbilligend die Köpfe heben, als der Zug vorüberbraust.
Wo sonst bekommt man eine Portion Wilder Westen im Schlafanzug serviert? «I love it!», ruft Denise Miller verzückt und rührt aufgeregt in ihrer Kaffeetasse. Ganz familiär sitzt man jeweils zu viert an Gemeinschaftstischen. Die blonde Grossmutter aus Wisconsin steckt noch im karierten Pyjama. Ihr Enkelkind will sie besuchen, schon zum zweiten Mal per Fernzug. Das sei viel entspannter als mit dem Flugzeug.
Tempowechsel und Fernsicht
Fernzugfans sind ein kurioses Völkchen. Viele sind Senioren, viele sind Feriengäste und für viele ist der Weg das Ziel. So etwa für einen überzeugten Überland-Reisenden wie Alasdair Hastewell. Den «change of pace», den Tempowechsel liebt der vollbärtige Mathematikstudent aus Boston. Weisse Flecken gibt es heute nicht mehr auf der Landkarte, wohl aber im Mobilfunknetz. Hier könne man richtig abschalten. Empfang hat der Zephyr nur selten.
Weit ist hier der Horizont. Deckenhohe, gewölbte Panoramafenster im «Lounge Car» erteilen eine Lektion in Fernsicht. Wolkenmassen türmen sich in allen vier Himmelsrichtungen auf. Stunde um Stunde braust der Zephyr darauf zu und scheint doch nicht näher zu kommen. Das rückt auch Lebensperspektiven zurecht.
Regentropfen klatschen an die Scheiben. Der Zephyr bremst, rollt auf ein Nebengleis und steht erstmal still im Nirgendwo. «Diese Güterzüge», sagt Schaffner Clay Hardy und zuckt mit den Achseln. Eigentlich sei der Frachtverkehr gesetzlich verpflichtet, der Personenbeförderung Vorfahrt zu gewähren. Daran halten würden sich die Güterzüge meist nicht. Nach Amtrak-Angaben sind Langstreckenzüge nur zu 43 Prozent pünktlich.
Im Zephyr stört das niemanden.
3924 Kilometer mit dem Zug: California Zephyr
Der California Zephyr verkehrt täglich in beide Richtungen zwischen Chicago im US-Bundesstaat Illinois und Emeryville, Kalifornien. Von dort geht es die letzten 40 Minuten per Amtrak-Shuttlebus zur Endstation am Fisherman’s Wharf in San Francisco. Die Strecke ist 3924 Kilometer lang, verläuft durch drei Zeitzonen, sieben Staaten und dauert planmässig 51 Stunden und 20 Minuten. Wer nicht die komplette Strecke mitfahren möchte, kann unterwegs zu- oder aussteigen. Übernachtungsstopps sind nicht gestattet. Einzelne Abschnitte sollten dann separat gebucht werden.
Reisezeit: Je nach Vorliebe eignet sich jede Jahreszeit. In den Sommerferien sind die wenigen Schlafkabinen schnell ausgebucht. Im Winter verursachen Schneestürme in den Rocky Mountains oder der Sierra Nevada Verspätungen. Je nach Saison variieren die Preise.
Übernachtung: Die Rücklehnen der Coachsessel in den Sitzwagen sind verstellbar. Im winzigen «Roomette»-Zweibettabteil werden Polstersessel nachts zu einem schmalen Bett. Darüber klappt ein zweites von der Wand. In den Familien-Schlafraum passen zwei Erwachsene und zwei Kinder. Nur die grösseren «Superliner Bedroom»- Kabinen für bis zu drei Passagiere haben Dusche und Toilette. Sonst sind Waschräume auf dem Gang.
Infos: amtrak.com für Tickets und amtrakvacations.com für Erlebnispakete mit Hotels und Ausflügen.
Das sind die meist tätowierten Menschen der Welt
Die meisttätowierten Menschen der Welt
Der erste Tattoo-Artist Englands und eines seiner Werke um 1903: Tom Riley führte einen der ersten Tattoo-Shops in London und tätowierte angeblich sogar König Edward VII. 1771 brachte Captain James Cook das Phänomen «tatau» von seiner Reise aus Polynesien in unsere Breitengrade, seither hat sich die Kunst des Tätowierens weiter entwickelt.
Sie liess sich in den 1940er Jahren ihr erstes Kunstwerk stechen. Über 200 Tattoos zierten den Körper der 78-jährigen Isobel Varley bei ihrem Tod im Jahre 2015.
Mehr als 75 Prozent ihres Körpers waren tätowiert, auch den Intimbereich zierten 16 Tattoos und allein in ihren Ohrläppchen trug Varley 29 Piercings. Für die Engländerin war es eine Leidenschaft, die ihr den Titel «Seniorin mit den weltweit meisten Tattoos» im «Guinness Buch der Rekorde» einbrachte.
Auch Julia Gnuse schaffte es ins beliebte Rekorde-Buch: «Meisttätowierte Frau der Welt» lautet ihr Titel. Tatsächlich sollen 95 Prozent ihrer Haut mit Tinte verschönert worden sein.
Doch für Gnuse, auch bekannt als «Illustrated Lady» waren die Tattoos eher Mittel zum Zweck. Sie leidet an einer schmerzhaften Lichtempfindlichkeit, die Narben und Blasen auf dem Körper hinterlässt, und diese begann sie zu übermalen.
John Kenneys Tätowierungen sind Ausdruck seines turbulenten Lebens. Im Alter von sieben Jahren floh er von Zuhause, Obdachlosigkeit, Drogen, Kriminalität und Gewalt dominierten seinen Alltag. Für 12'000 Dollar, um Speed und LSD zu kaufen, hackte er sich in den 1970ern den Finger ab.
Selbst Kenneys Augäpfel sind tätowiert: Augen auf...
... Augen zu. Heute tingelt der über 60jährige Australier durch die Schulen, warnt Jugendliche vor den Gefahren von Drogen und Alkohol und kümmert sich um die Obdachlosen in seiner Heimat.
Oft scheint ein schweres Schicksal den Anstoss für die extreme körperliche Veränderung zu geben. So auch bei der Transfrau Eva Tiamat Medusa aka «Dragon Lady». Mit fünf sollen ihre Eltern sie und ihre Geschwister in der Wildnis ausgesetzt haben. Nach der Diagnose HIV im Erwachsenenalter begann die Transformation.
Auch die Verwandlung von «Zombie Boy», mit bürgerlichem Namen Rick Genest, geschah aufgrund eines Schicksalsschlages. Er war bis zu seinem Tod 2018 als erfolgreiches Model und als Performancekünstler unterwegs.
«Body Modification» ist für dieses Paar ein Lebensstil. Über 50 Piercings, mehrere Implantate, gespaltene Zungen, unzählige Tattoos: Gabriela und Victor Perralta führen ein Tattoo-Studio in Buenos Aires und zelebrieren auch privat die Kunst am Körper.
Wolfgang Kirsch, aka Magneto, ist nicht nur am ganzen Körper tätowiert, seinen Spitznamen verdankt er mehreren Magneten unter der Haut. Erst mit 45 Jahren machte er seinem Spiesserleben ein Ende und begann mit den ersten Tattoos. Der heute 68-Jährige wollte einfach Anders sein, die Kunst am Körper zur Schau stellen.
Auch die Schweiz hat einen Anhänger der extremen Körperverschönerung: Der Genfer Etienne Dumont gehört seit 40 Jahren zu den gefeiertsten Kunstkritikern der Schweiz.
Seine Transformation begann mit dem ersten Tattoo im Jahre 1974. Neben unzähligen Kunstwerken auf der Haut, schmückt er seinen Körper mit Implantaten oder Ohrtunneln von 70 Millimetern Durchmesser.
Dieser Mann hält den absoluten Rekord: «Lucky Diamond Rich» soll zu 99.99 Prozent tätowiert sein. Gregory Paul McLaren aus Neuseeland begann aus Neugier mit den Tätowierungen. Hunderte von Tattoo-Künstlern haben sich auf seiner Haut verewigt. Er tourt als Performance- und Strassenkünstler durch die Welt.
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