RoutenvorschlägeFrüchte und Korn – Wandern durch das Schweizer Bauernland
kd
18.5.2019
Wandern durch bäuerliche Kulturlandschaften: Der Heimatschutz lädt mit einer neuen Publikation dazu ein, die Schönheit und Vielfalt traditioneller Schweizer Agrarlandschaften zu entdecken. «Bluewin» stellt neun besonders schöne Routen vor.
Alpweiden, Kastanienhaine oder Scheunen – die Schönheit und Vielfalt traditioneller Agrarbewirtschaftung prägt das Landschaftsbild der Schweiz und zeugt davon, wie einfallsreich hart arbeitende Generationen vor uns die lokalen Ressourcen nutzten, um Nahrung zu produzieren und ihre Existenz zu sichern.
Dieses über Jahrhunderte entstandene Kulturerbe steht stark im Wandel der Zeit. Zwar sind Mensch und Landwirtschaft untrennbar verbunden, dennoch stellt sich die Frage, wie sich Siedlungs- und Kulturlandschaft, Naturschutz und Raumpflege auch zukünftig vereinbaren lassen.
Die Spuren der Alpwirtschaft im Greyerzerland gehen bis ins Mittelalter zurück. Sie sind bezeichnend für die voralpine Kulturlandschaft in der Herkunftsregion des Gruyère-Käses.
Die Wanderung führt über den Aussichtsberg Moléson bis zum Städtchen Gruyères. In den ursprünglich dicht bewaldeten Voralpen des heutigen Kantons Freiburg setzte im Mittelalter die Rodung von Waldflächen ein. Die dadurch gewonnenen Weideflächen dienen bis heute jeweils von Mai bis September der Alpwirtschaft.
Herzstück der rund 1'400 Alpen im Greyerzerland sind die – oft mit Holzschindeln bedeckten – Alphütten. Im 19. Jahrhundert setzten ganzjährig betriebene Talkäsereien die traditionelle Alpkäseproduktion unter Druck. Doch dank der geschützten AOP-Bezeichnungen «Gruyère d’Alpage» und «Vacherin Fribourgeois d’Alpage» erlebte die Herstellung im Berggebiet seit den 1980er-Jahren eine Renaissance.
2. Walliser Suonen und Rebterrassen
Mit jährlich rund 2'000 Sonnenstunden sowie kalk- und magnesiumhaltigen Böden liefern die Südhänge des Rhonetals ideale Bedingungen für den Rebbau. Die Rundwanderung führt entlang der Wasserleitung «Grossi von Varen» ums das Weindorf Salgesch.
Die Südhänge des Rhonetals zwischen Leuk und Martigny beeindrucken mit einer einzigartigen Terrassenlandschaft unter schroffen Berggipfeln. Enorme Anstrengungen waren nötig, um die steilen Hanglagen bewirtschaften zu können.
Im französischsprachigen Wallis heissen sie «Bisses», im deutschsprachigen «Suonen». Die historischen Kanäle bestehen aus aufwendig erstellten Gräben und in Stein gemeisselten oder hölzernen Leitungen. Sie führen das Wasser aus Gebirgs- und Gletscherbächen auf Wiesland, Äcker, Rebberge und Obstgärten.
3. Jurassische Wytweiden
Die charakteristischen Weiden mit den hochragenden Fichten im Jura sind das Ergebnis einer jahrhundertelangen Kombination von Forst- und Viehwirtschaft. Sie bieten trotz harscher Winter, kurzer Vegetationsphasen und teilweise karstigem Untergrund einen einzigartigen Lebensraum für Pflanzen, Tier und Mensch.
Ein vorherrschender Wassermangel erschwerte die Bedingungen für den Ackerbau zusätzlich. So liessen Milch-, Fleisch und Forstwirtschaft sowie die Pferdezucht ein Mosaik von bewaldeten Flächen, mit Bäumen bestockten Weiden, offenen Wiesen, Hochmooren und teilweise künstlich angelegten Teichen entstehen, das durch die geologischen Strukturen geprägt ist. Ein fragiles Konstrukt mit hohem ökologischen und identitätsstiftenden Wert, das jahraus, jahrein sorgfältiger Pflege bedarf.
4. Baselbieter Feldscheunen
Heuschober, Weidställe und Remisen an Waldrändern und im offenen Land machen die Kulturlandschaft des Baselbieter Tafeljuras unverwechselbar. Entstanden sind sie aus praktischen Gründen: Äcker, Wiesen und Weiden mussten von den Dörfern aus bestellt werden. Ausserhalb des «Etters», der Dorfzone, war es verboten, Höfe zu errichten.
Doch nahm die Bevölkerung stark zu, wuchs auch der Bedarf an Weide- und Wiesland. Immer abgelegenere Waldflächen wurden deshalb gerodet. Um die neu gewonnenen Flächen trotz längerer Arbeitswege bewirtschaften zu können, errichteten die Landwirte vor Ort Heuschober und Stallscheunen, in denen sie Geräte unterstellen oder Heu zwischenlagern konnten. Mit der Mechanisierung der Landwirtschaft haben viele dieser Bauten ihre Funktion verloren und drohen nun zu verfallen.
5. Reblandschaft Hallau
Eine gemütliche Rundwanderung durch die Klettgauer Hügellandschaft in den Schaffhauser Rebbergen verbildlicht Tradition und Moderne. Während das Ortsbild von Hallau an die Winzer von einst erinnert, sind die Treibhäuser der Rebschule Ausdruck des modernen Rebbaus.
Das bedeutendste Weinbaugebiet von Schaffhausen erfand sich Mitte des 20. Jahrhunderts neu. Bis 1949 prägten bäuerliche Kleinbetriebe mit zersplitterten Parzellenstrukturen das Landschaftsbild von Hallau. Erst die Zusammenlegung von Parzellen und neue Erschliessungswege ermöglichten den Einsatz von Maschinen.
Zeitgleich erfolgte im gesamten Anbaugebiet auch die Umstellung auf veredelte, gegen die Reblaus resistente Reben. Der regionale Wein verzeichnete in den Folgejahren grosse Erfolge. Doch Ende der 1980er-Jahre brach die Nachfrage ein, wegen übermässiger Ernten und der Konkurrenz aus der Westschweiz. Heute setzen die Hallauer Rebbesitzer vermehrt auf naturnahe Produktion.
6. Durch Ostschweizer Obstgärten
Die erste Etappe des Thurgauer Panoramawegs führt vorbei an Obstplantagen und reizvollen Fachwerkbauten. Hat man das Naturschutzried mit den fünf Fischweihern durchquert, führt eine Fähre zum Wasserschloss Hagenwil.
Nordöstlich der beiden mit dem Wakkerpreis ausgezeichneten Gemeinden Bischofszell (1987) und Hauptwil-Gottshaus (1999) erstreckt sich eine sanft geformte, parkähnliche Landschaft mit Weilern und Einzelhöfen. Sie sind umringt von Obstkulturen, Wiesen und einzelnen Waldflächen.
Hochwertige Naturräume wie das Hudelmoos und intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen schaffen vielfältige Lebensräume. Die noch erhaltenen Hochstammobstgärten bieten mit ihren alten Baumbeständen Brutplätze für seltene Vogelarten. Die Weiher bei Hauptwil, die bereits im 15. Jahrhundert mitsamt einem regulierbaren Kanalnetz künstlich erstellt wurden, sind heute geschützte Feuchtbiotope.
7. Walensee – zwischen Wasser und Fels
Der schmale Streifen Land zwischen Walensee und Churfirsten ist nur schwer erreichbar, doch wer die Anreise von Weesen zu Fuss oder per Schiff ins autofreie Quinten auf sich nimmt, wird belohnt.
Am Nordufer des Walensees herrscht ein beinahe mediterranes Klima. Die schroffen Felswände der Churfirsten heizen sich in der Sonne auf und geben nachts die gespeicherte Wärme frei. Rundum Quinten gedeihen Feigen, wachsen Mandelbäume, Kastanien- und Lindenmischwälder, aber auch Kiwis, Zitronen und Palmen.
Erst 1951 mit elektrischem Strom erschlossen, war Quinten am Seeweg zwischen Weesen und Walenstadt lange von Abwanderung betroffen. Projekte wie die Wiederbelebung der Seidenraupenzucht oder die Vermarktung des Quintner Weines sollen den Ort wieder attraktiv machen, Arbeitsplätze schaffen und Besucherinnen und Besucher anziehen.
8. Das Bergell
Das Bergell ist reich an kulturellen und landschaftlichen Schätzen. Auf der sonnigen Nordflanke führt die Wanderung durch attraktive Dörfer und Kastanienselven und auf einem Kastanienlehrpfad bis an die Grenze zu Italien.
Topografie, Licht, Vegetation und Baukunst verbinden sich im Bündner Südtal zu einem einzigartigen Ganzen. Um die Herausforderungen des Strukturwandels mit vereinter Kraft anzugehen, fusionierten die Gemeinden der Talschaft 2010 zur Gemeinde Bregaglia.
9. Das Muggiotal
Von Capolago im Süden des Luganersees führt die Zahnradbahn auf den Gipfel des Monte Generoso. Die Bergwanderung führt vorbei an aussergewöhnlichen Bauten, allesamt Zeugen menschlichen Einfallsreichtums zur Nutzung der karstigen Voralpenzone.
Am Südhang des Monte Generoso überrascht das wenig bekannte Muggiotal mit einer ausserordentlich schönen und vielfältigen Kulturlandschaft. Um sich in der kargen Umgebung zu versorgen, kombinierten die Talbewohnerinnen und -bewohner Ackerbau und Viehzucht in einem Stufensystem. Sie entwickelten Lösungen, die für die Schweiz teilweise einzigartig sind.
In Gebieten, wo Quellen und Bäche selten sind, leiteten die Landwirte das Regenwasser von den Dächern in Zisternen. Während der Alpsaison hielten sie die Milch in begehbaren Kühlkammern, den sogenannten «nevère», frisch. Die Innenräume dieser zylinderförmigen Trockenmauerkonstruktionen liegen bis zu zwei Dritteln unter dem Erdboden und wurden im Winter mit gepresstem Schnee gefüllt.
Twinigstrasse, Binntal, VS: Als die Engländer im 19. Jahrhundert die Reize des abgeschiedenen Binntals entdeckten, musste der alte Saumpfad durch die gefährliche Twingischlucht für Karren befahrbar gemacht werden. In den 1930er Jahren folgte die Postautostrasse, der heutige Wanderweg. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 8,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Canal d'Entreroches, VD: Eine schiffbare Wasserstrasse zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee: Ein Traum, der im 17. Jahrhundert im Waadtland beinahe Realität geworden wäre. Die Wanderung führt entlang der Spuren dieses schliesslich nicht zu Ende gebrachten Bauvorhabens. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Dauer: 9,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Le Doubs, un paysage culturel, JU: Die Transportwege von den Dörfern auf dem Freiburger Hochplateau zu den Ufern des tief in den Jurakalk eingefressenen Flusses zeugen von frühindustriellen Produktionsbetrieben, die mit dem Aufkommen der Dampfmaschine an Wichtigkeit verloren. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten; Länge: 12,5 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Pilgerweg nach Mariastein, BL/S0: Mariastein erfreut sich als zweitwichtigster Marienwallfahrtort der Schweiz ungebrochener Anziehungskraft über die Religionsgrenzen hinweg. Der historische Pilgerweg zur Felsenkapelle gibt Aufschluss über die Glaubensvorstellungen verschiedener Epochen. Dauer: 3 Stunden, Länge: 10.9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Obere Hauensteinlinie, BL: Die Tour im wilden Baselbiet führt entlang dem Bahnwanderweg von Läufelfingen nach Sissach bis zum Nordportal des Hauensteintunnels. Zu entdecken sind die pionierhaften Bauwerke für die einst äussert wichtige und anspruchsvolle Eisenbahnstrecke. Dauer: 2 Stunden 50 Minuten; Länge: 10,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alte Schollbergstrasse, SG: Als der Rhein noch ungezähmt durchs Tal floss, reichten seine Wasser bis an die Felswände des Schollbergs. Die eidgenössische Tagsatzung beschloss 1490, die Schlüssestelle zwischen Vild und Obertrübbach durch eine Strasse besser passierbar zu machen. Dauer: 2 Stunden 45 Minuten, Länge: 10,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Römerweg, Filzbach, GL: Der Panoramaweg entlang des Kerenzerbergs bieter spektakuläre Aussichten über den Walensee und auf die Churfirsten. Per Schiff geht es über den einst bedeutenden Wasserweg nach Weesen, das vor der Eröffnung der Autobahn 1986 ein wichtiger Hafenort war. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten, Länge: 11,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Rigibahnen, LU/SZ: Der Panoramaweg entlang der 1931 stillgelegten Bergbahnstrecke von Kaltbad zur Scheidegg lässt nachvollziehen, wie geschäftstüchtige Innerschweizer im 19. Jahrhundert die «Königin der Berge» über ein Gesamtpaket von Bahn und Hotel vermarketet. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 7,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alter Brünigweg, OW/BE: Der Passweg über den Brünig könnte bereits in der Antike begangen worden sein. Die Wanderung startet in der katholischen Zentralschweiz und führt auf dem alten Saumpfad ins reformierte Berner Oberland, parallel zur Golden-Pass-Linie Richtung Haslital. Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, Länge: 5,1 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Auf den Grimsel, BE: Vom Transportweg zur Energielandschaft: Wie ein alpines Tal von tatkräftigen Menschen über Jahrhunderte überwunden und nutzbar gemacht wurde, lässt sich auf dem alten Saumpfad auf den Grimsel erleben. Dauer: 3 Stunden, Länge: 8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alte Averserstrass, GR: Die 1895 eröffnete Kunststrasse brachte den abgelegenen Dörfern im Hochtal die erste fahrbare Verbindung nach Andeer. Kühne Bogenbrücken begleiten den Weg zu den einsamen Walsersiedlungen, die bereits im 13. Jahrhundert entstanden sind. Dauer: 3 Stunden 30 Minunten, Länge: 12,4 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Madonna del Sasso, TI: Das Konzept des «Heiligen Berges» stammt aus der Zeit der Gegenreformation, als die Katholische Kirche mit neuen Strategien um Gläubige kämpfte. Die Rundwanderung führt zur Wallfahrtskirche Madonna del Sassound und bietet grandiose Aussichten über Locarno. Dauer: 1 Stunden, Länge: 2,3 Kilometer.
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
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Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
14.03.2024
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
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