Kolumne am MittagXXL-Hamstern mit Harald Glööckler
Von Bruno Bötschi
25.3.2020
Hamsterkäufe führen in den Supermärkten dieser Tage zu leeren Regalen. Längst gewappnet für härtere Zeiten hat sich: Harald Glööckler. Der deutsche Modemacher richtete sich einen XXL-Vorratskeller ein.
«Allergie-Schock! Harald Glööckler im Krankenhaus» – das war die letzte Schlagzeile, die ich über den exaltierten deutschen Designer mitbekommen habe. Keine Ahnung, wann das war. Vielleicht vor einem Jahr, vielleicht vor zwei Jahren, länger her ist's keinesfalls gewesen.
Der Herr Glööckler ist ein ziemlich farbiger Vogel und regelmässig gut für bunte Boulevard-Schlagzeilen. Weil ich aber nur selten Klatschheftlis lese (wenn – genau – beim Coiffeur), erfahre ich auch nur selten mehr über den 54-jährigen, was aber auch nicht weiter schlimm ist.
Glööckler ist nicht nur bekannt für seinen extravaganten Lebensstil, sondern auch für sein hergerichtetes Gesicht. Genau, hier ein bisschen Botox, dort ein bisschen Hyaluronsäure.
Was bisher jedoch nicht bekannt war – also zumindest mir nicht: Der Modemacher ist auch noch ein Prepper.
Prepper sind Menschen, die stets bereit sind für die drohende Katastrophe. Prepper horten Vorräte, bauen Bunker und legen sich ein Waffenarsenal zu. Sie sind quasi die Eichhörnchen unserer Wohlstandsgesellschaft.
Meterlange Regale im Keller
Halt! Stop! Ob sich Herr Glööckler einen Bunker gebaut und Waffen besitzt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Was ich hingegen erfahren habe: Wegen der Coronakrise hat der Modemacher in den Alarmmodus umgeschaltet – und lässt nichts und niemanden (auch kein Personal) mehr in sein Landhaus im pfälzischen Kirchheim.
Vorräte habe er, war dieser Tag in den Medien zu lesen (und zu sehen), genug im Keller. Diese stammten aber nicht etwa aus Hamsterkäufen der vergangenen Tage und Wochen. «Ich habe auch ohne Krise immer einen Vorrat im Keller und bin auf alles vorbereitet.»
Genau, kluger Rat – Notvorrat. Abgeschaut hat der Modemacher sich das bei seinen Grosseltern – dass die einst einen Grund hatten, für schlechte Zeiten vorzusorgen, versteht sich von selbst. Ja, selbst ist der Mann – «und so gehört sich das auch. Insofern muss ich jetzt weder hamstern noch kaufen, wenn Not ist, sondern habe vorgesorgt. Im Notfall könnte ich acht Wochen durchhalten».
In den meterlangen Regalen reihen sich Büchsen an Fertiggerichte, Cola-Cola-Flaschen an Kafipulver, Taschentücher an Putzmittel und Kehrichtsäcken. Ich kann nur vermuten, dass auch kiloweise WC-Papier in den Regalmetern eingelagert ist – vor oder doch gleich in dem imaginierten Tresor, in dem er seine grössten Schätze bewahren soll.
Nicht bekannt ist, ob der aufgespritzte Modemacher auch Botox und Hyaluronsäure bunkert. Zu hoffen ist es. Ansonsten könnte, sollte der Shutdown mehrere Monate lang dauern, dem armen Kerl ein rasend schneller Zerfallsprozess drohen.
Dann müsste er in einigen Monaten wieder von vorn anfangen, sich erneut mit bunten Federn schmücken und sein Gesicht neu vermarkten. Und somit lernen wir dank Prepper Harald Glööckler: Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe.
Regelmässig gibt es werktags um 11.30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Bild: iStock
Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
Bild: iStock
Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
Bild: iStock
Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
Bild: iStock
Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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