Denise Biellmann (61) feiert Comeback«Was ich in Berlin erleben durfte, war absolut unglaublich»
Von Bruno Bötschi
3.4.2024
Denise Biellmann (61) feiert Comeback: «Was ich in Berlin erleben durfte, war absolut unglaublich»
Denise Biellmann (61) ist der Beweis dafür, dass Höchstleistungen keine Altersgrenze kennen. In Berlin feierte die Eiskunstläuferin bei «Holiday on Ice» ein umjubeltes Comeback.
27.03.2024
Denise Biellmann (61) ist der Beweis dafür, dass sportliche Höchstleistungen keine Altersgrenze kennen. In Berlin feierte die Eiskunstläuferin bei «Holiday on Ice» ein umjubeltes Comeback.
Die ehemalige Eiskunstlauf-Weltmeisterin lief am 80-Jahr-Jubiläum der Eisgala «Holiday on Ice» in Berlin zwei umjubelte Shows.
Kurz nachdem Biellmann 1981 in Hartford im US-Bundesstaat Connecticut Weltmeisterin geworden war, trat sie zum ersten Mal in der wohl berühmtesten Eisshow der Welt als Stargast auf – das letzte Mal dann vor 20 Jahren.
«Was ich in Berlin erleben durfte, war absolut unglaublich», sagt die 61-Jährige im Interview mit blue News.
Schwebst du noch auf Wolke sieben nach deinem Comeback-Auftritt beim 80-Jahr-Jubiläum der Eisgala «Holiday on Ice» in Berlin?
Ein bisschen schon. Die zwei Shows, die ich in Berlin laufen durfte, waren ein grosser Erfolg. Sie haben mich beflügelt.
Wann hast du erfahren, dass du in Berlin laufen darfst?
Das war ein längerer Prozess. Konkret entschieden, dass ich in der Jubiläumsshow dabei sein werde, wurde erst im Januar.
Demnach passierte alles sehr kurzfristig.
Das stimmt. Das erste Mal in Berlin war ich im Oktober 2023, als an einer Pressekonferenz das 80-Jahr-Jubiläum der Eisgala «Holiday on Ice» vorgestellt wurde. Im Januar wurde ich dann noch an eine Show in München eingeladen. Dort haben mich die Verantwortlichen dann zum ersten Mal konkret gefragt, ob ich in Berlin laufen möchte.
Wie hast du dich gefühlt, während du in Berlin über das Eis gegleitet bist?
In mir wurden viele Erinnerungen an frühere Zeiten wach. Das fing bereits mit der Anspannung in der Garderobe an, gefolgt vom Einturnen und sich parat machen für den eigentlichen Auftritt. Kurz bevor ich aufs Eis ging, kamen viele Emotionen zusammen. Und natürlich spürte ich auch den Erwartungsdruck.
Aber ich weiss aus langjähriger Erfahrung, dass ich mich im entscheidenden Moment auf meinen Körper verlassen kann. Gleichzeitig freute ich mich mega auf die beiden Auftritte und konnte mich deshalb auf das Positive konzentrieren. Dabei geholfen hat mir auch mein jahrelanges mentales Training.
Wie reagierte das Publikum in der deutschen Hauptstadt auf deine zwei Auftritte?
Ich weiss aus Erfahrung, dass die Leute bei meinen Shows mitgehen. Aber was ich in Berlin erleben durfte, war absolut unglaublich. Nach dem ersten Auftritt war ich total euphorisch. Kaum stand ich auf dem Eis, sprang der Funken in der Halle und das Publikum hat mitgeklatscht und gefeiert. Auch die Verantwortlichen von «Holiday on Ice» waren begeistert und haben sich nach meinen zwei Auftritten herzlichst bei mir bedankt.
Du hast in Berlin auch deine weltberühmte Biellmann-Pirouette gezeigt.
So ist es. Ich zeigte die Biellmann-Pirouette einarmig, weil ich mir vor Jahren die rechte Schulter ausgekugelt habe. Die einarmige Version ist aber genauso schwierig wie jene mit zwei Armen.
«Das Eis ist mein Leben, meine Leidenschaft und meine Bühne», sagst du immer wieder. Wie hast du es geschafft in all den Jahren derart fit zu bleiben?
Ich habe auch nach meiner Wettkampfkarriere nie mit dem Eiskunstlaufen aufgehört. Ich trainiere nach wie vor täglich, mache viel Konditionstraining und bin zeit meines Lebens auf dem Eis gestanden. Sobald ich auf dem Eis gleite, bin ich ganz bei mir und kann die Welt um mich herum komplett vergessen. Der Schlüssel ist sicher, dass ich immer dran geblieben bin und nach wie vor den Biss habe, solche Leistungen abzurufen.
Das Motto der Jubiläumsshow in Berlin hiess «No Limits». Fürchtest du dich vor dem Tag, an dem dir dein Körper zum ersten Mal Grenzen auf dem Eis setzt?
Aktuell geht alles noch mega gut mit meinem Körper und dafür bin ich sehr dankbar. Angst, dass ich einmal nicht mehr Eiskunstläuferin sein kann, habe ich keine, aber natürlich wäre es sehr schade. Ich gebe allerdings zu, ich hätte mir vor einem halben Jahr nicht vorstellen können, dass ich noch einmal bei «Holiday on Ice» auftreten werde. Umso mehr hat es mich jetzt gefreut, dass es jetzt, 20 Jahre nach meinem letzten Auftritt in der Eisshow, nochmals Wirklichkeit geworden ist.
War dein Auftritt bei der Eisgala «Holiday on Ice» ein einmaliges Comeback vor grossem Publikum oder können dich deine Fans bald noch anderswo über das Eis gleiten sehen?
Spezielle Shows werde ich auch künftig laufen und ich bleibe mit «Holiday on Ice» in Kontakt.
Das tönt fast so, als träumst du von weiteren grossen Auftritten?
Die beiden Auftritte in Berlin brachten mich auf den Geschmack und ich gebe zu, mich würde es schon irgendwie reizen noch mehr zu machen. Gleichzeitig möchte ich aber nicht mein ganzes Leben deswegen über den Haufen werfen und will auch weiterhin als Eiskunstlauf-Trainerin tätig sein. Sollten jedoch weitere Anfragen für grosse Shows kommen, bin ich offen. Es müsste einfach etwas Spezielles sein.
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