Späte ScheidungTrennung im Alter – der neue Mut der älteren Generation
Sabine Schreiber, dpa
10.12.2019
Im letzten Lebensdrittel gestalten viele Menschen ihr Leben noch einmal um – Ehe inklusive. Doch ein Spaziergang ist der Neustart als Single nie, auch nicht im Alter.
Die Kinder sind aus dem Haus, das Karriereziel fast erreicht – was kommt jetzt? Und wer kommt mit?
Hans Berwanger ist Familien- und Ehetherapeut. Er kennt die typischen Fragen, die sich viele Menschen in dieser Situation stellen. «Die gemeinsame Ehe steht mit dem Auszug der Kinder plötzlich auf dem Prüfstand. Das Ende der aktiven Elternschaft geht schnell einher mit innerer Distanz.»
Männer und Frauen trennen sich gerade im Alter anders, glaubt Berwanger: Männer entdecken plötzlich sexuelle Mankos in der Beziehung. Bei Frauen sind es eher emotionale Lücken. «Ist das innere Beziehungskonto abgeräumt, kommt oft die Frage: Wozu jetzt noch weitermachen?»
Geld oder Liebe
Gerade bei langjährigen Ehen ist eine Trennung aber oft gar nicht so leicht – schon aus finanziellen Gründen. Viele religiöse und gesellschaftliche Tabus gebe es heute zwar nicht mehr, sagt Psychotherapeut Klemens Funk. «Früher war Scheidung schon fast Hochverrat.»
Doch auch heute noch halten viele Frauen eine Ehe aufrecht, die sie belastet – aus wirtschaftlichen Gründen. Allerdings, so Funks Beobachtung, werden die Frauen immer mutiger.
Viele Frauen orientieren sich ab 50 beruflich um. Das eröffnet neue Perspektiven in Richtung Selbstverwirklichung, auch ganz ohne Mann.
Scheidungen im häufiger
Als die Scheidungsanwältin Renate Maltry vor 35 Jahren ihre Anwaltskanzlei in München eröffnete, waren Scheidungen mit über 60 noch gar kein Thema. Das sieht heute ganz anders aus. «Heute sehen die Menschen damit den Beginn eines neuen Lebensabschnittes, den sie ganz bewusst gestalten wollen, inklusive neuer Lebensentwürfe.»
Oft kommt bei den Partnern erst in der Rente die Frage aufs Tablett, wie der letzte Lebensweg gestaltet werden soll – mit massiv unterschiedlichen Vorstellungen. «Sagten die Frauen früher «Die zehn Jahre schaff ich es auch noch», so bleiben bei einer weiblichen Lebenserwartung von 84 Jahren schnell noch viele Jahre mehr», so Renate Maltry.
Veränderte Familienstrukturen und der Wertewandel in der Gesellschaft verdrängen die früher übliche Ehe aus Gewohnheit. Heute ist es die Ehe aus Liebe – und die soll bleiben.
Ein weiterer Effekt: Je mehr alte Paare eine Trennung wagen, desto mehr Vorbilder gibt es davon. Das digitale Zeitalter hat es zudem leichter gemacht, eine neue Beziehung zu finden.
Zwischen Retten und Abspringen
Wann ist es sinnvoll, an einer zerrütteten Ehe zu arbeiten – und wann nicht mehr? «Wenn die emotionale Intimität fehlt und die emotionale Welt verdorrt ist, dann wird es gefährlich», so Berwanger. Vertrautheit und auch der Austausch von unangenehmen Emotionen gehören zu einer funktionierenden Partnerschaft dazu.
An bestimmten Wendepunkten im Leben, zum Beispiel mit Ende des Berufslebens, entsteht oft ein Vakuum an sozialer Anerkennung und Kontakten – die Kollegen, die plötzlich nicht mehr da sind, der fehlende gesellschaftliche Status. Vieles, was im Laufe der Beziehung gefehlt hat, fällt dann plötzlich stärker ins Gewicht. Wenn sich das nicht klären lässt oder es in einen Dauerkonflikt übergeht, dann ist die Paarbeziehung nicht mehr sinnvoll, so Funk.
Doch auch wenn eine Scheidung heute kein Tabu mehr ist, bleibt sie doch eine emotionale und bürokratische Herausforderung. Selbst Scheidungsanwältin Renate Maltry hält es daher für sinnvoll, an einer Ehe zu arbeiten. «Heute wird manchmal zu schnell alles weggeworfen. Es lohnt sich, um eine einst gute Partnerschaft zu kämpfen, auch mit Therapie.»
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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