Kolumne am Mittag Quarantäne-Charles fällt die Decke auf den Kopf – was tun?

Von Carlotta Henggeler

26.3.2020

Keine Ausflüge, keine Camilla: Prinz Charles hat Covid-19 und vermisst seine Camilla sehr. Hier feierte er am 7. Mai 2019 mit Herzogin Camilla noch den Geburtstag seiner Mutter in der Residenz des Botschafters von Grossbritannien in Berlin.
Keine Ausflüge, keine Camilla: Prinz Charles hat Covid-19 und vermisst seine Camilla sehr. Hier feierte er am 7. Mai 2019 mit Herzogin Camilla noch den Geburtstag seiner Mutter in der Residenz des Botschafters von Grossbritannien in Berlin.
Bild: Keystone

Prinz Charles langweilt sich in seiner Covid-19-Isolation auf Balmoral Castle. Keine Camilla, keine Konferenzen, überhaupt gar nichts. Was tun? Bei Prinz Harry in Kanada anrufen und nach Archie fragen. Ein fiktives Skype-Gespräch in Corona-Zeiten.

Die verschnützten Nastüechli stapeln sich im güldenen Abfallkorb neben Prinz Charles' Louis-XIV-Bett. Das Fieber ist noch hoch, die Glieder schmerzen, Hustenattacken quälen ihn – und den heissen Tee mag er nicht mehr sehen.

Trotz Postkartenwetters rund um Castle Balmoral, Schottland, fühlt sich Prinz Charles, 71, hundeelend. Das Coronavirus hat ihn im (Würge)-Griff. 

Doch viel schlimmer als alles Unwohlsein zusammen ist die Distanz zu seiner geliebten Camilla – sie (die Distanz) wurde Prinz Charles vom Leibarzt befohlen. Prinz Charles hält es ohne seine Duchess of Cornwall eigentlich gar nicht aus. Er nennt sie zärtlich: my Princess.

Alle Tier- und Naturdokus auf sämtlichen Streamingplattformen hat er schon gebinge-watched, National Geographic leergeschaut. Die Sendungen lindern seine Quarantäne-Ödnis nur situativ. Auch das tägliche Skype-Telefonat mit seiner Mom, die gerade in Windsor weilt, hat er schon hinter sich. Thank God: Die Queen (93) und Ehemann Prinz Philip (98) haben kein Corona!!! 

«Hello? Yes, I'm fine, thanks. God bless you»: die Queen bei ihrer wöchentlichen Telefon-Audienz mit Premier Boris Johnson.
«Hello? Yes, I'm fine, thanks. God bless you»: die Queen bei ihrer wöchentlichen Telefon-Audienz mit Premier Boris Johnson.
Bild: Keystone

Dann hat Charles einen Einfall. Er öffnet Skype, lässt es klingeln. Auf der anderen Seite des Teichs erklingt «God Save the Queen» auf Prinz Harrys Laptop in Kanada.

Harry tollt gerade mit Archie im Garten seiner XXL-Villa nahe Toronto herum. Der kleine Archie Harrison Mountbatten-Windsor strahlt über beide Backen, Baby Sussex zeigt die drei Zähnchen. 

Gerade als Charles aufgeben will, nimmt Harry – noch ganz ausser Puste – den Anruf entgegen: «Hallo mein Sohn, wie geht es Euch? Mit dem Kleinen alles gut?», will Charles wissen – er ist ganz in seiner Opa-Rolle versunken.

Fotos aus Harrys und Meghans Garten gibt es keine. Dafür sorgen kanadische Securityleute. Das hier entstand auf ihrer Südafrika-Tour letzten September.
Fotos aus Harrys und Meghans Garten gibt es keine. Dafür sorgen kanadische Securityleute. Das hier entstand auf ihrer Südafrika-Tour letzten September.
Bild: Keystone

«Ja, alles bestens. Wir waren gerade im Garten und haben gespielt. Archie macht schon ein paar wacklige Schritte mit seinen Wurstbeinchen. Bin gespannt, wann er volle Pulle laufen kann.»

Charles: «Schon bald. Er wird ja am 6. Mai einjährig. Mit eins haben Du und William auch angefangen zu laufen. Das wird lustig, sag ich dir. Ist eine putzige Zeit, ihr werdet dann keine freie Minute mehr haben. Ich will dann alles auf Video sehen, stellt es doch gleich in den Familienchat, dann können es Camilla, Mom, William und Kate auch gleich anschauen!»

Prinz Harry: «Machen wir, versprochen! Du weisst, Meghan hält alles mit ihrem Handy fest. Kürzlich hat sich sogar Archie gefilmt, wie er pupst. Sie fand's total lustig.»

Harry kichert. Das Skype-Bild stockt.

... sssscncsdk fsdhfsv, Unverständliches kommt über das Netz. Dann werden Bild und Ton doch wieder klarer: «Aber sag mal, wie geht's dir in Quarantäne?»

Charles: Meine Lunge scheint zum Glück okay. Dass ich mich von Camilla fernhalten muss, macht mir schwer zu schaffen, diese Quarantäne-Langweile macht mich fertig.»

Harry: «Halt durch, Papa. Wenn du wieder gesund bist und dieser ganze Corona-Mist vorbei ist, kommen wir dich besuchen, versprochen». 

Charles: «Oh ja, das würde mich freuen. Sag mal, wie geht es euch finanziell? Man hört, Meghan habe ein paar Jobangebote erhalten.»

Harry: «Konkret ist nichts. Und sie will sich in nächster Zeit ohnehin mehr um Archie, den Garten, den Haushalt kümmern. Wenn ein tolles Angebot kommt, die Kohle stimmt, dann schauen wir.»

Charles: «Ihr habt keinen finanziellen Engpgass, oder? Du weisst, ich würde euch aushelfen. Wir könnten ein paar Ländereien verkaufen, Camilla ihren Schmuck. Kannst es Papi ruhig sagen, aber bitte nicht William und der Presse, ok?»

Harry: «Danke Papi, lieb von dir. Wir haben Erspartes, und ich habe auch ein paar Sachen in Aussicht».

Ein Wahnsinnskrach im Hintergrund. Archie ist umgefallen, schreit wie am Spiess.

Harry: «Du, Papi, ich muss auflegen. Muss mich um Archie kümmern, Meghan gibt der Köchin gerade Anweisungen fürs Mittagessen. Sorry, mach's gut, bis bald, tschüss Papi.»

Charles: «Bye, mein Lieber.»

Regelmässig gibt es werktags um 11.30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

Und hier noch die Bilder des Tages

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