Kolumne am MittagPatricia Riekel – auch eine Ex-«Bunte»-Chefin kann scheitern
Von Bruno Bötschi
20.3.2020
Patricia Riekel war 20 Jahre lang Chefredaktorin des Promiheftlis «Bunte». Nun wollte sie mit 70 in die Politik einsteigen – und entpuppte sich dabei durchaus als ehrliche, dafür wenig professionelle Haut.
Patricia Riekel wohnt mit ihrem Lieblingsmann Helmut Markwort in einem Haus im schicken Münchner Quartier Bogenhausen. Neben der Toilette hängt ein Plakat mit der Aufschrift: «Never forget your first revolution».
Welches die erste Revolution von Frau Riekel war? «Mit 20 entschied ich, nie wieder einen Büstenhalter zu tragen ... Ich zog ihn aus, was in meinem Fall schon auch eine Provokation war, und ich dachte, das ist die absolute Freiheit.»
«Die Kommunalpolitik hat meinem Leben eine neue Richtung gegeben,» sagte Frau Riekel der «Zeit». Und: «Macht verändert Männer mehr als Frauen.» Und weiter: «Ich bin ein pragmatischer Mensch, ich mache gern etwas, mit dem ich sofort etwas bewirken kann.» Revolution? Na ja ...
Riekel ist mit vielen Prominenten eng befreundet, zeitlebens war sie es etwa mit Modedesigner Karl Lagerfeld. Ob sie als Chefin eines Promisheftlis deshalb in Gewissenskonflikte gekommen sei, wollte die «Zeit» von Frau Riekel wissen.
Antwort Riekel: «Ja, das war das Schwierigste. Sagen wir mal, die Prominente XY ist verheiratet und der Mann betrügt sie, dann wird das in der Konferenz besprochen, und dann gucken mich alle an und sagen: Sie kennen sie ja. Dann kannst du da anrufen und sagen: ‹Hör mal, dein Problem ist bekannt.› Und sie sagt: ‹Um Gottes willen, ich will nicht in die ‹Bunte›! Bitte nicht!› Und dann sage ich: ‹Weisst du, wenn du es nicht in der ‹Bunten› lesen willst, liest du es vielleicht in der ‹Bild›-Zeitung. Und da wird es so drinstehen, wie du es bestimmt nicht haben willst. Also, wir können jetzt über die Sache reden, und die ‹Bunte› wird einen anständigen Artikel darüber machen.› Das wirkte meist. Es ist immer besser, eine Geschichte zu kontrollieren, als sie einfach laufen zu lassen.»
«Zeit»: Haben Sie Geschichten bewusst zurückgehalten, um jemanden zu schützen?
Riekel: «Ach ja, schon das eine oder andere Mal. Dann steht die Loyalität der Professionalität gegenüber.»
«Zeit»: Und was siegt?
Ja, Frau Riekel, was siegte? Natürlich die Professionalität, wird die gemeine Leserschaft nun denken.
So einfach sei das nicht, sagt die Frau Riekel. Sie hätte eben immer gewusst, dass sie mit einem einzigen Artikel das Leben eines Stars habe ruinieren können. Aber sie glaube, sie habe immer einen klaren moralischen Kompass gehabt, was gehe und was nicht. «Ich habe eher zu viel Mitgefühl für diesen Job.»
«Aber manche sind gleicher»
Mitgefühl und ein grosses Stück Charisma wären natürlich auch Eigenschaften, die einer Politikerin gut anstehen würden, gerade in schwierigen Zeiten wie den heutigen. Was mich allerdings mächtig stört bei der Frau Riekel: Warum behandelte sie Stars und Sternchen nach dem Motto «Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher»?
Egal, scheinbar hatten auch die Münchner keine Lust auf Sauhäfeli, Saudeckeli. Sie wählten jedenfalls die Frau Riekel am vergangenen Wochenende nicht in den Stadtrat.
Na dann, schauen wir mal, welche Revolution die Dame als Nächstes ausrufen wird.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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