Höhepunkte am HimmelNur alle 20 Jahre – seltenes Schauspiel am Himmel
Hans-Ulrich Keller, dpa
1.1.2020
Keine Sonnenfinsternis über der Schweiz, aber der Mond im Halbschatten der Erde und ein Wettrennen von Jupiter und Saturn: Was bringt das Jahr 2020 noch an Himmels-Höhepunkte?
Das neue Jahr bringt spannende Himmelsereignisse. Am 10. Januar findet eine Halbschattenfinsternis des Mondes statt. Unser Nachbar im All taucht dabei zu 92 Prozent in den Halbschatten der Erde ein. Die Venus trumpft im Frühjahr auf, der Mars bekommt im Oktober einen grossen Auftritt.
Einen verdunkelten Tageshimmel wird es in Mitteleuropa diesmal nicht geben: Weder die ringförmige Sonnenfinsternis am 21. Juni noch die totale Sonnenfinsternis am 14. Dezember sind von der Schweiz aus beobachtbar.
Dafür steht ein nettes Extra für bestimmte Geburtstagskinder bevor: Das Jahr 2020 ist ein Schaltjahr.
Sichtbarkeit der Planeten
Im Frühjahr wird Venus als strahlender Abendstern am Westhimmel die Blicke auf sich ziehen. Nach Sonne und Mond ist unser innerer Nachbarplanet mit Abstand das hellste Gestirn am irdischen Firmament, das bei besonders klarer Luft sogar am Taghimmel erkannt werden kann.
Ende April leuchtet Venus abends in maximalem Glanz, Ende Mai zieht sie sich vom Abendhimmel zurück. Ende Juni erscheint sie auf der morgendlichen Himmelsbühne, wo sie am 10. Juli in maximalem Glanz strahlt. Bis Jahresende bleibt Venus dann Morgenstern.
Mars kann zu Jahresbeginn zunächst am Morgenhimmel und ab Juni in der zweiten Nachthälfte gesehen werden. Im Herbst wird der Rote Planet zu einem auffälligen Gestirn:
Am 14. Oktober steht er im Sternbild Fische in Opposition zur Sonne und ist die gesamte Nacht über sichtbar. Bereits in der ersten Oktoberwoche erreicht der Rote Planet mit 62 Millionen Kilometern seine geringste Entfernung von der Erde. Unübersehbar strahlt Mars im Sternbild Fische und übertrifft sogar den Riesenplaneten Jupiter an Helligkeit. Bis Jahresende bleibt Mars am Abendhimmel beobachtbar.
Jupiter und Saturn tauchen im Frühjahr am Morgenhimmel auf. Bis Juli werden sie zu Planeten der gesamten Nacht. Die beiden Riesenplaneten veranstalten ein Wettrennen im Sternbild Schütze: Im Laufe des Jahres rückt der schnellere Jupiter immer mehr an den ringgeschmückten Saturn heran.
Am 21. Dezember überholt Jupiter den Saturn. Beide Planeten stehen so nahe in Konjunktion, dass man fast den Eindruck eines einzelnen Gestirns haben wird. Eine Begegnung von Jupiter und Saturn wird grosse Konjunktion genannt. Da Jupiter in zwölf Jahren und Saturn in knapp 30 Jahren die Sonne umrunden, kommt es alle 20 Jahre zu einem Treffen der beiden grössten Planeten.
Der schwierig zu beobachtende Merkur zeigt sich nur wenige Tage im Jahr. Der sonnennächste Planet erreicht nur kleine Winkelabstände von der Sonne und hält sich meist am Taghimmel auf. Anfang bis Mitte Februar sowie Ende Mai gibt es die Chance, ihn am westlichen Abendhimmel zu erspähen. Ende Juli und Mitte November zeigt sich Merkur tief am Osthimmel in der Morgendämmerung.
Keine Mondfinsternisse
Weder eine totale noch eine partielle Mondfinsternis ereignen sich 2020. Von den vier Halbschattenfinsternissen des Mondes kann lediglich die vom 10. Januar in den Abendstunden in unseren Breitengraden verfolgt werden.
Die Halbschattenfinsternisse von 5. Juni, 5. Juli und 30. November entgehen uns in Mitteleuropa. Ohnehin sind solche Ereignisse weitgehend unauffällig und werden oft kaum wahrgenommen.
Sternenhimmelbilder: Leier, Schwan und Adler
Das Leitsternbild des Winterhimmels ist der Himmelsjäger Orion. Ihm folgt der blau-weiss funkelnde Sirius, hellster Fixstern und Hauptstern des Bildes Grosser Hund. Hoch am Himmel, fast im Zenit, blinkt die gelbliche Kapella im Fuhrmann. Der Stier mit dem orangen Aldebaran und den beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden zählt ebenfalls zu den prominenten Winterbildern.
Ein Vierteljahr später sieht man gegen 22 Uhr das Sternbild Löwe mit seinem Hauptstern Regulus am Südhimmel. Der Löwe mit seinem markanten Sternentrapez ist das Leitsternbild des Frühlingshimmels. Dem Löwen folgt die Jungfrau mit Spica, der Kornähre, als Fruchtbarkeitssymbol. Am Osthimmel nimmt der helle, orange Arktur im Sternbild Bootes, dem Rinderhirten, seinen Platz ein. Die drei Sterne Arktur, Regulus und Spica markieren das Frühlingsdreieck.
Die drei Sternbilder Leier, Schwan und Adler zeichnen den Sommersternhimmel aus. Ihre drei Hauptsterne – die bläuliche Wega, Deneb im Schwan und Atair im Adler – bilden das Sommerdreieck. Im Westen leuchtet noch Arktur, der Bärenhüter. Wega und Arktur sind die hellsten Sterne des Nordhimmels.
Leitsternbild des Herbststernhimmels ist Pegasus. Sein markantes Sternenquadrat ist als Herbstviereck bekannt. An seiner Nordostecke hängt die Sternenkette der Andromeda. In diesem Sternbild entdeckt man auch unsere Nachbarmilchstrasse, die riesige Andromedagalaxie, für das blosse Auge als mattes Lichtfleckchen erkennbar. Das Himmels-W hält sich in Zenitnähe auf.
Sternschnuppen im August und November
Neben sporadischen Meteoren treten Sternschnuppenschwärme auf, wenn die Erde den Pulk eines Meteoroidenstromes kreuzt. In den Monaten August und November sind besonders viele Sternschnuppen zu sehen.
Die grosse Zahl der Meteore in den ersten Augusttagen ist auf den Strom der Perseïden zurückzuführen, deren maximale Tätigkeit zwischen dem 9. und 13. August liegt. Helle Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden, sind keine Seltenheit. Das Maximum ist in der Nacht vom 11. auf 12. August in den Morgenstunden zu erwarten. Als schönster und reichster Strom des Jahres bescheren die Perseïden bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde.
Vom 13. bis 30. November treten am Morgenhimmel die Leoniden in Aktion. Das Maximum ist in der Nacht vom 16. auf 17. November zu erwarten. Diesmal ist mit einer eher bescheidenen Aktivität zu rechnen.
Sonnenlauf und Jahreszeiten
Zu Jahresbeginn hält sich die Sonne im Sternbild Schütze auf. In den Vormittagsstunden des 5. Januar rast die Erde mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Sekunde durch ihr Perihel, den sonnennächsten Bahnpunkt. Diesmal trennen uns im Perihel 147 091 000 Kilometer von der Sonne. Kurz nach Sommerbeginn läuft die Erde am 4. Juli zu Mittag durch ihren sonnenfernsten Bahnpunkt. Der Abstand Erde-Sonne beträgt dabei 152 095 000 Kilometer.
Der astronomische Frühling hält am 20. März um 4.50 Uhr MEZ seinen Einzug. Die Sonne überschreitet dabei den Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments. Es tritt Tagundnachtgleiche ein.
Den nördlichsten Punkt ihrer Jahresbahn erreicht die Sonne am 20. Juni um 23.44 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ), womit der astronomische Sommer beginnt. Die Sonne nähert sich dann dem Himmelsäquator, den sie am 22. September um 15.31 Uhr MESZ in südlicher Richtung überschreitet, die Herbst-Tagundnachtgleiche tritt ein. Der astronomische Winter beginnt am 21. Dezember um 11.02 Uhr MEZ, wenn die Sonne den südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Bahn passiert.
Das Kalenderjahr
Nach dem Gregorianischen Kalender ist das Jahr 2020 ein Schaltjahr mit 366 Tagen: Der Februar zählt 29 statt 28 Tage.
Das 37. Jahr im 79. Zyklus des traditionellen chinesischen Kalenders beginnt am 25. Januar. Es ist das Jahr der Ratte (geng-zi). Damit sind seit Beginn der chinesischen Zeitrechnung 4717 Jahre vergangen.
Das islamische Jahr 1442 beginnt am 19. August mit Sonnenuntergang, der erste Tag des islamischen Jahres korrespondiert daher mit dem 20. August. Am 18. September beginnt das jüdische Jahr 5781 ebenfalls mit Sonnenuntergang, der jüdische Neujahrstag fällt darum auf den 19. September.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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