Länger und besser lebenDem Geheimnis des Alterns auf der Spur
Yuriko Wahl-Immel, dpa
26.2.2018
Die Menschen leben länger, immer mehr Hundertjährige sind unter uns. Lässt sich das Ticken der biologischen Uhr verlangsamen? Bei manchen Tieren klappt das schon. Und beim Menschen?
Sind häufig im Alter auftretende Krankheiten wie Demenz, Parkinson, Krebs oder Herz-Kreislauf-Leiden künftig besiegbar? Diesen grossen Fragen der Menschheit widmen sich auch Forscher in Köln - und nehmen dafür winzige Zellbestandteile unter die Lupe. Am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns untersuchen sie Mitochondrien - die Tausendstel Millimeter kleinen Strukturen werden auch als Kraftwerke der Zellen bezeichnet. Sie spielen eine zentrale Rolle beim Altern, wie der neue MPI-Direktor Thomas Langer erklärt.
Seine Mission: «Dass wir das Altern auf biologischer und molekularer Ebene besser verstehen und mittelfristig die altersassoziierten Erkrankungen besser behandeln können.» Es stehe fest, dass mit zunehmendem Alter die «Mitos» an Leistungsfähigkeit verlieren und dass dies schädliche Folgen habe, erläutert der Biologe etwa mit Blick auf Parkinson. Nun gelte es herauszufinden, wie sich diese Schädigungen in den Zell-Bestandteilen verhindern lassen - mit möglicherweise lebensverlängernder Wirkung.
«In Modellorganismen kann durch eine Manipulation einzelner zellulärer Prozesse eine deutliche Veränderung der Lebensspanne erreicht werden», schildert der Experte. Modellorganismen - Fadenwurm, Fruchtfliege oder Maus - halten also unter bestimmten getesteten Umständen wesentlich länger durch.
Wir wurden noch nie so alt wie heute
Der medizinische Fortschritt hat in den vergangenen 100 Jahren zu einer massiven Lebensverlängerung geführt. Rund 430'000 Menschen sind in der Schweiz laut Statistischem Bundesamt mindestens 80 Jahre alt, 2050 sollen es nochmals deutlich mehr sein. Und auch die ganz Hochbetagten sind auf dem Vormarsch: 2016 waren in der Schweiz bereits 1546 Menschen mindestens 100 Jahre alt.
Es gebe «sehr vielversprechende Studien, in denen man bei Mäusen Lebensverlängerungen erzielen konnte, aber eben nur im Modellversuch», sagt Langer. Er sieht hier noch «viel Potenzial». Zum jetzigen Zeitpunkt «wäre es aber nicht richtig zu sagen, dass wir so etwas in absehbarer Zeit auf den Menschen anwenden könnten.» An Spekulationen über ein maximal erreichbares Lebensalter will sich der Experte nicht beteiligen. Allerdings: «Ich denke definitiv nicht, dass wir einen Endpunkt erreicht haben, was die Lebensspanne betrifft.»
Gut gehalten: So beeinflussen wir unser biologisches Alter
Der Zukunftsforscher Horst Opaschowski, selbst bereits 77 Jahre alt, hat zusammen mit seinem Wiener Kollegen Peter Zellmann ein neues Buch mit dem Titel «Du hast fünf Leben!» vorgelegt (Archiv). Sehen Sie auf den folgenden Bildern Tipps für ein langes und gesundes Leben.
Bild: Keystone/Christian Charisius/dpa
Fragen Sie sich: Wie gesund bin ich eigentlich? Treiben Sie Sport, ernähren Sie sich ausgewogen, schlafen Sie genug?
Bild: Getty Images
Eine bewusste Lebensweise erhöht die Chance, bis ins hohe Alter fit zu sein.
Bild: Keystone
Sie haben es bestimmt geahnt: Sie sollten mehr Wasser trinken. Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, kann sich schlechter konzentrieren und die Leistungsfähigkeit lässt nach.
Bild: Getty Images
Also: ca. zwei Liter Wasser sollten Sie pro Tag trinken, bei sportlicher Betätigung oder an Hitzetagen gerne auch ein bisschen mehr.
Bild: Keystone
Gerade in stressigen Zeiten ist es sehr wichtig, dass Sie sich entspannen können und für Erholungsphasen sorgen. Da machen Sie dann, was Sie am liebsten tun: Fernsehen ...
Bild: Getty Images
... oder aber ein entspannendes Bad nehmen. Oder Musik hören. Oder, falls das nicht zu anstrengend ist, endlich den Kräutergarten anlegen, von dem Sie schon so lange träumen.
Bild: Getty Images
Natürlich gehört auch Bewegung zu einem gesünderen Alltag. Sie müssen dafür nicht viermal pro Woche ins Fitnessstudio rennen, fangen Sie lieber klein an: Nehmen Sie mal die Treppe statt den Lift!
Bild: Keystone
Oder Sie stellen Ihr Auto ein bisschen weiter vom Zielort entfernt ab als sonst und laufen den restlichen Weg. Das funktioniert übrigens auch mit Tramstationen: Einfach mal eine früher aussteigen.
Bild: Getty Images
Wenn Ihr Wille besonders stark ist, dann können Sie ja auch gleich mal probieren, regelmässig mit dem Velo zur Arbeit / zum Bäcker zu fahren.
Bild: Getty Images
Für eine gesündere Lebensweise brauchen Sie viele Ballaststoffe - die reduzieren den Blutzucker, helfen der Verdauung und gleichen den Cholesterinspiegel aus. Ballaststoffe finden Sie in Vollkornprodukten.
Bild: Getty Images
Oder in frischen Früchten und frischem Gemüse.
Bild: Getty Images
Auch bei miesem Wetter ist es wichtig, regelmässig den Kopf mit frischer Luft durchzulüften. Wenn Sie keine Möglichkeit haben, nach draussen zu gehen ...
Bild: Getty Images
... dann öffnen Sie wenigstens von Zeit zu Zeit das Fenster und lüften gut durch.
Bild: Getty Images
Ja, es ist mühsam und die wenigsten von uns halten sich an die Empfehlung der Zahnärzte. Aber: Sie sollten Zahnseide benutzen. Sie entfernen damit Bakterien, die im Blutkreislauf später Entzündungen hervorrufen können.
Bild: Getty Images
Ausserdem wirken Ihre Zähne weisser, wenn Sie sie regelmässig mit Zahnseide bearbeiten. Ehrlich!
Bild: Keystone
Inzwischen wissen eigentlich alle Sonnenhungrigen wie unglaublich wichtig Sonnencréme für die Gesundheit ist.
Bild: Keystone
Doch auch die empfindlichen Augen benötigen einen entsprechenden Sonnenschutz, was das Tragen von Sonnenbrillen zum absoluten Muss macht.
Bild: Getty Images
Nächster Punkt: Gemäss diversen wissenschaftlichen Studien gibt es kaum ein besseres Mittel, um den Körper zu entgiften, als warmes Wasser mit Zitrone.
Bild: Getty Images
Schlafen ist eines unserer Grundbedürfnisse: Der Stoffwechsel wird einen Gang herunter geschaltet, die Reparaturmechanismen jedoch arbeiten auf Hochtouren.
Bild: Getty Images
Beim Schlaf ist es durchaus wichtig, eine gewisse Regelmässigkeit an die Nacht zu legen: Sie sollten immer etwa zur gleichen Zeit schlafen gehen, damit sich Ihr Körper an den Rhythmus gewöhnen kann.
Bild: Getty Images
Und falls Sie mal nicht so viel zeit zum Schlafen haben: Mit Power-Naps (maximal 20 Minuten!) holen Sie sich neue Energie für anstrengende Nachmittage und Abende.
Bild: Getty Images
Ein weiterer Trick: Wechselduschen. Auch wenn es hart ist. Erst immer mit dem heissen Wasser beginnen und die rechte Körperhälfte zuerst, zum Herzen hin, abduschen. Nach einer Minute dann auf kalt stellen und diese Wechsel einige Male wiederholen.
Bild: Getty Images
Mit all diesen Tipps steigt Ihre Chance, auch als Senior fit wie ein Turnschuh zu sein.
Bild: Getty Images
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Bild: Keystone/Christian Charisius/dpa
Fragen Sie sich: Wie gesund bin ich eigentlich? Treiben Sie Sport, ernähren Sie sich ausgewogen, schlafen Sie genug?
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Sie haben es bestimmt geahnt: Sie sollten mehr Wasser trinken. Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, kann sich schlechter konzentrieren und die Leistungsfähigkeit lässt nach.
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Also: ca. zwei Liter Wasser sollten Sie pro Tag trinken, bei sportlicher Betätigung oder an Hitzetagen gerne auch ein bisschen mehr.
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Gerade in stressigen Zeiten ist es sehr wichtig, dass Sie sich entspannen können und für Erholungsphasen sorgen. Da machen Sie dann, was Sie am liebsten tun: Fernsehen ...
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... oder aber ein entspannendes Bad nehmen. Oder Musik hören. Oder, falls das nicht zu anstrengend ist, endlich den Kräutergarten anlegen, von dem Sie schon so lange träumen.
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Natürlich gehört auch Bewegung zu einem gesünderen Alltag. Sie müssen dafür nicht viermal pro Woche ins Fitnessstudio rennen, fangen Sie lieber klein an: Nehmen Sie mal die Treppe statt den Lift!
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... dann öffnen Sie wenigstens von Zeit zu Zeit das Fenster und lüften gut durch.
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Ja, es ist mühsam und die wenigsten von uns halten sich an die Empfehlung der Zahnärzte. Aber: Sie sollten Zahnseide benutzen. Sie entfernen damit Bakterien, die im Blutkreislauf später Entzündungen hervorrufen können.
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Ausserdem wirken Ihre Zähne weisser, wenn Sie sie regelmässig mit Zahnseide bearbeiten. Ehrlich!
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Und falls Sie mal nicht so viel zeit zum Schlafen haben: Mit Power-Naps (maximal 20 Minuten!) holen Sie sich neue Energie für anstrengende Nachmittage und Abende.
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Ein weiterer Trick: Wechselduschen. Auch wenn es hart ist. Erst immer mit dem heissen Wasser beginnen und die rechte Körperhälfte zuerst, zum Herzen hin, abduschen. Nach einer Minute dann auf kalt stellen und diese Wechsel einige Male wiederholen.
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Medizinethikerin Christiane Woopen sagt: «Die Lebensqualität wird zumindest ab einem gewissen Alter bedeutsamer als die Lebenslänge.» In Wissenschaft und Medizin gehe es darum, schweres körperliches und seelisches Leiden zu vermeiden, betont die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates (EGE). Ziel sei nicht in erster Linie eine Verlängerung des Lebens. «Angesichts der menschlichen Natur, die neben Autonomie und Gestaltungskraft auch von Verletzlichkeit, Begrenztheit und Abhängigkeit geprägt ist, glaube ich nicht an die Möglichkeit einer Unsterblichkeit auf dieser Erde.»
Zugleich stellt Woopen, Leiterin der Forschungsstelle Ethik an der Uni Köln, klar: «Wir müssen über die gesellschaftlichen Folgen und die Bedingungen unseres Zusammenlebens nachdenken, wenn Menschen älter und älter werden können.» Die heute vorgegebene Gliederung der Lebensverläufe sei absurd: «Die ersten Jahrzehnte sind eine einzige Rennstrecke, um nach dem Ende der Berufstätigkeit atemlos für Jahrzehnte auf der Seitenspur zu landen.»
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