Kolumne 7 total unterschätzte Dinge, die dein Leben besser machen

Michelle de Oliveira

1.9.2024

Mit Gummistiefeln ist keine Wiese zu nass und keine Pfütze zu tief.
Mit Gummistiefeln ist keine Wiese zu nass und keine Pfütze zu tief.
Bild: IMAGO/Cavan Images

Es sind nicht immer die grossen Anschaffungen, die unser Leben leichter und schöner machen. Die blue News Kolumnistin versammelt hier sieben Alltagsgegenstände, auf die sie nicht mehr verzichten könnte.

Michelle de Oliveira

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Von der Bettflasche bis zu grauen Steinen: Von manchen Haushaltshelfern hättest du wohl nie gedacht, dass sie dir einmal nützlich sein könnten.
  • Seit Michelle de Oliveira vor einiger Zeit zum ersten Mal Gummistiefel angezogen hat, will sie diese nicht wieder hergeben.
  • Die blue News Kolumnistin stellt dir heute noch sechs weitere unterschätze Dinge vor, die ihr Leben angenehm leichter machen.

1. Mittagsschlaf

Der Mittagsschlaf ist mein Höhepunkt eines jeden Tages. Und ich rede nicht vom Mittagsschlaf der Kinder, dem sind diese leider bereits seit geraumer Zeit entwachsen. Ich meine meinen ganz eigenen.

Für einen süssen Moment – 10, 20 oder 30 Minuten – der Realität entfliehen und danach, zwar manchmal leicht entrückt, aber eben auch erfrischt, weiterzumachen, sollte zur gesellschaftlichen Norm erklärt werden.

2. Gummistiefel

Als Kind oder Jugendliche wurde mir wohl irgendwann das letzte Paar Gummistiefel zu klein und fortan lebte ich jahrelang ohne. Auf Festivals war ich barfuss oder trug meine Wanderschuhe, genauso im Wald und wenn es regnete. Bis ich vor kurzem ein paar ausrangierte Gummistiefel geschenkt bekommen habe.

Zur Person: Michelle de Oliveira
Bild: Privat

Michelle de Oliveira ist Journalistin, Yogini, Mutter und immer auf der Suche nach Balance – nicht nur auf der Yogamatte. Ausserdem hat sie ein Faible für alles Spirituelle. In ihrer Kolumne berichtet sie über ihre Erfahrungen mit dem Unfassbaren, aber auch aus ihrem ganz realen Leben mit all seinen Freuden und Herausforderungen. Sie lebt mit ihrer Familie in Portugal.

Und ich kann sagen: Die Liebe zu ihnen ist gross. Hier an der portugiesischen Küste ist es oft feucht und schlammig. Mit Gummistiefeln alles kein Problem, keine Pfütze zu tief, keine Wiese zu nass.

Ich kann die wunderbare Aussicht aufs Meer geniessen, ohne mich um den nächsten Schritt kümmern zu müssen. Selten ist die Freiheit so gross und so günstig, wie wenn die Füsse in Gummistiefeln stecken.

3. Bettflasche

Dieses Gummi-Ding, gefüllt mit heissem Wasser, erfüllt zahlreiche Zwecke: An kalten Abenden wärmt sie. Bei Trauer liegt sie wunderbar im Arm und tröstet. Und wenn der Bauch wehtut, lindert sie die Schmerzen.

Ich könnte mir ein Leben ohne die Wärme einer Bettflasche kaum noch vorstellen. Und einmal erkaltet, nutze ich das Wasser, um die Pflanzen zu giessen.

4. Bleistift

Nur selten lassen sich im Leben Entscheidungen so leicht wieder ungeschehen machen, wie wenn man mit Bleistift geschrieben oder gezeichnet hat. Klar, für den Liebesbrief zeugt es nicht gerade von Stil, da wünscht man sich durchaus etwas mehr Verbindlichkeit.

Aber für alle anderen Gelegenheiten: Ein Bleistift hält lange, ist leicht und kann im Notfall mit einem Taschenmesser auch unterwegs gespitzt werden. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

5. Sackmesser

Natürlich darf das kleine Schweizer Taschenmesser am Schlüsselbund nicht fehlen. Einen eingerissenen Nagel abschneiden, das Kleider-Etikett, das plötzlich so sehr kratzt, abschneiden oder auch die Verpackung des Lollipops (Wer entwickelte eigentlich eine so schwer zu öffnende Verpackung?) aufschneiden – mit dem Taschenmesser alles kein Problem. Und natürlich lässt sich auch ein Apfel in Schnitze schneiden.

6. Plastiksäcke

Bevor du jetzt entrüstet aufschreist: Natürlich verwende ich, wann immer möglich, wiederverwendbare Jutetaschen, habe eine Sammlung von Mehrweg-Einkaufstüten in der Küche und im Auto und nutze Nylon-Gemüsesäckli.

Aber: Hin und wieder gelangt doch ein Plastiksack in unseren Haushalt und ich finde, man darf auch einmal sagen, wie unfassbar praktisch so ein Plastiksack sein kann.

Ich habe fast immer einen in der Handtasche und im Rucksack und war schon unzählige Male froh darüber: Dem Kind passiert ein Malheur, zack, die nasse Unterhose in den Plastiksack.

Oder es wird jemandem im Auto, Zug, Bus oder Flugzeug übel: Mit einem Plastiksack vor dem Gesicht fühlt sich die Übelkeit nur noch halb so schlimm an.

Meine Familie und ich sammeln am Strand spontan Müll ein – ab in den Plastiksack mit dem nassen, sandigen Güsel – so können wir viel mehr aufsammeln als mit blossen Händen.

7. Steine

Zugegeben, dieser Alltagsgegenstand ist etwas aus der Not geboren beziehungsweise aus seiner dauernden Präsenz in meinem Leben: Steine. Ich rede von ganz normalen, grauen Steinen. Grosse und kleine, manche sind runder, andere flacher, manche geschliffen, andere rau.

Meistens sind sie aber ziemlich gross und schwer und «gaaaanz besonders», wenn man meine Kinder fragt. Seit in meinem Haushalt also ein Überschuss an Steinen herrscht und ich es aufgegeben habe, mich dagegen zu wehren, leisten sie mir im Alltag wertvolle Dienste: Als Briefbeschwerer, als Türstopper oder angemalt als kleines Kunstwerk.


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