InterviewWie Sie auch Ihre Darmbakterien fitter machen
Von Sulamith Ehrensperger
21.8.2019
Der Darm hat ja jetzt Charme. Trotzdem achten wir nicht besonders auf ihn. Wie uns seine kleinen Bewohner fitter machen – Kurt Mosetter, Sportarzt und Heilpraktiker spricht Klartext.
Herr Mosetter, niemand spricht gern über ihn. Wir tun es in den nächsten Minuten aber. Warum ist der Darm noch immer ein Tabuthema?
Das hat mit Scham zu tun. In unserer Kultur verschweigen wir alles, was mit Darm und Verdauung zu tun hat. Ganz anderes in Asien oder Indien. Bei einem Arztbesuch lautet die erste Frage dort: Wie ist Ihre Verdauung? Wie oft gehen Sie aufs WC? Bei uns bekommt der Darm erst in den letzten vier Jahren seine berechtigte Aufmerksamkeit – auch in der Forschung.
Wir wissen also, wie wichtig der Darm ist, achten aber trotzdem nicht auf ihn – zumindest solange die Verdauung normal funktioniert. Warum sollten wir auch!?
Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sind echte Alarmsignale und können zum Gesundheitsrisiko werden. Wenn im Dünndarm Ärger herrscht, gärt es im Darm wie in einer Brauerei. Irgendwann macht der Dünndarm schlapp, der Dickdarm verstopft, und der Körper kann nicht entgiften. Wenn wir für uns und für die Darmbakterien richtig essen, läuft auch die Verdauung wieder rund.
Aus dem Bauch heraus: Hatten Sie auch mal Probleme mit der Verdauung?
Ich habe als Kind viel Milch getrunken, zu viel. Ich hatte damals keine Verdauungsbeschwerden, aber schwere Akne. Heute weiss ich, dass ich zu viel Casein und Laktose und auch Getreide nicht vertrage. Dennoch gönne ich mir ab und zu einen Cappuccino. Die gute Nachricht heisst, man darf sündigen, aber nicht immer.
Vielen schlägt nicht nur ihr Essen regelmässig auf den Magen. Warum haben wir so oft mit der Verdauung zu kämpfen?
Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit kognitiv ausgerichtet auf den Alltag. Wir managen und wollen alles selber steuern. Dabei kommt der Körper zu kurz. Wenn wir innerlich angespannt sind, schlägt uns das auf die Gesundheit. Der Darm, die Schaltzentrale der Gesundheit, gerät ins Stocken oder es gibt Durchfall. Sitzt uns ständig der Stress im Nacken, wird die Darmschleimhaut mit der Zeit durchlässiger und mikroskopisch kleine Entzündungen entstehen. Man nennt das Psycho-Reizdarm-Syndrom. Psychischer Stress schlägt langfristig nicht nur auf den Magen, sondern auch auf den Darm.
Es gibt an die elfmal mehr Bakterien im Darm, als der ganze Körper Zellen hat. Was mögen die Darmbakterien?
Der Darm ist ja eigentlich ein riesiges eigenes Ökosystem mit einer grossen Artenvielfalt. Die Darmbakterien funktionieren wie eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt. Sie mögen ganz besonders Grünzeug, also Gemüse und Kräuter. Sie mögen auch gern Ballaststoffe – wie Hülsenfrüchte, Kichererbsen, schwarzer oder roter Reis, Amaranth oder Quinoa. Im Gegensatz zum menschlichen Organismus können die Darmbakterien viele Mikronährstoffe aufspalten. Sie machen daraus ein richtiges Superfood für den Darm: die kurzkettigen Fettsäuren. Diese schalten unsere Gene auf Gesundheit. Fühlen sich die Darmbakterien wohl, sind sie unsere besten Verbündeten.
Also: Essen wir für die falschen Bakterien, macht uns das krank.
Wenn sie zu viel auf die Mütze kriegen, geben sie den Geist auf. Dann leidet die Artenvielfalt, und der Körper gerät aus dem Lot. Im Darm entstehen Keime, es beginnt zu gären.
Was macht dem Darm denn das Leben schwer?
Er ist relativ robust. Wenn er mal ein Stück Kuchen kriegt, steckt er das locker weg. Aber wenn er zu viel von dem bekommt, was er während der Evolution nicht gekannt hat, wird es schwierig. Zu schaffen machen ihm Süssgetränke, Fastfood, verarbeitetes Fleisch, Transfettsäuren, also Frittiertes, zu viel Zucker und Fruchtzucker. Auch Konservierungsstoffe, die E-Nummern, das sind sogenannte organische Säuren, belasten die Verdauung. Je natürlicher, je mehr «Natural Eating», umso leichter für den Darm. Wir haben eine «Ampel» entwickelt, den Glycoplan. Dort kann man schnell erkennen, was hilfreich ist und was eher nicht auf den Essenstisch sollte.
Und wie ist das mit dem Fruchtzucker, der immer mal wieder negativ in den Fokus gerät?
Es gibt die «Positivliste» der Früchte, die wenig Fruchtzucker enthalten: etwa Beeren, aber auch Rhabarber, Aprikosen und alte Apfelsorten wie Boskoop oder Cox Orange. Sie alle haben viele Ballaststoffe, viel Fasern, die helfen dem Darm. Dann gibt es die stark hochgezüchteten Früchte, beispielsweise die Banane. Aber auch Orange, Apfel, Birne, Traube und Zwetschgen enthalten sehr viel Fruchtzucker. Das mag der Darm auf Dauer weniger.
Stimmt es, dass Darmbakterien durch Bewegung fitter werden?
Darmbakterien lieben Sport – und sie trainieren mit. Wenn wir Sport machen und dazu ein paar Atemübungen, massiert das Zwerchfell die Muskulatur vom Darm. Wenn sie mittrainieren, haben die einen ganz günstigen Einfluss auf die Genetik in unserem Darm, auf das Mikrobiom. Das ist sozusagen Mikrobiom-Fitness.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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