In Verruf geratenDieses Lebenmittel sorgt für 500'000 Tote pro Jahr
Kerstin Degen
4.6.2018
In den 1950er-Jahren galt sie als Lifestyle-Produkt für Gesundheitsbewusste, heute soll sie den Tod von jährlich rund 500'000 Menschen im Jahr mitverantworten: Die Margarine ist in den letzten Jahren in Verruf geraten.
Jährlich sterben rund eine halbe Million Menschen an einer Herzerkrankung, die durch Transfette verursacht wurde. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich alamiert und will den Konsum von Transfetten jetzt weltweit einschränken. Doch dafür ist sie auf eine unterstützende Gesetzgebung in den einzelnen Ländern angewiesen.
Herzkranzgefässe können verstopfen
Das gefährliche am übermässigen Konsum industrieller Transfette: Sie führen zu schädlichen Ablagerungen in den Blutgefässen und begünstigen dadurch Gefässverstopfungen und Herzerkrankungen, bis hin zum plötzlichen Herztod.
Doch wo verstecken sich die fragwürdigen Inhaltsstoffe und woher kommen sie? Transfette entstehen beim Härtungsprozess von Pflanzenfetten, etwa bei der Herstellung von Margarine oder Backfett. Sie sind vor allem enthalten in Margarine, Backfetten und in mit diesen Fetten hergestellten Produkten wie Kartoffelchips, Blätterteig, Saucen oder Fertiggerichten. Deklariert werden Transfette hierzulande meist mit «pflanzliches Fett teilweise gehärtet».
Aber Franceso Branka, Direktor des Instituts für Ernährung, Gesundheit und Entwicklung der WHO relativiert: «Transfette sind ein schädlicher Bestandteil, der ohne grosse Kosten entfernt werden kann, ohne die Qualität der Lebensmittel einzuschränken». Sie lassen sich beispielsweise durch Rapsöl ersetzen.
Bis heute setzt die Lebensmittelindustrie auf die Verwendung von industriellen Transfetten, da sie länger haltbar als andere Fette sind. Doch bereits in den nächsten fünf Jahren sollen alle Länder den Plan zur Abschaffung von Transfetten umsetzen. Dafür ruft die WHO die Regierungen zur Zusammenarbeit auf.
Geringes Risiko in der Schweiz
In der Schweiz reguliert die Lebensmittelverordnung seit 2008 den Transfettgehalt in unseren Nahrungsmitteln. Zugelassen sind seither 2 Gramm Transfette auf 100 Gramm Gesamtfett.
Mit diesen Kleinstmengen an industriellen Transfetten wird unser Körper fertig, zumal dieser Maximalwert nicht täglich erreicht wird. Für tierische Transfette, die in Milchprodukten oder dem Fett von Rind, Lamm oder Wild vorkommen gibt es keine gesetzliche Limite, sie können (in Massen) vom Körper abgebaut werden.
In Dänemark, dem ersten Land das Beschränkungen für industriell hergestellte Transfette bereits 2003 gesetzlich verankerte, zeigten sich vielversprechende Resultate. Mit der Abnahme des Transfettgehaltes in Lebensmitteln sank auch dir Quote der durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten Todesfälle.
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In Teilen Bayerns spitzt sich die Hochwasserlage zu: In mehreren Orten sind Menschen aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.
Ein 42 Jahre alter Feuerwehrmann ist laut Landratsamt bei einem Einsatz in Oberbayern in Pfaffenhofen an der Ilm verunglückt.
Unterdessen ist nun auch die Bundeswehr im Hochwassereinsatz. Im Landkreis Dillingen a.d. Donau unterstützten nach Angaben der dortigen Behörden rund 70 Soldaten beim Befüllen von Sandsäcken.
Und der Deutsche Wetterdienst erwartet weiteren Regen. Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird.
In Baden-Württemberg atmen unterdessen die ersten Einsatzkräfte vorsichtig auf. Ein ICE, der im Schwäbisch Gmünd wegen eines Erdrutsches in der Nacht engleiste, soll im Laufe des Mittags geborgen werden. Verletzt wurde niemand.
In Bayern ist die Lage weiter angespannt. Ein Vertreter der Feuerwehr sagt, im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm herrsche aktuell ein unberechenbares Hochwasser, das man so auch noch nie verzeichnen habe. Die Prämisse laute nun: Schutz von Leib und Leben.
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