Neue Studie zeigt Auffälligkeiten Verbreitete Pille könnte Gehirn nachhaltig verändern

Melanie Rannow, T-Online, t-online.de

29.10.2024 - 15:56

Eine neue Studie legt den Schluss nahe, dass die Anti-Baby-Pille Depressionen fördern könnte. (Symbolbild)
Eine neue Studie legt den Schluss nahe, dass die Anti-Baby-Pille Depressionen fördern könnte. (Symbolbild)
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Neue Studien legen nahe, dass die Antibabypille nicht nur Stimmungsschwankungen verursacht, sondern auch das Gehirn beeinflussen könnte. Das könnte auch Depressionen fördern. 

Melanie Rannow, T-Online, t-online.de

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  • Neue Studien legen nahe, dass die Antibabypille nicht nur Stimmungsschwankungen verursacht, sondern auch das Gehirn beeinflussen könnte.
  • Das könnte auch Depressionen fördern.

Die Antibabypille ist ein weit verbreitetes Verhütungsmittel, das Frauen eine einfache und zuverlässige Möglichkeit zur Familienplanung bietet. Doch in den letzten Jahren sind die möglichen Nebenwirkungen zunehmend in den Fokus gerückt. Neben den bekannten Stimmungsschwankungen gibt es nun Hinweise darauf, dass die Pille auch das Gehirn beeinflussen könnte.

Forscher aus den USA haben in mehreren Studien Veränderungen im Gehirn von Frauen festgestellt, die die Pille einnehmen. Eine Untersuchung der University of California zeigte, dass bestimmte Gehirnregionen, insbesondere der Orbitofrontalkortex, bei diesen Frauen dünner waren als bei Frauen, die nicht hormonell verhüteten. Diese Region ist für die Kontrolle von Emotionen und Impulsen zuständig, was erklären könnte, warum einige Frauen unter Angst- und Depressionszuständen leiden, wenn sie die Pille nehmen.

Eine weitere Studie des Albert Einstein College of Medicine in New York konzentrierte sich auf den Hypothalamus, ein wichtiges Steuerungszentrum im Gehirn. Die Forscher analysierten MRT-Aufnahmen von 50 Frauen, darunter 21, die die Pille einnahmen, und stellten fest, dass der Hypothalamus bei diesen Frauen um etwa sechs Prozent kleiner war. Der Hypothalamus spielt eine Rolle bei der Regulierung von Körperfunktionen und Stimmungsschwankungen.

Gehirnvolumen verändert sich

Eine Neurowissenschaftlerin der University of Minnesota führte eine Selbststudie durch, bei der sie ihr Gehirn 75-mal scannte. Die Ergebnisse zeigten, dass sich ihr Gehirnvolumen je nach Menstruationszyklus und Pilleneinnahme veränderte. Obwohl die genauen Auswirkungen dieser Schrumpfung auf die Gehirnfunktion unklar bleiben, wurde ein Zusammenhang mit verstärkten Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen festgestellt.

Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse nicht bedeuten, dass Frauen sofort aufhören sollten, die Pille zu nehmen. Die Studien zeigen lediglich eine starke Assoziation, und weitere Untersuchungen sind notwendig, um die langfristigen Auswirkungen zu verstehen. Es bleibt offen, ob die beobachteten Veränderungen dauerhaft sind oder sich nach dem Absetzen der Pille zurückbilden.