Frauen leben länger als Männer – im Schnitt mehr als vier Jahre. Doch warum? Die Weltgesundheitsorganisation WHO wollte es genauer wissen – und zeigt, warum Männer öfter zum Arzt gehen sollten.
Wie geht es den über 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde? Diese Frage zu beantworten, das versucht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr aufs Neue mit einer grossangelegten Studie.
Die Antwort in diesem Jahr lautet: Es geht uns Menschen besser als noch vor zwei Jahrzehnten. Zumindest, wenn man die Lebenserwartung betrachtet, mit der sich die neueste Welt-Gesundheits-Statistik hauptsächlich auseinandersetzt.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines im Jahr 2000 geborenen Menschen lag bei 66,5 Jahren. Heute wird der Durchschnitts-Mensch bereits 72 Jahre alt. Frauen, die 2019 auf die Welt kommen, werden sogar 74,2 Jahre alt – und damit fast fünf Jahre älter als die Männer.
Die WHO schätzt, dass 2019 weltweit mehr als 141 Millionen Babys geboren werden. Zum Zeitpunkt der Geburt gibt es noch einen Männerüberhang: 73 Millionen der Neugeborenen werden Jungen sein, nur 68 Millionen Mädchen.
Das Geschlechterverhältnis dreht sich jedoch im Laufe der Lebenszeit: Weil die Männer im Schnitt früher sterben, sind die Frauen ab einem Alter von 60 Jahren in der Überzahl. Dann kommen auf 100 Frauen nur noch 95 Männer.
2. Frauen bleiben länger gesund
Die Jahre, die Menschen ohne Krankheiten verbringen, steigen an. Demnach können sich heute geborene Babys im Schnitt auf 63,3 gesunde Lebensjahre freuen.
Auch in Sachen Gesundheit gibt es jedoch einen Geschlechterunterschied: Die Frauen liegen bei den gesunden Lebensjahre bei 64,8 Jahren, die Männer nur bei 62 Jahren.
3. Die Gründe, warum Männer früher sterben
Die kürzere Lebenserwartung der Männer hat verschiedene Ursachen. Von den 40 häufigsten Todesursachen wirken sich 33 stärker auf die Lebenserwartung von Männern aus. Die grössten Differenzen bestehen laut WHO-Forschern bei: Ischämischen Herzkrankheiten, Verkehrsunfällen, Lungenkrebs und chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten.
Einige der Unterschiede lassen sich genetisch erklären. So sorgen etwa mit dem X-Chromosom verbundene Prozesse dafür, dass Mädchen ein stärkeres Immunsystem haben und das Babyalter häufiger überleben.
Andere Ursachen wiederum hängen mit den Rollen der Geschlechter zusammen. Männer zum Beispiel arbeiten häufiger im Verkehrssektor und werden deshalb häufiger Opfer von Unfällen.
4. Grössere Unterschiede in reichen Ländern
Je ärmer die Menschen in einem Land sind, desto geringer sind die Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern. Das liegt vor allem an Gefahren rund um die Schwangerschaft. In mehr als 90 Prozent der Länder mit einem geringen Einkommen sind weniger als vier Hebammen für 1'000 Frauen zuständig.
Die Folgen: In diesen Ländern sterben bis heute deutlich mehr Frauen in Zusammenhang mit Schwangerschaft oder Geburt. Hinzu kommt, dass in armen Ländern mehr Menschen durch Infektionskrankheiten sterben.
In reicheren Regionen lassen sich die Unterschiede in der Lebenserwartung auch durch den Lebensstil erklären: Laut dem WHO-Report zufolge rauchten Männer 2016 fünfmal häufiger als Frauen und konsumierten viermal mehr Alkohol.
5. Suizide und Gewalt
Weltweit gesehen passieren verhältnissmässig die meisten Morde in Nord-, Mittel- und auch Südamerika. In Europa (inklusive Russland) ist dagegen die Suizidrate am höchsten.
Den WHO-Daten zufolge ist das Risiko, dass ein Mann sich das Leben nimmt, 75 Prozent höher als bei einer Frau. Ausserdem sterben Männer viermal häufiger durch einen Mord als Frauen.
Abgesehen davon erleben jedoch Frauen weltweit sehr viel Gewalt: 2013 berichteten 35 Prozent der Frauen, im Alter von 15 bis 49 Gewalt erfahren zu haben.
6. Männer kümmern sich zu wenig um Krankheiten
Frauen achten häufig besser auf sich und ihre Gesundheit als Männer, sie gehen öfter und früher zum Arzt. Bei Infektionskrankheiten wie HIV und Tuberkulose etwa erhalten Männer oft verzögert eine Diagnose und Behandlung.
Dies führe dazu, dass sie mit ihrem geschwächten Körper häufiger Folgekrankheiten entwickelten und häufiger an Aids stürben, schreiben die Forscher.
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