Kamille und Co.Keine Hexerei: So gedeihen Kräuter auf der Fensterbank
Melanie Öhlenbach, dpa
4.9.2018
Aus vielen Kräutern lassen sich wärmende Tees zubereiten. Doch kaufen muss man sie dafür nicht: Im Garten, auf dem Balkon und ab Herbst auch auf der Fensterbank lassen sich viele von ihnen ganz einfach anbauen.
Es ist immer Zeit für eine gute Tasse Tee. Dafür kann man aber nicht nur die Blätter von Teestrauch-Gewächsen (Theaceae) verwenden, die dem Getränk seinen Namen verleihen.
Auch viele andere Kräuter entfalten in heissem Wasser ihre Wirkung, und sie wachsen auch im Garten oder auf dem Fensterbrett.Wer aus Pflanzen einen Tee zubereiten möchte, dem sind nur wenige Grenzen gesetzt.
Erlaubt ist, was gefällt
«Die Pflanzenteile müssen natürlich geniessbar und dürfen nicht giftig sein. Ansonsten ist erlaubt, was gefällt», erklärt Gartenbaufachmann und Buchautor Engelbert Kötter.
Zu den Klassikern unter den Teekräutern gehören Fenchel, Kamille, Melisse, Minze, Salbei und Thymian. «Sie haben einen ganz charakteristischen Geschmack und sind besonders aromatisch», sagt Mechtild Ahlers von der Niedersächsischen Gartenakademie.
Von diesen Pflanzen gibt es aber nicht nur eine Sorte, sondern viele verschiedene Varianten – und Aromen. «Allein das Minz-Sortiment umfasst an die 30 bis 50 Versionen, die zum Beispiel nach Ananas, Zitrone, Erdbeere oder Schokolade schmecken», sagt Ahlers.
Viele von diesen lassen sich auch drinnen auf einer hellen Fensterbank oder im Wintergarten kultivieren. So lange die Pflanzen reichlich Laub produzieren, kann man auch frische Blätter ernten. «Je robuster das Kraut ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es auch drinnen wächst», erklärt Ahlers.
Ruhepausen, um Kraft zu sammeln
Matthias Schuh, Museumsgärtner im Freilichtmuseum am Kiekeberg bei Hamburg, hingegen empfiehlt grundsätzlich den Anbau im Freien. «Die aromatischen Inhaltsstoffe können sich drinnen nicht gut entwickeln. Auf der Fensterbank bekommen die Pflanzen im Winter kein UV-Licht und können daher keine Photosynthese betreiben.»
Mehrjährige Stauden wie Minzen, Küchensalbei und Zitronenmelisse benötigten zudem im Jahr auch eine Ruhepause, um Kraft zu sammeln.
«Es lohnt sich, das breite Spektrum an möglichen Kräutertees kennenzulernen, das der Garten hergibt», findet Kötter. Anis-Geschmack liefern zum Beispiel die Blätter von Süssdolden, Anis-Ysop und Fenchel. «Französischer Estragon macht den Tee wiederum etwas würziger.»
Für ein zitroniges Aroma im Becher sorgen nicht nur Varianten der Zitronenmelissen, von denen Kötter die Sorten 'Binsuga' und 'Limoni' empfiehlt. Auch Zitronengras, Zitronen-Bohnenkraut und Zitronen-Thymian haben ein ähnlich frisches Aroma. Sein Favorit ist jedoch die Zitronenverbene, auch Verveine genannt. Sie gilt zudem als pflegeleicht und sehr erntefreudig.
Fruchtiger Nachschub von der Fensterbank
Wer es fruchtig mag, sollte sich einen Fruchtsalbei oder einen Ananassalbei zulegen. «Ananassalbei schmeckt tatsächlich nach Ananas und hat zudem eine zarte Salbeinote», erklärt Kötter. Da beide Pflanzen aus tropischen Regionen stammen, brauchen sie einen warmen Ort sowie durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Sie überwintern am besten hell und kühl.
Für frischen und fruchtigen Nachschub von der Fensterbank können Duftpelargonien (Pelargonium) sorgen. Die mit den klassischen Balkonpflanzen verwandten Gewächse lassen sich laut Ahlers an einem hellen, nicht allzu warmen Platz kultivieren.
Bei der Suche nach der passenden Pflanze hat man die Qual der Wahl: «Duftpelargonien gibt es in einer unglaublichen Palette an Düften und Geschmacksrichtungen: Von erfrischender Zitrone über süsse Erdbeere und fruchtige Orange bis hin zu Rose und Minze», so Ahlers.
Literatur: Engelbert Kötter: «Kräuter für jeden Geschmack: Über 400 Küchen-, Heil- und Wildkräuter für jeden Standort», Gräfe und Unzer Verlag GmbH, 2015. 288 Seiten, ISBN-13: 978-3833844911, ca. 28.90 Fr.
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