250 «Donnschtig-Jass»-Folgen Salzgeber: «Da bin ich fast gefedert und geteert worden»

Von Carlotta Henggeler

6.7.2023

Happy Birthday «Donnschtig-Jass»: Zur 250. Ausgabe verrät Rainer Maria Salzgeber, warum er sich nicht über seine grösste Panne ärgert, dass er gern Federer einladen würde und warum die Show so erfolgreich ist.

Von Carlotta Henggeler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • «Donnschtig-Jass» feiert die 250 Sendung. Zudem ist das Format zum 40. Mal auf Sommertour.
  • Rainer Maria Salzgeber erzählt, wie anstrengend es für ihn ist, die Stiche des Telefon-Jassers umzusetzen.
  • Für den SRF-Moderator ist es ein grosses Kompliment ist, den «Donnschtig-Jass» zu moderieren.

Auf Wikipedia wird der «Donnschtig-Jass» als Wanderzirkus beschrieben. Einverstanden?

Das habe ich auch mal gesehen. Ein Zirkus? Eher würde ich sagen, dass es eine Wandersendung ist, kein echter Zirkus. Wir haben zwar Büssis Hund Foxy dabei und es herrscht schon eine Art Sommertournee-Groove. Allerdings gehen wir nach der Sendung wieder nach Hause.

Du bist der Hauptmoderator und man könnte auch sagen: Wasserträger der Sendung. Du hältst in der Sendung die Karten des Telefon-Jassers in der Hand und spielst diese nach seinen Befehlen aus.

Ja, ich darf nicht selber denken. Aber der Ausdruck Wasserträger passt mir nicht. Ich bin so etwas wie der «Kartenhalter» der Sendung. 

Ist es anstrengend, «Kartenhalter» zu sein?

Das war am Anfang die grösste Challenge: Wenn ich die Karten in der Hand habe, nicht zu denken, sondern nur diese auszuspielen. Das Moderieren mache ich ja schon lange. Als «Kartenhalter» ist es mir ein oder zweimal passiert, dass ich zu viel gedacht habe und die Karte gespielt habe, die ich selbst gezogen hätte. So etwas geschieht mir heute nicht mehr. Ich glaube, das ist bei jedem Moderator vorgekommen.

Du bist gerade unterwegs zur nächsten «Donnschtig-Jass»-Sendung. Es ist ein doppeltes Jubiläum, es ist die 250 Folge und zum 40. Mal seid ihr auf Sommertournee. Was ist Spezielles geplant?

Das Format ist ja per se derart erfolgreich, dass du nicht eine Sendung speziell herausheben und alles völlig anders machen musst. Wir werden in diesem Sommer immer wieder auf alte Sendungen und Trouvaillen zurückschauen, das ist Büssers Rolle. Speziell ist aber der Auftritt von Jürg Randegger. Er moderierte den ersten «Donnschtig-Jass», der damals noch «Mittwochs-Jass» hiess und mit dem Zug unterwegs war. 

25  Sendung, 40 Sommertour, wenn du solche Zahlen hörst, was macht es mit dir?

Es freut mich extrem, dass ich derjenige bin, der diese Sendung moderieren darf. Und dass es so etwas überhaupt gibt, finde ich gigantisch. In unseren Zeiten, in denen alles so schnelllebig ist und Formate schnell abgesetzt werden, gibt es noch das Jassen im Schweizer Fernsehen, das seit 40 Jahren funktioniert. 1968 hat es Kurt Felix erfunden. Ich bin stolz darauf, dass es so etwas überhaupt gibt – und ich ein Teil davon sein darf.

«Donnschtig-Jass» und «Happy Day» sind für das Schweizer Fernsehen ein Jackpot.

Ja, es zeigt, dass eine Sendung grösser als die Protagonisten ist, die sie moderieren. Wenn du so eine Sendung hast, die die Leute interessiert, die schon Monika Fasnacht oder Roman Kilchsperger moderiert haben und gut funktioniert, ist das ein Geschenk. Ein grösseres Kompliment von der Fernsehnation kann es nicht geben.

In diesen schnelllebigen Zeiten bist du eine Art Show-Dinosaurier. 

Weiss ich nicht. Ich bin eigentlich kein Showmaster. Ich bin einfach ein Moderator, der eine coole Sendung gekriegt hat. Eher sehe ich mich als Gastgeber der Sendung, der schaut, dass es funktioniert und sich die Leute wohlfühlen bei uns.

Bei «Donnschtig-Jass» waren schon sehr viele prominente Gäste dabei. Wer steht zuoberst auf deiner Wunschliste?

Roger Federer!

Jetzt hat er ja Zeit.

Er hat jetzt wohl noch weniger Zeit als vorher, er ist immer unterwegs. Und die Sendung gibt es nächstes Jahr auch noch, wenn Roger Federer nicht vorbeikommt. Klar, er ist ein Monument. Aber auch unsere Sendung ist für mich ein Monument der Schweizer Fernsehgeschichte.

Welche war bisher die grösste Panne in deiner «Donnschtig-Jass»-Zeit?
Als ich die falsche Karte gezogen habe. Da bin ich fast geteert und gefedert worden. Ja, ja, das darf nicht passieren, aber das passiert halt. Und dann gab es letztes Jahr beim Playback von Hecht noch eine technische Panne.

Schlimm?

Im Prinzip machen die Pannen auch ein bisschen Spass. Das Leben ist nicht perfekt. Und darum ist Perfektion in Vollendung langweilig. Der «Donnschtig-Jass» ist eine Sendung, in der man nicht immer weiss, was passiert – und das ist auch gut so.

Deine Tochter Chloe moderiert auch. Sie könnte deine Sendung übernehmen.

Langsam, langsam. Sie hat gerade ihr Kommunikation- und Journalismusstudium beendet. Sie moderiert sehr gerne und macht es gut, weil sie damit aufgewachsen ist und das in ihrer DNA aufgenommen hat. Wichtig ist, dass sie ihre Sporen abverdient. Ab August kann sie bei «G&G» arbeiten. Dort hilft oder schadet dir der Name Salzgeber nicht. Wenn du alleine auf der Bühne moderierst, musst du beweisen, was du kannst. 

Du verbringst deine Sommerferien quasi mit dem «Donnschtig-Jass». Was machst du nachher, um dich zu erholen? Surfferien auf Hawaii?

Ich muss nicht zwei Wochen am Strand liegen, damit ich mich erholen kann. Am Strand bin ich nach zehn Minuten erholt. Einfach herumliegen kann ich nicht. Am besten erhole ich mich, wenn immer etwas los ist.

Hast du noch einen Wunsch für die Jubiläumssendung?

Schönes Wetter, super Menschen auf dem Platz vor Ort und viele Leute, die die Sendung am Fernsehen schauen.

Eine Traumquote?

Eher, dass es so weitergeht wie in den letzten Jahren. Dass die Sendung akzeptiert bleibt und dass es weiterhin so eine Erfolgsgeschichte bleibt wie in den letzten Jahren.

Was ist das Erfolgsrezept vom «Donnschtig-Jass»?

Wenn du den Fernseher einschaltest, wird immer über Krieg, das Klima oder gesellschaftliche Entwicklungen berichtet. Darum ist es schön, wenn du mal eineinhalb Stunden entspannt Fernsehen schauen kannst. Es ist nicht einfach Friede, Freude, Eierkuchen und heile Welt, aber ein Format, das die schönen Seiten des Lebens thematisiert.

Die 250 Jubiläumssendung «Donnschtig-Jass» läuft am 6. Juli um 20.05 Uhr auf SRF1. Diesmal aus Hasliberg BE. Zu Gast sind Manu Burkart und Jonny Fischer vom Cabaretduo DivertiMento, Gölä & Band, Francine Jordi und das Jass-Urgestein Jürg Randegger.


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