Kolumne am Mittag15 Jahre Topmodel-Suche – Heidi Klum ist jetzt alles wurst
Von Gil Bieler
27.3.2020
«Wie, das läuft immer noch?» Mit diesem Gedanken hat der Kolumnist per Zufall gestern die 15. Staffel von «Germany's Next Topmodel» entdeckt. Höhepunkt: Eine Heidi Klum, die genug von der Modelsuche hat.
Völlig unverhofft stiess ich gestern Abend auf eine alte Liebe: «Germany’s Next Topmodel» by Heidi Klum. Die Talentschau für junge «Meeedchen» (O-Ton Klum) mit dem Wunsch nach einer Laufstegkarriere!
Die Sendung habe ich seit der ersten Staffel vor 14 Jahren nicht mehr gestreift. Doch egal, man ist ruckzuck wieder in der emotionalen Achterbahnfahrt gefangen.
Natürlich schaue ich GNTM nur deswegen: Weil dort feinstes Drama geboten wird. Nervenzusammenbrüche, Zoff und Tränen, das ist bestes Couchpotatoe-Kino. Das ganze Mode-Trara kann mir gestohlen bleiben. Und die Klum? Nach dieser Folge scheint es mir, als wäre der deutschen Model-Mama nach gefühlt fünfundsiebzigtausend Folgen alles wurscht.
So macht Klum in dieser Folge keine Anstalten, zu verbergen, welche Kandidatinnen sie auf dem Kieker hat. Da können sich Regie und Schnitt noch so um eine dramatische Inszenierung bemühen, die Klum hat den Tarif längst durchgegeben. Und am Ende fliegt die offensichtlichste Wackelkandidatin raus. Spannungsbogen? Kümmert doch die Klum nicht!
Herrlich auch, als irgendein Popstar (ich habe von der Dame noch nie gehört, aber eingespielte Aufnahmen von einem roten Teppich machten klar, dass die richtig berühmt sein muss!) als Gast auftaucht:
Die Klum flötet zur Begrüssung derart fake «Ich höre deinen Song schon den ganzen Tag», dass ihr das keiner ernsthaft abnehmen kann. Na und? Die Szene wiederholen ist doch unnötig.
Deutsch und deutlich
Dann ist da noch der intime Moment mit Kandidatin Vivian: Die 21-Jährige wird seit Jahren von heftigen Magenschmerzen geplagt und vermutet, dass es sich dabei um Morbus Crohn handeln könnte. Als sie das der Model-Mama erklärt, meint die nur: «Könnte auch ein Parasit sein!» Das wird nun abgeklärt. Nach dem Vier-Augen-Gespräch gesteht Vivian: Nie hätte sie sich träumen lassen, mit Heidi Klum einmal über ihren Stuhlgang zu reden – die junge Frau ist peinlich berührt. Die Klum dagegen – die kennt nix.
Das muss ich dem Topmodel zugutehalten: Klum hat es gerne deutlich und deutsch. Während man sich bei anderen Castingshows Untertitel wünscht, um überhaupt verstehen zu können, was die Jury jeweils radebracht, sagt die Klum immer fadengrade und – eine Wohltat – in gepflegtem Deutsch, was sie denkt.
Nach einer Tanzchoreografie dreier Kandidatinnen motzt sie etwa schön altmodisch: «Was für ein Durcheinander! Also das ist ein Rumgehopse …» Nix «desaster» oder «shitshow», nein: ein Durcheinander!
«Shitshow» wäre Klum ohnehin nie über die Lippen gekommen. Eine der Kandidatinnen (Name vergessen) weist sie beim Fotoshooting zurecht, weil ihr zu oft das Wörtchen «Scheisse» rausrutscht. Das gehöre sich nicht für ein «Topmodel», erklärt die Moderatorin in die Kamera – und macht mit den Fingern selbst diese Gänsefüsschen in der Luft, als ob ihr längst klar wäre, dass bei der x-ten Runde dieser Castingshow kein «Topmodel» von Weltformat mehr gefunden wird. Oder können Sie sich noch an die bisherigen Gewinnerinnen erinnern? Eben.
Ob Heidi in ihrem kamerabestückten Modelsteinbruch überhaupt noch ein Talent zutage fördern wird, ist mir ohnehin herzlich egal. Wahrscheinlich so egal wie der Moderatorin selbst. Ich zappe trotzdem wieder rein.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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