Kolumne am Mittag Hausi Leutenegger und sein Rezept zum Glück

Von Carlotta Henggeler

12.4.2021

Unternehmer, Olympionike und Selfmade-Millionär Hausi Leutenegger ist der Prototyp eines erfolgreichen Helveten. Sein Rezept zum Glücklichsein ist so einfach und bescheiden wie er selbst. Schade eigentlich.

Von Carlotta Henggeler

Hans Leutenegger alias Hausi hat das geschafft, wovon viele träumen: Durch ehrliches Arbeiten hat der Thurgauer Bauernsohn viel Geld gescheffelt.

Er ist sein eigener Chef und kann sich aussuchen, in welcher seiner drei Villen er gerade residieren möchte. Beim schönen Genfersee oder doch lieber auf Gran Canaria? In wärmeren Gefilden, wo die Temperaturen seinem etwas ramponierten Athletenrücken besser bekommen. Die Alltagsfragen eines pensionierten Millionärs eben.

Und dort auf der kanarischen Insel liest er gern täglich ausführlich Zeitung (immer zuerst den Sport-Teil, dann die News). Das ist es, was den 81-Jährigen glücklich macht: Bescheidenheit: «Ich war im Innern immer ein einfacher Mensch. Ich brauch kein Snob-Zeug», sagte er kürzlich im Interview mit «Fokus Swiss».

Die Formel der Einfachheit

Woher kommt denn solch eine Einstellung? Aus seiner Kindheit. Leutenegger wuchs in einer Bauernfamilie auf, mit acht Kindern. Da ist Bescheidenheit Teil der DNA. Seine Eltern seien ganz einfache Leute gewesen. «Ich bin ein einfaches Männdli», sagt er über sich selbst.

Und dann kam für das «einfache Männdli» der Wohlstand, man heiratet und die Frau wolle dann dies und das – und daran gewöhne man sich halt. Aha, interessant.

Luxusvilla mit Pool und Umschwung seien zwar nett, aber machten nicht glücklich: «Aber ich glaube, ich könnte auch in einem Bauernhaus leben. Ich bin kein Luxusmensch» sagt Hausi.

Kein Luxusmensch? Warum eigentlich nicht? Warum sein monetäres gutes Händchen nicht mit einer (coronakonformen) Party feiern? Es mal auf Gran Canaria so richtig krachen lassen. Mit Champagner, Störkoch/-köchin und DJ? Falls Sie Angst haben sollten um all Ihre Knie-Bilder; die können Sie im Keller versorgen.

Ausschweifende Partys zu feiern und mit seinem Besitz zu prahlen, das ist nicht so die feine schweizerische Art. Da versteckt man sein Vermögen lieber hinter den Hecken der Villen oder im Tresor.

Party à la Carmen und Roooobärt Geiss

Lassen Sie sich doch von Carmen und Robert Geiss inspirieren, wie man eine grosse Sause schmeisst. Oder noch besser: Schauen Sie das «Klunkerimperium» auf Netflix. Stinkreiche Asiaten und Russen feiern derart dekadent, als gäbe es morgen keinen Champagner mehr. Ganz Frankreich leergetrunken. 

Apropos Champagner, ein Gläschen trinken auch Sie mal gern. Zur Interviewfrage, was man tun soll, wenn man mal einen schlechten Tag hat, antworteten Sie: «Dann trinken Sie ein Glas Appenzeller und der Tag sieht ganz anders aus. Nach einem schlechten Tag habe ich früher erst mal zwei Gläser Whisky gekippt. Dann ging es mir um einiges besser.»

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.