Kolumne am MittagEigentlich kämpften wir lieber gegen Godzilla
Von Fabian Tschamper
21.4.2021
Der Sci-Fi-Actionfilm «Godzilla vs. Kong» krallt sich den Thron während der Pandemie: Es ist der erfolgreichste Film weltweit. Ein Katastrophenfilm, der am besten abschneidet? Mir kommen da ein paar Gedanken.
Von Fabian Tschamper
21.04.2021, 11:30
21.04.2021, 12:17
Fabian Tschamper
Seinen ersten Auftritt hatte Godzilla bereits 1954 im gleichnamigen japanischen Klassiker. Damals war das Monster noch ein Typ in einem Anzug, welcher während der Dreharbeiten so Einiges aushalten musste. Er fing mal Feuer, platzte aus den Nähten – oder der Anzug ging ganz schlicht einmal verloren.
Godzilla hatte in unzähligen Filmen einen Auftritt – und das nicht nur in denen, wo er auch im Titel steht. Alleine in Japan sind es weit über 15 Werke, ausserhalb kommt da ein lockeres Dutzend noch dazu. Doch niemals – ja wirklich niemals – war der «König der Monster» auch auf dem Thron, im Filme-Olymp. Ob man die Jahre 2020 und 2021 in dieser Hinsicht ernst nehmen darf, kann – darüber lässt sich diskutieren.
Während der Pandemie ist der neueste Ableger «Godzilla vs. Kong» der kommerziell erfolgreichste Film mit knapp 400 Millionen Dollar Umsatz. Er lief besser als Christopher Nolans Zeit zurückdrehende Polizisten in «Tenet». Der Sci-Fi-Film geht des Weiteren durchaus auch in die Kategorie eines Katastrophenfilms, das ist schon ein kleines Bisschen ironisch, oder nicht?
Ein Katastrophenfilm, der während einer Pandemie die Kassen klingeln lässt. Das spricht nicht wirklich für die Menschheit, wenn ein solcher – wie drücke ich das fair aus – Trash-Film die Charts toppt. Ein Beweis, dass wir im Lockdown und der Isolation nicht belesener geworden sind.
In irgendeinem Paralleluniversum schreibe ich gerade über den erfolgreichsten Pandemie-Film, während Godzilla den Eiffelturm als Zahnstocher nutzt. Wo wärst Du lieber? Godzilla ist immerhin ein Gegner, der nicht übersehen werden kann. Und ebenfalls ein gutes Argument: Wie schnell kann so ein Monster denn überhaupt sein? Gerade ist bekannt geworden, dass der Tyrannosaurus Rex mit einer Geschwindigkeit von knapp fünf Kilometer in der Stunde gelaufen sein soll. Er war also deutlich langsamer als der Mensch.
Davonlaufen wäre also in der Theorie eine hinlängliche Strategie.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – sie dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.