Konzert unter Polizeischutz «Prinzen»-Sänger Krumbiegel von Rechtsextremen bedroht

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19.11.2023

«Prinzen»-Frontmann Sebastian Krumbiegel macht sich für Demokratie und Menschenrechte stark.
«Prinzen»-Frontmann Sebastian Krumbiegel macht sich für Demokratie und Menschenrechte stark.
Gerald Matzka/dpa

Im Vorfeld einer Lesung wurde Sebstian Krumbiegel aus rechtsextremen Kreisen bedroht. Als Reaktion darauf spielte der «Prinzen»-Sänger ein Konzert – und musste dabei von der Polizei beschützt werden.

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  • «Prinzen«-Sänger Sebastian Krumbiegel macht sich für Demokratie und Solidarität stark.
  • Mit seiner Positionierung ist er ins Visier von rechtsextremen Kreisen gerückt.
  • Vor einer Lesung in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) wurde er via Social Media massiv bedroht.
  • Als Reaktion spielte er ein Konzert unter dem Motto «Musik statt Hetze», benötigte dabei aber Polizeischutz.

Die Polizei hat ein Konzert des Sängers Sebastian Krumbiegel in Thüringen sichern müssen.Der Sänger der Band «Die Prinzen»  wollte mit seinem Auftritt am Samstagabend ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.

Krumbiegel sang in einer Kirche – parallel zu einem Aufzug der rechtsgerichteten Wählergemeinschaft «Zukunft Hildburghausen». Am Marsch nahmen laut Polizei etwa 95 Menschen teil.

Krumbiegels Lesung war von einer Absage bedroht

Zu Krumbiegels Konzert dagegen kamen rund 240 Fans. Nach Polizeiangaben blieb alles friedlich.

Zuvor war bekannt geworden, dass der Frontmann der Band «Die Prinzen» (Hit: «Alles nur geklaut») vor einer Lesung tags zuvor in den sozialen Medien aus rechten Kreisen übel bedroht worden war.

Die Veranstalterin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Über die sozialen Medien erreichten uns böse Kommentare, die gegen Sebastian gerichtet waren».

Will sich nicht «von irgendeinem Mob» vorschreiben lassen, wann und wo er auftrete: Sebastian Krumbiegel (Archivbild).
Will sich nicht «von irgendeinem Mob» vorschreiben lassen, wann und wo er auftrete: Sebastian Krumbiegel (Archivbild).
Jonas Walzberg/dpa

Offenbar wurde deshalb über eine Absage der Veranstaltung diskutiert. Doch der «Prinzen»-Sänger wehrte sich dagegen. Er wolle sich nicht «von irgendeinem Mob» vorschreiben lassen, wann und wo er auftritt.

«Für mich war es wichtig, mich nicht in die Flucht treiben zu lassen», so Krumbiegel. Schon in der Vergangenheit habe er immer wieder Drohungen bekommen, sagt der Sänger. «Jetzt stand aber zur Debatte, ob die Veranstaltung abgesagt werden muss. Das ist eine ganz neue Dimension.»

Krumbiegels Motto lautet: «Musik statt Hetze»

Unter dem Motto «Musik statt Hetze» spielte Krumbiegel deshalb am Tag nach der Lesung einen Solo-Gig, um für mehr öffentliche Courage zu werben.

Dieser Auftritt erfolgte laut dem Sänger «bewusst im Kontext einer bevorstehenden rechtsextremen Veranstaltung in der Region» – und hatte zur Folge, dass Krumbiegel und sein Publikum vorsorglich durch die Polizei geschützt werden mussten.