Taylor Swift und Elon Musk gehören wohl zu den bekanntesten Personen auf der Erde. Und beide haben Heerscharen an fanatischen Anhänger*innen. Ihre Fans schreien sie in ausverkauften Stadien von Rio über Tokio bis nach Gelsenkirchen an, seine hämmern jeden Tag in die Tastaturen, um ihm auf seiner eigenen Plattform X zu sagen, was für ein Genie er doch ist.
Doch mag es da noch kleine Unterschiede in der Alltagserfahrung von Swift und Musk gegeben haben, eines haben die beiden definitiv gemeinsam: Reisen tun sie wie Milliardärskreisen üblich ausschliesslich mit dem Privatjet. Und beiden wollen offenbar nicht, dass das gemeine Volk dies mitbekommt.
Deshalb sind sowohl Musk als auch Swift in Konflikt mit dem 21-jährigen Studenten Jack Sweeney geraten. Dieser betreibt auf diversen Social-Media-Plattformen wie X, Instagram oder Mastodon Accounts, die die Flugbewegungen von Privatjets prominenter Personen verfolgen. Sweeney nutzt dafür öffentlich verfügbare Daten, die er nur einfach lesbar aufarbeitet.
Ein typischer Post eines Sweeney-Accounts verzeichnet dabei die Flugstrecke, wie lange der Flug gedauert hat und wie viel Tonnen Kohlendioxid der Privatjet dabei in die Atmosphäre abgegeben hat. Gerade Letzteres ist ein sensibles Thema für die beiden Weltstars. Denn Swift inszeniert sich gerne als progressive Persönlichkeit, während Musk den Klimawandel mal als grösste Gefahr für den Planeten bezeichnete.
Ende 2022, kurz nachdem Musk die Kontrolle über die damals noch als Twitter bekannte Social-Media-Plattform übernahm, sperrte er Sweeneys Accounts. Dieser würde «Attentatskoordinaten» verbreiten, so Musk, und brachte Sweeney fälschlicherweise mit einem Stalker in Verbindung, der Musks zeitweilige Lebensabschnittspartnerin Grimes verfolgte.
Danach liess Musk auch noch Journalist*innen sperren, die über die Angelegenheit berichteten. Die Twitter-Richtlinien wurden dann nachträglich geändert, um Musks Aktionen nicht als die Willkür erscheinen zu lassen, die sie waren. Und natürlich drohte er Sweeney über seine Anwält*innen noch eine ruinöse Klage an, die allerdings nie eingereicht wurde.
Genau nach demselben Muster verfährt nun Swift. Wie die «Washington Post» berichtet, schrieben auch ihre Anwält*innen Sweeney einen Drohbrief. Über den Account zur Verfolgung von Swifts Privatjet würde er dieser «emotionalen und physischen Schaden» zufügen, er würde sie stalken und belästigen. Falls dies nicht unverzüglich eingestellt werde, würde Swift «alle rechtlichen Mittel» ausschöpfen.
Facebook und Instagram haben den «Taylor Swift Jet's»-Account bereits suspendiert, auf anderen Plattformen ist er aber noch verfügbar. Sweeney will sich auch nicht einschüchtern lassen. «Diese Informationen sind bereits öffentlich. Swifts Team denkt, sie könnten die Welt kontrollieren», sagte er der «Washington Post».