Kolumne am MittagRavi Shankar lieferte den Klang für die Orgien der Hippies
Von Tobias Bühlmann
7.4.2020
Der Name Ravi Shankar ist untrennbar verbunden mit dem indischen Saiteninstrument Sitar. Dank seiner Verbindung zu den Beatles prägt er bis heute, wie wir die Hippies erinnern – dabei mochte er sie nicht sonderlich.
Sitar – mit dem Namen dieses Instruments klingen sofort Erinnerungen an in unseren Köpfen. Bilder von Indien, Erinnerungen an die Beatles – und mystische Szenen von drogengeschwängerten Hippie-Partys. Die Sitar ist mindestens so bedeutungsschwanger wie das Alphorn. Nur, dass das indische Saiteninstrument deutlich aufregender klingt als letzteres.
Und die Sitar selbst ist mit einem Namen untrennbar verbunden: Ravi Shankar – heute vor 100 Jahren ist er auf die Welt gekommen. Der Inder eroberte westliche Salons mit Klängen, die anders waren als alles, was man damals kannte. Dass gerade er die indische Kultur nach Europa und in die USA trug, war jedoch kein Zufall.
Denn Ravi Shankar war zuerst Tänzer. Im Alter von zehn Jahren reiste er mit der Tanztruppe seines Bruders nach Paris, wurde bald festes Mitglied der Gruppe, lernte tanzen und das Spiel auf verschiedenen indischen Instrumenten. Shankar tourte mit der Gruppe durch Amerika und Europa. Dabei tauchte er in die westliche Kultur ein, lernte Französisch, hörte klassische Musik und Jazz. Weil der Zweite Weltkrieg die Tourneen verunmöglichte, gab Shankar das Tanzen 1938 auf und studierte klassische indische Musik.
Ein Meilenstein der Pop-Geschichte
Nach dem Krieg, als das Reisen wieder leichter wurde, tauschte sich Shankar mit den Grössen westlicher Musik aus. Zuerst mit dem Geiger Yehudi Menuhin, später – dank glücklicher Fügung – mit den Byrds. Eins führte zum anderen, und bald darauf kriegte die Welt im Beatles-Song «Norwegian Wood» eine Sitar zu hören – für Millionen von Fans war es das erste Mal.
In «Norwegian Wood» wurde das Instrument aber noch von George Harrison gespielt – und das nicht besonders virtuos, wie man heute schnell merkt beim Hören. Ein Jahr nach Erscheinen des Songs reiste Harrison nach Indien, um das Spiel auf der Sitar richtig zu lernen, und zwar von Shankar persönlich. Kurz darauf erschien das Beatles-Albunm «Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band», das wieder Sitar-Klänge enthielt und Einflüsse klassischer indischer Musik aufwies.
«Sgt. Pepper’s» war als eines der ersten Konzept-Alben ein Meilenstein der Pop-Geschichte. Und das Album war mit seinem psychedelischen Unterbau einer der Soundtracks für den «Summer of Love», mit dem sich die Hippie-Bewegung in die kollektive Erinnerung der Welt einbrannte. Und wer heute Hippies sagt, denkt Indien meist gleich mit.
Zu verdanken ist das zu guten Teilen Ravi Shankar – der durch seine Verbindung zu den Beatles und seinen Einfluss auf die Band endgültig zum Star wurde. Darum trat er auch 1969 am Woodstock-Festival auf. Nur um festzustellen, dass er die Veranstaltung ganz und gar nicht mochte. Später distanzierte er sich sogar von der Hippie-Bewegung. Doch seine Freundschaft zu George Harrison blieb erhalten.
So oder so setzte sich Ravi Shankars Erfolg fort, und zwar innerhalb und ausserhalb Indiens. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Exponenten in der indischen Musik, prägte einen eigenen Sitar-Stil und wurde mit unzähligen Musikpreisen ausgezeichnet.
Shankar starb am 11. Dezember 2012 in San Diego.
Regelmässig gibt es werktags um 11.30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Der Feldhase steht als gefährdete Art auch in der Schweiz auf der Roten Liste. Als Hauptursachen für seinen Rückgang werden die Intensivierung der Landwirtschaft und die wachsende Zersiedelung gesehen. Der Hase bevorzugt offene Landschaften und abwechslungsreiche Feldflächen mit Hecken, was er immer seltener vorfindet.
Bild: Keystone
Im Gegensatz zu Hasen, mit denen sie nicht gekreuzt werden können, sind Kaninchen von gedrungener Gestalt, haben in der Relation zum Kopf kürzere Löffel und eher ein bräunliches als graues Fell.
Bild: Keystone
16 Millionen Hasen stehen jedes Jahr um Ostern in den Schweizer Regalen zum Verkauf.
Bild: Keystone
Damit kommen auf jeden Einwohner der Schweiz zwei Schokohasen.
Bild: Keystone
Umgerechnet rund 49'000 Euro kostete der wohl teuerste Schokohase. Er hatte Diamantaugen und war 38 Zentimeter gross. Um ihn zu schaffen, brauchte der britische Chocolatier Martin Chiffers (Mitte) rund 40 Stunden.
Bild: Dukas
Der Gründer und verstorbene Verleger des Männermagazins «Playboy», Hugh Hefner, fand den Hasen frech und sexy. Er mochte auch die echten Tiere und spendete Geld für deren Schutz. So ist eine gefährdete Kaninchenart sogar nach ihm benannt – die Sylvilagus palustris hefneri.
Bild: Getty Images
Bis zu 200'000 Eier legt ein einziges Seehasen-Weibchen jedes Frühjahr. Um Ostern haben die im nördlichen Atlantik sowie in Teilen der Nord- und Ostsee lebenden Fische ihre Laichzeit. Ihre orange-roten Eier werden schwarz gefärbt, gesalzen und als «Falscher Kaviar» verkauft.
Bild: Getty Images
«Mein Name ist Hase, ich weiss von nichts» – Diese Redewendung stammt aus dem 19. Jahrhundert und geht auf Viktor Hase, Jura-Student an der Universität Heidelberg (D) zurück. Einer seiner Freunde hatte in einem Duell seinen Gegner erschossen. Hase lieh ihm seinen Studentenausweis, damit er über die französische Grenze verschwinden konnte. Vor Gericht sagte der Fluchthelfer: «Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen, ich weiss von nichts!»
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