«Die Höhle der Löwen»Kann der Hodenwärmer auch die Investoren erwärmen?
Carlotta Henggeler
29.10.2024
Zwei Erfinder haben in «Die Höhle der Löwen» einen Hodenwärmer vorgestellt – eine Revolution in der Verhütung. Sind die Investoren um Carsten Maschmeyer von der Innovation überzeugt? Deal or no Deal?
Carlotta Henggeler
29.10.2024, 21:33
Carlotta Henggeler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die Erfinder Niklas Grohs und Rolf Tobisch stellen den «Cocooner» vor – ein Gerät, das Männer durch Hodenwärmung temporär unfruchtbar macht.
Die Investoren sehen Potenzial in der Idee; Janna Ensthaler und Nils Glagau bezeichnen die Methode als «phänomenal» und «weltverändernd».
Aber: Das Risiko einer komplizierten Marktzulassung wird als erheblich eingeschätzt.
Trotz Interesse kommt es zu keinem Investmentdeal.
Die Vox-Investoren-Show «Die Höhle der Löwen» hat schon viele verrückte und lustige Erfindungen gesehen. In der aktuellen Folge stellen zwei Neu-Unternehmer eine revolutionäre Verhütungsmethode vor: den Hodenwärmer.
Der Biomedizintechniker Niklas Grohs (56) und der Elektriker Dr. Rolf Tobisch (70) wollen mit einem neuen Verhütungsansatz für Männer die Verhütungslast gerechter zwischen den Geschlechtern aufteilen.
Das Team von Ronikja argumentiert, dass bislang die Verantwortung für die Verhütung überwiegend bei Frauen liegt und betont die häufig massiven Nebenwirkungen, die durch hormonbasierte Methoden wie der Pille oder Spirale auftreten.
«Von den rund 250 gängigen Verhütungsmethoden belasten viele den weiblichen Hormonhaushalt enorm und bringen teils schwerwiegende Nebenwirkungen», erklärt Grohs.
Eine Alternative, so Tobisch, existiere für Männer bisher kaum: «Neben Kondomen bleibt Männern meist nur die dauerhafte Vasektomie.»
Der «Cooconer» legt durch Erwärmung die Spermien lahm
Ihr Prototyp, der «Cocooner», verspricht eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Lösung für den Mann: Er macht die Spermien durch gezielte Erwärmung im Nebenhoden für etwa vier Wochen unbeweglich und damit zeugungsunfähig.
Das Gerät wirkt nach zehn Minuten je Hoden und versetzt den Mann für die Dauer eines Monats in einen vorübergehenden Zustand der Unfruchtbarkeit. Wird die Behandlung eingestellt – zack – erlangt der Mann nach spätestens acht Wochen wieder seine volle Fruchtbarkeit zurück, so Grohs.
Um die neuartige Verhütungsmethode voranzutreiben, benötigen Grohs und Tobisch viel Geld. Für die Weiterentwicklung und Markteinführung des «Cocooner» bieten sie den Löwen 25 Prozent der Anteile an ihrer Ronikja GmbH für 1,2 Millionen Euro – eine ambitionierte Forderung, die auf den Durchbruch einer Weltneuheit zielt.
Idee ist «phänomenal»
Hot oder Schrott, sehen die solventen Finanz-Löwen eine prächtige Zukunft für den Hodenwärmer für den Mann?
Lange und heiss diskutieren die Investoren im TV-Studio über den «Cocooner» – und sind sich nicht einige. Janna Ensthaler sagt: «Einer der grössten Fehler in meinem Leben ist, die Pille so lange genommen zu haben.» So eine Entwicklung sei «phänomenal».
Finanzier Nils Glagau sieht Potenzial in der Erfindung, hält ihn gar für «weltveränderndes Produkt». Eine Neuheit, die aber ein zu grosses Risiko birgt.
Carsten Maschmeyer scherzt: «Mir wäre wohler, wenn ich das beim ersten Mal zusammen mit dem Urologen anwende.»
Der Unternehmer gibt zu bedenken, dass die Zulassung der Investition lang – und eventuell auch schwierig sein könnte.
Der Deal kommt am Ende aber nicht zustande.
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