«Leute verstehen das nicht» Ex-TV-Frau lässt sich sterilisieren, weil sie keine Kinder will

fts

5.12.2023

Annica Hansen hatte nie einen Kinderwunsch und liess sich deshalb sterilisieren. Dass sie dies öffentlich macht, sei eine Befreiung.
Annica Hansen hatte nie einen Kinderwunsch und liess sich deshalb sterilisieren. Dass sie dies öffentlich macht, sei eine Befreiung.
imago/Eibner

Moderatorin Annica Hansen liess sich die Eileiter entfernen. Sie stösst mit ihrer Entscheidung auf viel positives Feedback – jedoch überraschte sie, wie viele Ärzte einer Frau diese Entscheidung abnehmen wollen.

fts

5.12.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die ehemalige ProSieben-Moderatorin Annica Hansen (41) liess sich sterilisieren.
  • Sie spricht öffentlich über ihre Entscheidung, jedoch würden es viele Menschen nicht verstehen.
  • Zudem war sie überrascht, wie oft Ärzte davon abrieten: «Ich finde es übergriffig, dass Frauen oft erklärt wird, was sie nicht wollen.»

Sie hätte den Eingriff am liebsten schon mit 30 gemacht, sagt Annica Hansen (41). Die Moderatorin hat sich sterilisieren lassen und stösst dabei auf viele Fragen aus ihrem Umfeld und auf Social Media.

Sie hatte nie einen Kinderwunsch und «die Leute verstehen das nicht». Hansen war Aussenmoderatorin bei «Galileo», «Elton zockt», führte durch «Annica Hansen – der Talk» und arbeitete sporadisch auch zur Primetime auf ProSieben – wie etwa bei «Keep Your Light Shining».

Heutzutage ist sie mit ihren knapp 340'000 Followern aktiv in der Pferde-Community: «Ich habe heute eine sehr viel grössere Karriere im Reitsport. Ich bin nicht mehr irgendeine blonde Moderatorin auf ProSieben, sondern sehr präsent in der Pferdewelt», erzählt sie der «Bild».

Verhütung mit Pille oder Hormonring

Ihre Entscheidung, sich sterilisieren zu lassen und darüber öffentlich zu sprechen, sei für sie eine grosse Befreiung: «Auf Social Media wurde ich andauernd nach einem Kind gefragt.»

Dabei sagt sie bestimmt: «Ich mag Kinder und spiele gern mit ihnen. Meine beste Freundin hat Kinder, ich bin Tante und finde es toll, wenn sie hier sind. Nur selbst möchte ich keine.»

Die Sterilisation hat sie 900 Euro – gut 850 Franken – gekostet. Hansen wägt dabei ab, wie viel sie in der Vergangenheit für Verhütungsmittel bezahlt hat – und kommt zum Schluss, dass eine Sterilisation günstiger ist. Die 41-Jährige verhütete mit Pille oder Hormonring: «Ich hatte immer Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Unwohlsein. Die habe ich ignoriert. Als ich den Hormonring vor vier Jahren abgesetzt habe, ging es mir aber plötzlich psychisch sehr viel besser.»

Jüngst habe sie mit der Temperaturmethode oder Kondomen verhütet, die Sorge einer Schwangerschaft blieb aber immer, so Hansen, «diese Angst mag ich nicht mehr haben».

«Frauen wird erklärt, was sie nicht wollen»

Ihre Offenheit stösst auf viel positives Feedback aus ihrer Community – sie hatte ihren Eingriff gerade drei Tage nach dem ärztlichen Erstgespräch. Die Moderatorin erfuhr dabei auch von grossem Unverständnis bei anderen Ärzten, die einen solchen Eingriff nicht vornehmen wollten: «Ich finde es so übergriffig, dass Frauen oft erklärt wird, was sie nicht wollen und dass sie nicht mündig sind, das ohne ihren Mann zu entscheiden.»

Während des Eingriffs wurden ihre Eileiter entfernt, es bleiben zwei kleine Narben, die weniger als einen Zentimeter lang sind. Zusätzlich möchte sie keinesfalls Werbung für die weibliche Sterilisation machen. Es sei ihr aber wichtig, «die richten Quellen und den richtigen Arzt zu finden».

Jeder Frau mit Kinderwunsch wünsche sie ein Kind, «jede soll das machen, was ihrem Lebenskonzept entspricht».

Annica Hansen lebt auf einem Hof mit Stall, sechs Pferden, drei Katzen und einem Hund – und sie ist seit Jahresbeginn wieder Single.


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