Kolumne am Mittag Robert Downey Jr. schert sich nur noch um seine Coolness

Von Fabian Tschamper

29.1.2020

Robert Downey Jr. an einer Premiere seines neusten Films: «Dolittle».
Robert Downey Jr. an einer Premiere seines neusten Films: «Dolittle».
Keystone

Robert Downey Jr. hatte mit Drogen zu tun, arrogant ist er geblieben. Der New Yorker hätte einer der ganz grossen Charakterdarsteller werden können – doch was ist bloss mit ihm passiert?

Zum ersten Mal begegnete mir Robert Downey junior im Film «Chaplin» aus dem Jahr 1992 – eine absolute Meisterleistung an darstellerischer Finesse. Auch in seinen kleineren Rollen wie beispielsweise in «Natural Born Killers» blitzte immer wieder sein eigentliches Genie auf.

Dann kam seine Drogensucht ans Licht. Nicht selten sind Künstler besessener und leidenschaftlicher in ihrem Metier, wenn sie psychoaktive Substanzen zu sich nehmen – leider. Heath Ledger war so ein Fall, auch Whitney Houston oder Robbie Williams.

Robert Downey junior schaffte es, den Drogenkonsum hinter sich zu lassen. Chapeau! Doch irgendwoher kam dann ein Selbstbewusstsein, das ihm zwar viele Fans beschert hat, seine Kunst leidet allerdings bis heute darunter.

Fand ich den ersten «Ironman» deshalb nicht geil? Doch – und wie!

Tony Stark, der superreiche, superintelligente, sprücheklopfende Superheld, der sich jeder und jedem überlegen sieht. Die Rolle passt zu Downey Jr. wie die vielzitierte Faust aufs Auge. Und warum? Weil er sich selbst gespielt hat.

Damals – 2008 – war das noch frech und frisch, heute aber ist das nur noch langweilig, irgendwie sogar unangenehm, diese Überheblichkeit. Marvel war für ihn Fluch und Segen zugleich, so scheint es.

Neuer Film, alte Leier

Nun kommt also «Dolittle» in die Kinos. Der Titel passt gut zu Robert Downey Jr., denn machen tut er immer wenig für seine Rollen – «do little» – ha!

Er tritt in die legendären Fussstapfen von Eddie Murphy, der den Tierdoktor 1998 verkörperte – damals mitsamt echten Tieren. Das ist ein weiterer Faktor, der den neuen «Dolittle» schlicht weniger sympathisch macht: Die Tiere sind allesamt computeranimiert.

Der Film hat grottige 16 Prozent auf der renommierten «Rotten Tomatoes»-Seite. Aufgrund seiner Persönlichkeit wird es Downey Jr. aber wohl nicht kratzen, was ich oder andere Kritiker denken.

«Dolittle» läuft ab 30. Januar in unseren Kinos.

Regelmässig gibt es werktags um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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