Langjährige Kollegin von Freddy Nock «Er wollte wissen, ob ich ihn vergessen habe»

fts

13.2.2024

Zwischen Himmel und Erde: Freddy Nock und seine verrückten Hochseil-Rekorde

Zwischen Himmel und Erde: Freddy Nock und seine verrückten Hochseil-Rekorde

Freddy Nock ist im Alter von 59 Jahren gestorben. Der Hochseilartist hat in seinem Leben so manchen Hochseil-Weltrekord gebrochen. Ein Rückblick auf ein Karriere zwischen Himmel und Erde.

08.02.2024

Freddy Nock starb vergangene Woche im Alter von 59 Jahren. Jetzt erzählt eine langjährige Freundin über ihre Beziehung zum Hochseilartisten und wie er ihr Leben beeinflusst hat.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Freddy Nock starb am 8. Februar im Alter von 59 Jahren.
  • Seine langjährige Freundin Stella Palino erinnert sich an das gemeinsame Training und an den Menschen Freddy Nock.
  • Die Badener Hochseilartistin sagte, dass sie nach Nocks Tod nichts mehr mit dem Hochseil zu tun haben will.

Die Zirkus-Szene trauert um Freddy Nock. Der Hochseilartist hat einen Polizeieinsatz bei sich zu Hause in Uerkheim AG ausgelöst. Die Umstände seines Tods sind bisher noch nicht bekannt.

Seine Familie schweigt dazu und hat sich auf Instagram mit einem emotionalen Post vom 59-Jährigen verabschiedet.

Unter seinen zahlreichen Freund*innen befindet sich die Badener Hochseilartistin Stella Palino. Sie hat nach dem Tod von Freddy Nock ausführlich mit der «Aargauer Zeitung» über ihre Beziehung zum Künstler gesprochen: «Wir kannten uns ziemlich gut, auch unsere Lebensgeschichten.»

«Er wollte wissen, ob ich ihn etwa vergessen habe»

Palino ist erstaunt und sehr traurig über die Nachricht. Zuletzt Kontakt hatten sie bei einem Telefonat vor drei Monaten – sie habe die Zeichen nicht erkannt: «Er tönte verloren, sagte, er wolle nichts mehr wissen von Artistik. Er erzählte mir, er arbeite bei einer Strassenbaufirma, sitze oft auf einer Asphaltwalze.» Zudem habe Nock gefragt, warum er beim Bäderfest 2022 nicht zur Mithilfe aufgeboten worden war.

«Er wollte wissen, ob ich ihn etwa vergessen habe», so Palino. Sie lief an dem Fest über die Limmat.

Sie habe schon an ihn gedacht. Doch ging Palino davon aus, «er hat genug zu tun mit der Neusortierung seines Lebens». Sie bereue nun, dass sie ihn nicht zurückgerufen habe.

Die Freundschaft zwischen Palino und Nock ist Jahrzehnte alt. Sie arbeitete schon in jungen Jahren als Hochseilartistin beim Circus Theater Rigolo und Circus Conelli – Freddy Nock sei sie zum ersten Mal begegnet, als er im Teenageralter war.

Palino erinnert sich: «Er war unheimlich talentiert und gleichzeitig eine spannende Persönlichkeit, ein Rebell, der manchmal tagelang die Zirkusfamilie Nock verliess, mit dem Töffli einfach wegfuhr, um dann doch wieder aufzutauchen und weiter zu trainieren.»

Schnell wie eine Katze, drahtig und kräftig

Die Wege haben sich dann ein wenig getrennt: Stella Palino eröffnete die Badener «Unvermeid-Bar» und fokussierte sich mehr aufs Theater. Freddy Nock hingegen legte eine «unvergleichliche Karriere als Artist» hin, schreibt die «Aargauer Zeitung». Er brach mehrere Weltrekorde.

Kontakt hätten sie immer gehabt: «Wir haben stundenlang zusammen trainiert, bei Freddy Nock in Uerkheim auf dem Hochseil in der Nähe des Waldes.» Es seien sehr anstrengende Tage gewesen.

Palino findet ausserdem auch lobende Worte für die Athletik, die Nock an den Tag legte. Schnell wie eine Katze sei er gewesen, drahtig und kräftig, «ein hervorragender Athlet».

Zwar habe es elegantere Artisten gegeben, doch er sei einzigartig gewesen. «Auf dem Seil habe ich seine rebellische Art wiedererkannt», sagt sie weiter.

Stella Palino: «Für mich ist auf dem Hochseil Schluss»

Palino respektierte Nock auch dafür, scheinbar komplett keine Höhenangst zu haben – im Gegensatz zu sich selbst. Dabei zitiert sie Nock: «Ich kann einen Meter oder tausend Meter über dem Boden stehen, für mich macht das keinen Unterschied.»

Die Hochseilartistin denkt nun über einen Hommage-Abend nach, den sie mit Künstler*innen organisieren möchte. Als Location würde ihr das Kurtheater gefallen. Und sie habe nun, nach dem Tod von Freddy Nock, entschieden: «Für mich ist auf dem Hochseil definitiv Schluss.»


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