Millionenstreit ums ErbeDie Witwe von Niki Lauda erringt einen ersten Sieg vor Gericht
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18.5.2024
Vor vier Jahren brachte Niki Laudas Witwe Birgit eine Klage gegen die Privatstiftung Lauda ein – gefolgt von einem Streit um das Millionenerbe. Nun errang die 45-Jährige einen ersten Sieg vor Gericht.
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18.05.2024, 14:17
18.05.2024, 14:26
Bruno Bötschi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen-
Formel1-Legende Niki Lauda ist 2019 gestorben. Seitdem streiten sich seine Erben um sein Millionenvermögen.
Im Juni 2020 brachte Birgit Lauda eine Pflichtteilsklage gegen die Privatstiftung Lauda ein.
Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit: Die Witwe der österreichischen Rennfahrer-Legende gegen einst engste Vertraute.
Nachdem das Berufungsgericht die Gegenseite abblitzen liess, erzielte Birgit Lauda jetzt einen ersten Sieg vor Gericht.
Am kommenden Montag am 20. Mai jährt sich der Todestag von Niki Lauda zum fünften Mal. Der dreifache Formel-1-Weltmeister starb 2019 im Alter von 70 Jahren.
Für seine Witwe Birgit, die Mutter der gemeinsamen Zwillinge Mia und Max (14), hat die österreichische Formel-1-Legende mit einer von ihm gegründeten Stiftung finanziell vorgesorgt.
Die heute 45-Jährige sollte lebenslang monatlich 20'000 Euro ausbezahlt erhalten. Hinzu kommen die Kosten für die Instandhaltung der Villen in Wien und Ibiza, plus die Kosten für drei Autos, das Salär für Hausangestellte, das Schulgeld für die Zwillinge und die Ausgaben für Ferien.
Der Haken hinter der Vereinbarung
Hinter der Vereinbarung gibt es jedoch einen Haken: Sollte Birgit Lauda dereinst wieder heiraten, würden die Zahlungen eingestellt.
Damit wollte Niki Lauda scheinbar einem Erbstreit seiner zwei Familien vorbeugen, denn die Rennfahrer-Legende hat noch zwei Söhne aus erster Ehe.
Längst ist bekannt: Das Gegenteil ist eingetreten.
Bereits 2020, also ein Jahr nach dem Tod von Niki Lauda, brachte seine Witwe eine Klage gegen die Privatstiftung Lauda sowie die Verlassenschaft ein. Birgit Lauda forderte für sich zumindest den Pflichtteil ein.
Berufungsgericht gibt Birgit Lauda recht
Laut österreichischen Medien errang Birgit Lauda diese Woche vor Gericht einen ersten Sieg. Das Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen hatte bereits vor einem Jahr festgestellt, dass Birgit Lauda pflichtteilsberechtigt und nicht erbunwürdig sei.
In der Folge legte die Gegenseite Berufung ein, die das Oberlandesgericht nun abgewiesen hat. Birgit Lauda stehen, schreibt die «Kronen Zeitung», rund 16 Prozent des Vermögens von Niki Lauda zu.
Damit sind die Erbstreitereien innerhalb der beiden Familien Lauda aber nicht vom Tisch, denn die genaue Summe muss noch gerichtlich festgelegt werden.
Gut möglich, dass sich Birgit Lauda und ihre Kontrahent*innen demnächst wieder vor Gericht sehen werden.
Birgit Lauda: «Als Ehefrau steht mir ein Pflichtteil zu»
«Als seiner Ehefrau, wir waren elf Jahre lang verheiratet, steht mir ein gesetzlicher Pflichtteil zu», erklärt Birgit Lauda im Interview mit der «Kronen Zeitung».
Und weiter: «Ich bedaure es, dass ich diesen vor Gericht erkämpfen und einfordern muss. Dabei war ich immer zu Gesprächen bereit und bin es nach wie vor.»
Birgit Lauda ist seit drei Jahren mit dem Finanzexperten Marcus Sieberer liiert. Zuletzt hiess es, sie habe ihre gerichtlichen Forderungen drastisch verringert.
«Ob ich heirate oder nicht, ist meine Privatsache», sagt Birgit Lauda gegenüber der «Krone Zeitung». «Marcus ist ein grossartiger Mensch. Ich bin unfassbar dankbar, dass er in meinem Leben ist und sich um mich und meine Kinder rührend kümmert. Alles andere wird die Zukunft weisen.»
Und weiter: «Ich wüsste auch nicht, was eine Heirat mit dem Pflichtteil zu tun hätte.»
Dass ihr Ruf unter dem Erbstreit gelitten hat, kommentiert die Witwe wie folgt: «Wenn man mit einem Menschen wie dem Niki verheiratet war, muss man das aushalten – ob es nun weh tut oder nicht. Ehrlich gesagt lässt es einen nicht ganz kalt, aber es macht in meinem Leben auch keinen besonders grossen Unterschied.»
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