Lohnliste geleakt Darum verdienen ZDF-Stars so viel mehr als SRF-Leute

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31.1.2024

Kürzlich wurde die Lohnliste der ZDF-Aushängeschilder geleakt. ZDF-Stars wie Markus Lanz oder Horst Lichter verdienen viel mehr als ihre Kolleg*innen beim Schweizer Fernsehen. Doch warum ist das so?

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Dem deutschen Portal «Welt am Sonntag» wurde eine Liste mit den Salären der ZDF-Stars zugespielt. Unter den Meistverdienern: TV-Talker Markus Lanz, «Bares für Rares»-Star Horst Lichter und Moderator Oliver Welke.
  • Sandro Brotz nannte sein Salär 2018, 2023 zog «Schweiz aktuell»-Journalistin Oceana Galmarini nach.
  • Warum verdienen Schweizer Fernsehgesichter viel weniger als ihre deutschen Kolleg*innen?

Bei den Gehältern ihrer Aushängeschilder hält sich das ZDF bedeckt. Die genauen Saläre: streng geheim.

Doch dieses Geheimnis wurde jetzt gelüftet.

Der deutschen Zeitung «Welt am Sonntag» (Bezahlartikel) wurde eine Liste zugespielt, die die Lohnvereinbarungen der ZDF-Stars offenlegt. Der Stand der Liste: März 2023.

SRF-Stars verdienen viel weniger

Der Meistverdiener beim ZDF ist TV-Talker Markus Lanz. Der 54-Jährige verdient beim Sender knapp 1,9 Millionen Euro in diesem Jahr. Platz zwei geht an TV-Koch und «Bares für Rares»-Host Horst Lichter (62). Er kann 1,7 Millionen Euro mit nach Hause nehmen.

Auf dem dritten Rang: Comedian und «heute-show»-Moderator Oliver Welke (57). Er kassierte bis Ende 2023 rund 1,18 Millionen Euro pro Jahr.

Zum Vergleich: «Arena»-Journalist Sandro Brotz legte sein Salär 2018 offen. Damals verdiente er als Moderator und stellvertretender Redaktionsleiter der «Rundschau» rund 130'000 Franken jährlich im 100-Prozent-Pensum.

2012 offenbarte «Eco»-Mann Reto Lipp ebenfalls seinen Lohn: 120'000 Franken pro Jahr, bei «Tagesschau»-Anchor Franz Fischlin waren es 100'000 Franken für sein 80-Prozent-Pensum.

«Schweiz aktuell»-Journalistin Oceana Galmarini zog 2023 nach. Sie verdient 6'020.40 Franken pro Monat, bei einem Teilzeitpensum von 80 Prozent.

Eklatanter Unterschied zwischen ZDF und SRF

Woher kommt dieser grosse Lohnunterschied zwischen den beiden TV-Anstalten? Medienexperte Guido Keel von der ZHAW hat die Lohnschere für nau.ch analysiert und sagt: «Der deutsche Medienraum ist viel grösser als der Deutschschweizer. Die Regionalsender in Deutschland haben oft schon ein grösseres Einzugsgebiet als SRF.»

Zudem können die SRF-Aushängeschilder zu den Monatslöhnen mit externen Moderationen und Events dazuverdienen. 

So verdiente «10vor10»-Anchor Arthur Honegger vor zwei Jahren laut «nau.ch» 12'473 Franken für eine Moderation für das Aussendepartement (EDA). Und SRF-Kollege Urs Gredig (52) bekam für einen Auftritt für das Bundesamt für Energie (BFE) 7'000 Franken.

Sorgen, dass SRF-Aushängeschilder wegen der Löhne ins Ausland abwandern würden, mache man sich beim Schweizer Fernsehen laut «nau» nicht.


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