Manager zum Fall Rammstein «Row Zero gab es schon bei Heino»

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20.6.2023

Im TV-Talk «Hart aber fair» steht der Fall Rammstein im Fokus. Zu Gast ist Musikmanager Thomas Stein, er kennt Till Lindemann persönlich. Er nimmt den Rocker in Schutz und behauptet, die Row Zero gab's schon immer.  

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Die Causa Rammstein schlägt wieder hohe Wellen, diesmal im Fernsehen. Band-Frontmann Till Lindemann wird vorgeworfen, er soll Machtstrukturen ausgenutzt haben, um Frauen zu sexuellen Handlungen zu drängen.

Konkret geht es auch um das System «Row Zero» (Reihe null).  Gemeint sind damit jene angeblich vorab ausgewählten Fans, die bei Rammstein-Shows direkt vor der Bühne stehen dürfen und danach an die Aftershowparty geladen sind. 

Dabei seien gezielt junge, attraktive Frauen ausgewählt worden, die dann Till Lindemann zugespielt worden seien. 

Beim WDR-Talk «Hart aber fair» mit Host Louis Klamroth wird diskutiert: «Der Fall Rammstein und die Frage: Männer, seid Ihr wirklich noch nicht weiter?» 

Unter den illustren Gästen sitzt Thomas Stein, in der deutschen Musikszene kein Unbekannter: Der 74-Jährige war Deutschland-Chef des Plattenlabels BMG und sass schon an der Seite von Dieter Bohlen in der «DSDS»-Jury. Und er kennt Till Lindemann persönlich.

Thomas Stein warnt vor Vorverurteilung

Thomas Stein ist also ein Branchenexperte. Die durch den Fall bekannt gewordene Row Zero (Reihe null), in der treue Fans gleich bei der Bühne stehen, ist für ihn «überhaupt nichts Neues».

Der ehemalige Musikmanager doppelt nach: «Die Leute, die an der Bühne stehen und nichts sehen, aber gesehen werden, das gab’s immer schon. Das gab’s bei Gotthilf Fischer, das gab’s bei Heino, das gibt’s bei Roberto Blanco», zitiert «Bild.de» Stein aus dem Talk.

In der «Hart aber fair»-Sendung nimmt Musikmanager Thomas Stein Stellung und appelliert: «Hier wird jemand wirklich extremst vorverurteilt. (...) Solange die Anschuldigungen nicht bewiesen sind, sollte man mit Schuldzuweisungen sehr vorsichtig sein.»

Derzeit bestehe laut Stein die Gefahr, dass Rammstein auseinanderfalle.

Journalistin Lohaus widerspricht

In der «Hart aber fair»-Talkrunde sitzt auch Stefanie Lohaus, die Journalistin und Projektleiterin der Aktion «Gemeinsam gegen Sexismus». 

Sie gab Stein Contra. «Ich bin sonst eher vorsichtig», sagt Stefanie Lohaus zum Verdacht gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann in der Sendung, «aber was mich noch mal sehr überzeugt hat, war die unfassbar intensive mediale Berichterstattung.»

Denn, sagt Lohaus im Fernsehtalk weiter: «Ich weiss, dass Journalistinnen sehr sorgfältig damit umgehen, dass es viele Quellen braucht, dass es eidesstattliche Erklärungen braucht und dass niemals eine Medienberichterstattung in solcher Schnelle vonstattengegangen ist. Und das hat mich dann doch sehr überzeugt.» 

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