Der «It Ends With Us»-Eklat in 4 PunktenNach Blake Lively reicht nun auch Justin Baldoni Klage ein
dpa
5.1.2025 - 22:18
Schauspielerin Blake Lively wirft ihrem Co-Star Justin Baldoni Belästigung und Rufschädigung vor. Der sieht sich ebenfalls verleumdet und verklagt die «New York Times». Eine Übersicht zur «It Ends With Us»-Akte.
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DPA, Vanessa Büchel
05.01.2025, 22:18
06.01.2025, 07:44
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In den Vorkommnissen um Blake Lively und ihren Co-Star sowie «It Ends With Us»-Regisseur Justin Baldoni häufen sich die Klagen.
Nachdem die Schauspielerin Baldoni wegen Belästigung und Rufschädigung angeklagt hat, reicht dieser Beschwerde gegen die «New York Times» ein und fordert Schadenersatz.
Er behauptet, die US-Tageszeitung habe in einem detaillierten Artikel unkritisch eine «eigennützige Darstellung» Livelys übernommen.
Seit einer Weile brodelt es in Hollywood im Eklat zwischen Blake Lively (37) und ihrem «It Ends With Us»-Co-Star Justin Baldoni (40). Die Schauspielerin hat kurz vor Weihnachten noch einmal Schlagzeilen gemacht: So teilten diverse US-Medien mit, unter ihnen auch «Variety», dass sie Klage gegen Baldoni beim California Civil Rights Department eingereicht hatte.
Und zum Jahresbeginn hin wird es nicht ruhiger um den Fall. Lively hat nun laut Berichten formell Klage beim Bundesgericht in New York eingereicht. Die Beschwerde richtet sich gegen Baldoni, Wayfarer Studios und weitere Parteien.
Baldoni und mehrere der anderen Beschuldigten verklagen derweil die US-Tageszeitung «New York Times». Warum? Weil die «New York Times» in ihrem detaillierten Artikel, der die Bombe zum Platzen brachte, unkritisch eine «eigennützige Darstellung» Livelys übernommen haben soll. Wie die «New York Times» schreibt, fordere Baldoni deswegen 250 Millionen US-Dollar Schadenersatz. Er behaupte, der Artikel über die Behauptungen von Blake Lively, sie sei Opfer einer Verleumdungskampagne gewesen, habe ihn verleumdet.
Was steht in den Klagen von Blake Lively und Justin Baldoni?
Lively wirft Baldoni, der nicht nur als Schauspieler an ihrer Seite im Film zu sehen war, sondern auch die Rolle des Regisseurs einnahm, wiederholte sexuelle Belästigung vor. Sie und ihr Ehemann, der Schauspieler Ryan Reynolds (48), hätten dieses Verhalten von Baldoni und dem Produzenten Jamey Heath bei einem Treffen angesprochen und gerügt.
Reynolds wollte seine Frau unterstützen, das Verhalten Baldonis habe ihrer Familie «schweres emotionales Leid» zugefügt. Baldoni wirft indessen Reynolds vor, ihn während einer Auseinandersetzung beschimpft zu haben, da er Lively angeblich «gefatshamet» haben soll.
Es kam zu einer Krisensitzung. Lively soll dann laut «TMZ» gefordert haben, dass am Set «keine Nacktvideos oder -bilder von Frauen mehr gezeigt werden, Baldoni seine angebliche frühere Pornosucht nicht mehr anspricht, (…) und Genitalien von Darstellern und Mitarbeitern nicht mehr erwähnt werden».
Zu reden gegeben hatte Monate früher, dass die Hauptdarsteller*innen sich bei der Promotour ohne Baldoni zeigten. Er behauptet nun in seiner Klage, dabei explizit ausgeschlossen worden zu sein.
Derweil heisst es in Livelys Klage, dass Baldoni und die Produktionsfirma einen mehrstufigen Plan verfolgt hätten, um Livelys Ruf zu schädigen. Sie habe so zum Schweigen gebracht werden sollen. Dazu seien unter anderem bewusst Gerüchte auf Social-Media-Plattformen platziert worden.
Der Artikel der «New York Times» gibt hierüber detaillierte Einblicke. Baldoni habe sich dieselbe Agentur hinzugeholt, die bereits Johnny Depp (61) in seiner Auseinandersetzung mit Amber Heard (38) beraten hatte.
Zu den beklagten Handlungen am Set gehören auch Kommentare von Baldoni über die Figur von Lively und von anderen Frauen am Set. Ausserdem sei Baldoni immer wieder unangemeldet in ihren Trailer aufgetaucht, wenn sie sich gerade umgezogen habe, und er habe sie vor der Kamera ohne Absprache geküsst.
Baldoni und Heath hätten ihre persönlichen sexuellen Erfahrungen und ihre frühere Pornosucht diskutiert und versucht, Lively unter Druck zu setzen, damit sie Details über ihr Intimleben preisgebe.
Baldonis Anwalt Bryan Freedman reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme zu Livelys Klage. Zuvor hatte er jedoch die Anschuldigungen als «völlig falsch, unverschämt und bewusst anzüglich» bezeichnet.
Wer klagt gegen wen im Lively-Baldoni-Fall?
Die Klage von Lively wurde am selben Tag eingereicht wie die Verleumdungsklage, die Baldoni und andere Personen gegen die «New York Times» beim Los Angeles Superior Court einreichten und in der sie mindestens 250 Millionen US-Dollar forderten.
Die Zeitung erklärte, sie stehe hinter ihrer Berichterstattung, habe «akribisch und verantwortungsvoll» gearbeitet, und werde sich «energisch» gegen die Vorwürfe verteidigen.
Zu den anderen Beschuldigten in Livelys Klage und Klägern in der Verleumdungsklage gehören die Produktionsfirma Wayfarer und die Krisenkommunikationsexpertin Melissa Nathan. Ihre Textnachricht wurde in der Überschrift der «Times» vom 21. Dezember zitiert: «‹Wir können jeden beerdigen›: Das Innenleben einer Hollywood-Schmierenmaschine».
Der Artikel wurde veröffentlicht, nachdem Lively eine Beschwerde und damit den Vorläufer ihrer Klage eingereicht hatte.
Wer hält zu wem?
Im Laufe der vergangenen Wochen haben sich diverse Personen zu Livelys Seite bekennt. So etwa auch Amber Heard, die zum US-Sender NBC sagte: «Soziale Medien sind die absolute Personifizierung des klassischen Sprichworts: ‹Eine Lüge reist um die halbe Welt, bevor die Wahrheit ihre Stiefel anziehen kann›. Ich habe das aus erster Hand und mit meinen eigenen Augen gesehen. Es ist ebenso erschreckend wie zerstörerisch.»
Autorin Colleen Hoover (45) postete auf Instagram, dass Lively «nichts anderes als ehrlich, nett, unterstützend und geduldig» gewesen sei. Die Freundinnen der Schauspielerin, America Ferrera (40), Amber Tamblyn (41) und Alexis Bledel (43), meldeten sich in einem gemeinsamen Statement ebenfalls zu Wort: «Als Blakes Freundinnen und Schwestern seit über 20 Jahren stehen wir solidarisch an ihrer Seite, während sie sich gegen die Kampagne zur Zerstörung ihres Rufs wehrt, über die berichtet wird.»
Baldonis Frau, Emily Baldoni (40), hält weiter zu ihrem Mann. Brandon Sklenar (34), Co-Star der beiden, postete in einer Instagram-Story den Link zum «New York Times»-Artikel und wies seine Follower*innen darauf hin: «Um Himmels willen, lest das.» Dahinter setzte er Blakes Namen sowie ein rotes Herz-Emoji.
Eklat wurde während «It Ends With Us»-Presstour öffentlich
Das Beziehungsdrama «It Ends With Us» – deutscher Titel: «Nur noch ein einziges Mal» –, eine Verfilmung von Colleen Hoovers Bestsellerroman aus dem Jahr 2016, kam im August in die US-Kinos und übertraf mit einem Einspielergebnis von 50 Millionen US-Dollar die Erwartungen.
Doch die Veröffentlichung des Films wurde von Spekulationen über Unstimmigkeiten zwischen Lively und Baldoni überschattet. Baldoni hielt sich bei der Werbung für den Film zurück, während Lively zusammen mit Reynolds, der zur gleichen Zeit für seinen Film «Deadpool & Wolverine» auf Pressetour war, im Mittelpunkt stand.
Lively wurde vorgeworfen, das sensible Thema der häuslichen Gewalt, um das sich der Film «It Ends With Us» dreht, während der Pressetour nicht ernst genommen zu haben. Die Schauspielerin nutzte die Pressetour stattdessen dafür, ihre eigenen Haarprodukte zu bewerben. Vielen Fans stiess dies sauer auf.
Sie mache aus dem Film ein Event, so hiess es, weil sie unter anderem verkündete: «Packt eure Freundinnen, zieht ein paar blumige Kleider an und schaut euch den Film an!»
Nachdem Lively nun Klage eingereicht hat, zitiert «Variety» ihr Anwaltsteam mit den Worten: «Die Angeklagten werden sich nun vor einem Bundesgericht für ihr Verhalten verantworten müssen.» In einem Statment der Schauspielerin selbst, das unter anderem im «New York Times»-Beitrag erwähnt wurde, meinte Lively zuvor: «Ich hoffe, dass meine Klage dazu beiträgt, den Vorhang dieser finsteren Vergeltungstaktiken zu lüften, mit denen Menschen geschädigt werden, die über Fehlverhalten sprechen – und andere zu schützen, die zur Zielscheibe werden könnten.»
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