Tesla-Chef auf Clubtour in Berlin Elon Musk stand vor dem Berghain, aber nicht drin

Von Dirk Jacquemien

4.4.2022

Das Berghain in Berlin-Friedrichshain ist gerade erst aus dem Corona-Schlaf erwacht.
Das Berghain in Berlin-Friedrichshain ist gerade erst aus dem Corona-Schlaf erwacht.
Getty Images

Am Wochenende war Elon Musk nicht im legendären Techno-Club Berghain feiern. Ist der Tesla-Chef einfach zu uncool für Berlin?

Von Dirk Jacquemien

Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk war am Wochenende zum zweiten Mal innert weniger Wochen in der deutschen Hauptstadt. Am 22. März ging es noch vorrangig ums Business, gemeinsam mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnete er die neue Tesla-Fabrik vor den Toren der Stadt.

Doch bei seiner jüngsten Stippvisite waren zumindest öffentlich keine Geschäftstermine bekannt. Stattdessen trieb sich Musk wohl in Berliner Clubs herum. Besondere Aufmerksamkeit erzeugte dabei ein Nicht-Besuch im Techno-Schuppen Berghain, dem gelegentlich die «härteste Tür Europas» zugeschrieben wird.

Mal wieder wirre Tweets von Musk

Die Geschichte beginnt, wie so vieles in Musks Leben, mit einem Tweet. Um 4.51 Uhr am Sonntagmorgen— der Prime Time des Berliner Nachtlebens — schrieb er:

Nun ist allerdings «I refused enter» kein grammatikalisch korrektes Englisch. Möglicherweise hat die späte Stunde und/oder der Konsum von Berghain-üblichen Substanzen hier Musks Ausdrucksfähigkeit beeinträchtigt. Oder der Milliardär drückte sich bewusst missverständlich aus, was ihm als erfahrenem Twitter-Troll durchaus zuzutrauen ist.

Hätte er «I refused to enter» geschrieben, wäre deutlich geworden, dass es seine Entscheidung war, den Club nicht zu betreten. Wenn das «enter» allerdings ein «entry» hätte sein sollen, würde es bedeuten, er wäre abgewiesen worden. So blieb Beobachter*innen nur die Spekulation über den wahren Verlauf des Ausgangs.

Tanzkünste wie bei Donald Trump

Musks wenige Stunden später folgende Exegese über das Wort «Frieden», das das Berghain an seine Fassade projizierte, trug ebenfalls nicht zu Klarheit bei. Hatte sich Musk nun von der Aussage so gestört fühlt, dass er vor dem Club kehrtum machte? Oder beschwerte er sich über die vermeintliche Heuchelei des friedlichen Berghain, dass ihn so brutal abwies?

Wie dem auch sei, Kenner*innen der Berliner Clubszene sind sich sicher, dass jemand wie Musk nicht an der Tür des Berghain vorbeikommen würde. Der Club setzt stark auf sein egalitäres Image, dass wirklich jedem/r der Zutritt verweigert werden kann.

Als amerikanischer Tourist und Milliardär hat Musk hier wahrscheinlich schlechtere Karten als die meisten anderen Berlin-Besucher*innen. Auch seine Tanzkünste dürften den berühmt-berüchtigten Berghain-Türsteher Sven Marquardt wenig beeindruckt haben.

Fetisch-Club liess Musk herein

Allerdings musste Musk seine Berliner Nächte nicht bei McDonald's verbringen. Nach Informationen der «Bild» schaffte es Musk sowohl ins KitKat als auch ins Sisyphos. Die beiden weisen zwar nicht die internationale Bekanntheit des Berghain auf, sind aber durchaus respektable Etablissements der Berliner Clubszene.

Der Hippie-Raver-Club Sisyphos liegt in einem Industriegebiet und punktet mit einem grossen Aussengelände. Das KitKat ist ein Fetisch-Club, bei dem eine möglichst knappe Bekleidung aus Lack und Leder für den Eintritt förderlich ist. Da Fotografieren in dem Club strengstens verboten ist, gibt es leider keinen Blick auf Musks Outfit.

Musk jedenfalls scheint Spass gehabt zu haben und seine mutmassliche Berghain-Abweisung verdarb ihm nicht die Stimmung. «Berlin rocks» schrieb er am Sonntagabend zum Abschied.