Smartphone ersetzt SchüsselSpaceX testet Mobilfunk über Satelliten
Von Dirk Jacquemien
15.3.2023
Handyempfang selbst in der Wüste und auf dem Berggipfel: Dieses Jahr soll ein neuer Dienst von SpaceX in Betrieb gehen. Damit macht Elon Musks Weltraum-Firma Tech-Gigant Apple Konkurrenz.
Von Dirk Jacquemien
15.03.2023, 00:00
Dirk Jacquemien
Noch dieses Jahr will SpaceX mit einem Mobilfunkdienst über Satelliten starten. Das sagte der Vizepräsident des Weltraumunternehmens, Jonathan Hofeller, an einer Konferenz in Seattle. Das Projekt hatte SpaceX-Chef Elon Musk im vergangenen August in Kooperation mit dem US-Netzbetreiber T-Mobile angekündigt.
Hierbei soll es möglich sein, mit regulären 5G-Smartphones Verbindung zu einem Satelliten herzustellen. Damit wären die Nutzer*innen dann auch in völlig entlegenen Gebieten ohne regulären Mobilfunkempfang mit der Aussenwelt verbunden.
Die Datenrate zum Satelliten ist allerdings viel niedriger als über das klassische Mobilfunknetz. In der ersten Phase sollen daher nur Textnachrichten möglich sein, später ist allerdings auch Unterstützung für Sprachtelefonie geplant.
SpaceX hat bisher rund 4000 Satelliten in Betrieb, die fast die ganze Welt abdecken. In rund 50 Ländern bietet das Unternehmen seinen Internet-Zugang über die eigenen Empfangsterminals an.
Wann genau dieses Jahr das Smartphone-Projekt an den Start gehen soll, hat Hofeller nicht verraten. Versprechen über die baldige Umsetzung von Vorhaben von Elon-Musk-Firmen sollten generell mit Vorsicht betrachtet werden. Musk ist bekannt dafür, sich selbst gesteckte Zeitpläne immer und immer wieder zu reissen.
Dem Handy-Empfang über Satelliten widmen sich auch andere Unternehmen. Apple beispielsweise bietet mit Emergency SOS seit vergangenem Herbst die Möglichkeit zum Absenden eines Notrufs über Satelliten. Der Dienst ist in Nordamerika und einigen europäischen Ländern verfügbar, die Schweiz gehört noch nicht dazu.
Dafür ist allerdings das neuste iPhone 14 erforderlich, in dem ein spezielles Modem für den Satellitenempfang eingebaut ist. Das Starlink-T-Mobile-System soll dagegen mit handelsüblichen 5G-Smartphones funktionieren, weil es die gleichen Frequenzen nutzt wie das reguläre Mobilfunknetz.