Weltraummüll wächst und wächst US-Behörde verlangt ordentliche Entsorgung vom Satelliten

Dirk Jacquemien

12.9.2022

SpaceX' Starlink hat derzeit die meisten Satelliten in der niedrigen Erdumlaufbahn.
SpaceX' Starlink hat derzeit die meisten Satelliten in der niedrigen Erdumlaufbahn.
Keystone

Weil der Weltraumschrott langsam Überhand nimmt, sollen Satellitenbetreiber nun gesetzlich dazu verpflichtet werden, ihre ausrangierten Satelliten zu entsorgen.

Dirk Jacquemien

12.9.2022

Die US-Kommunikationsbehörde FCC bereitet neue Regularien für den Umgang mit inaktiven Satelliten vor. Die Anzahl der Satelliten in der Erdumlaufbahn hat sich in den letzten Jahren exponentiell erhöht, ein Trend, der sich fortsetzen dürften.

Verantwortlich dafür sind vor allem kleinere Kommunikationssatelliten in der niedrigen Erdumlaufbahn (LEO; Low Earth Orbit). SpaceX mit Starlink oder Amazon mit Project Kuiper wollen oder haben bereits Tausende bis Zehntausende solche Satelliten ins All geschickt. Im LEO liegt allerdings auch die internationale Raumstation ISS und muss immer wieder ausser Kontrolle geratenem Weltraumschrott ausweichen.

25 Jahre gab es bislang Zeit

Diese Problematik dürfte sich also in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen, vor allem, da die kleineren Satelliten üblicherweise eine vergleichsweise kurze Lebenszeit haben, bevor sie von neueren Modellen ersetzt werden.

Bisher gibt es nur eine nicht bindende Empfehlung, dass Satelliten innert von 25 Jahren nach Ausserdienststellung kontrolliert in der Atmosphäre zum Verglühen gebracht werden sollten. Das ist viel Zeit für Satelliten, wegen eines technischen Defekts den Kontakt mit der Erde zu verlieren oder durch Treibstoffmangel manövrierunfähig zu werden.

Bestehende Satelliten nicht betroffen

In einem Entwurf über die neuen Regeln, die am 29. September beschlossen werden sollen, heisst es nun, dass Satelliten «so schnell wie möglich» nach Einsatzende durch Verglühen entsorgt werden müssen. Spätestens habe diese innert von fünf Jahren zu erfolgen.

Die Regel würde allerdings erst in zwei Jahren in Kraft treten und alle davor in den Orbit geschossenen Satelliten wären ausgenommen. SpaceX als derzeit grösster Betreiber von Satelliten im LEO hat sich jedoch bereits selbst verpflichtet, seinen Weltraummüll in deutlich weniger als fünf Jahren zu entsorgen.