Corona sei Dank So reich sind die Tech-CEOs

Von Dirk Jacquemien

27.10.2021

Die Corona-Pandemie hat die Chefs der Tech-Giganten noch reicher gemacht. Doch selbst unter den Megareichen gibt es noch ein Zweiklassensystem.

Von Dirk Jacquemien

Den Tech-Giganten geht es in der Corona-Krise blendend. Gerade ist wieder «Earnings Season» an der Wall Street, in der die börsennotierten Unternehmen ihre Quartalszahlen vorstellen. Facebook, Microsoft, Twitter und Google-Mutter Alphabet haben dies bereits getan, bei allen gab es Gewinnsprünge, teils um bis zu 40 Prozent.

Steigende Gewinne bedeuten üblicherweise auch steigende Kurse, was die Aktionär*innen freut. Und zu den grössten Aktionären zählen die Chefs der Tech-Giganten, deren Reichtum in der Pandemie mit dem Wechsel des Lebens ins Digitale in schwindelerregende Höhen gestiegen ist.

Gründer*in muss man sein

In einer eigenen Liga spielen dabei Elon Musk und Jeff Bezos, die regelmässig den Titel «Reichster Mensch der Welt» unter sich austauschen. Derzeit ist Tesla- und SpaceX-Chef Musk vorne, mit 253,8 Milliarden Dollar. Der pensionierte Amazon-Gründer Bezos muss sich mit 196,1 Milliarden Dollar begnügen, war dafür aber immerhin mal kurz der reichste Mensch im Weltall.

Der Schlüssel zu einem astronomischen Vermögen ist, Gründer*in zu sein. Die CEOs von Facebook und Twitter, Mark Zuckerberg und Jack Dorsey, sind auch (Mit-)Gründer ihrer Unternehmen. Dementsprechend besitzen sie auch eine Vielzahl der Aktien der Unternehmen.

Jack Dorsey verdient nur 1,40 Dollar im Jahr, da kann er sich natürlich keine teuren Anzüge leisten.
Jack Dorsey verdient nur 1,40 Dollar im Jahr, da kann er sich natürlich keine teuren Anzüge leisten.
Getty Images

Dorsey ist zudem auch noch Gründer der Zahlungsfirma Square, die inzwischen mehr als doppelt so viel wert ist wie Twitter. Sowohl Zuckerberg als auch Dorsey bekommen nur ein nominelles Gehalt bei den Social-Media-Firmen. Zuckerberg verdient 1 Dollar im Jahr, Dorsey immerhin 1,40 Dollar.

In den Anfangsphasen ihrer Unternehmen bekamen die Gründer-CEOs noch Aktienpakete dazu, aber seit einigen Jahren ist auch damit Schluss. Zuckerberg hat beispielsweise seit 2010 keine neuen Facebook-Aktien mehr bekommen. Ihr Vermögenszuwachs ist damit ausschliesslich den steigenden Kursen zu verdanken. Zuckerbergs Vermögen betrug bei Börsenschluss gestern 113,1 Milliarden Dollar, Dorseys 14,5 Milliarden Dollar.



Quereinsteiger sind «arm» dran

Microsoft-Chef Satya Nadella und Google-CEO Sundar Pichai sind dagegen erst später zu ihrem Firmen gekommen und besitzen vergleichsweise wenig Anteile an den Unternehmen. Sie bekommen daher ein grosszügiges CEO-Gehalt und noch grosszügigere Aktienpakete. Nadella verdient 2,5 Millionen Dollar im Jahr, Pichai 2 Millionen Dollar. Die Aktienpakete schwanken stark von Jahr zu Jahr, bewegen sich aber meist in zweistelliger, teilweise auch in dreistelliger Millionenhöhe.

Diese Nicht-Gründer sind somit zwar auch megareich, aber nicht ultramegareich. Nadellas Vermögen wird auf rund 800 Millionen Dollar geschätzt, bei Pichai geht man von 1,5 Milliarden Dollar aus. Ganz «arm» dran ist übrigens auch Apple-Chef Tim Cook. Obwohl er den Marktwert von Apple in den vergangenen zehn Jahren auf knapp 2,5 Billionen Dollar rund verzehnfacht und Apple zum wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat, hat er selbst nur ein Vermögen von rund 1,5 Milliarden Dollar.