Strahlende ZukunftRolls-Royce will mit Nuklear-Antrieb zum Mars fliegen
Von Dirk Jacquemien
12.2.2023
Im Rolls-Royce zum Mars düsen: Das soll bald möglich sein, denn der britische Hersteller plant die Entwicklung eines Nuklearantriebs für Raumschiffe.
Von Dirk Jacquemien
12.02.2023, 00:00
Dirk Jacquemien
Der britische Hersteller Rolls-Royce hat ein frühes Konzept für einen nuklearen Antrieb vorgestellt, mit dem Raumschiffe zum Mond oder zum Mars gebracht werden sollen. 2029 soll der dafür entwickelte Reaktor einsatzbereit sein.
Rolls-Royce ist bereits jetzt der zweitgrösste Hersteller von Flugzeugtriebwerken. Er stattet Jets sowohl von Boeing als auch von Airbus aus. Im Weltraum-Sektor war Rolls-Royce dagegen bisher nicht aktiv.
Mit Luxusfahrzeugen hat dieses Unternehmen übrigens nichts mehr zu tun, Autos mit dem Namen Rolls-Royce werden inzwischen von BMW fabriziert, das die Namensrechte lizensiert hat.
Nuklearantrieb setzte sich nicht in Raumschiffe durch
Ein nuklearer Antrieb ist an sich nichts Neues. Bisher findet die Technik aber nur bei einigen Militärschiffen wie Flugzeugträgern oder U-Booten Verwendung. Hier hat Rolls-Royce bereits Erfahrung, es baut etwa den Reaktor für die britischen Nuklear-U-Boote.
Als Antrieb für Raumschiffe laufen seit Jahrzehnten Experimente mit Nukleartechnik, zu einem Durchbruch kam es bislang jedoch nie. Kernenergie kam im Weltall bis jetzt nur als Energiequelle für Rover oder Sonden zum Einsatz, nicht als Antriebsform. Zu den Sorgen gehört unter anderem, dass durch eine Katastrophe während des Starts weite Landstriche radioaktiv verseucht werden könnten.
A Rolls-Royce Micro-Reactor is designed to use an inherently safe and extremely robust fuel form. Each uranium particle is encapsulated in multiple protective layers that act as a containment system, allowing it to withstand extreme conditions.https://t.co/OOc9kBGXDxpic.twitter.com/wkXmZgzhrs
Dennoch glaubt Rolls-Royce, dass die Technik eine Zukunft hat. Denn für eine Reise zum Mond seien mit einem Mikroreaktor nur wenige Gramm Uran nötig, verglichen mit tonnenschwerem konventionellen Treibstoff, so Jake Thompson, Innovations-Chef bei Rolls-Royce. Und bei interplanetaren Reisen, etwa zum Mars, wäre dieser Gewichtsvorteil noch viel grösser.
Rolls-Royce ist aber längst nicht das einzige Unternehmen, das in diesem Bereich forscht. So arbeiten etwa Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie das etablierte Weltraumunternehmen Lockheed Martin jeweils in Kooperation mit der Nasa an einem Nuklearantrieb für eine Reise zum Mars.