John Lennon singt wieder Künstliche Intelligenz ermöglicht neuen «Beatles»-Song

Von Dirk Jacquemien

13.6.2023

Paul McCartney und John Lennon wurden durch künstliche Intelligenz wiedervereint.
Paul McCartney und John Lennon wurden durch künstliche Intelligenz wiedervereint.
Imago

«Beatles»-Fans können sich auf das «letzte» Lied der legendären Band freuen. Laut Paul McCartney sei es dank künstlicher Intelligenz gelungen, die Stimme von John Lennon zu «befreien».

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen.

  • Noch dieses Jahr soll eine neue «Beatles»-Platte erscheinen, mit der Stimme von John Lennon.
  • Laut Paul McCartney gelang es dabei dank Künstlicher Intelligenz, eine alte Aufnahme in sehr schlechter Qualität aufzuhübschen.
  • Geholfen hat dabei unter anderem der Regisseur von «Herr der Ringe».

Paul McCartney hat angekündigt, dass bald eine neue «Beatles»-Platte erscheinen wird. Besonders dabei: Auf einem neuen Song singt der 1980 ermordete John Lennon. Dank künstlicher Intelligenz sei es möglich gewesen, seine Stimme zu «befreien», so McCartney in einem Interview mit BBC Radio 4.

Dabei wird Lennons Stimme aber nicht einfach nur von künstlicher Intelligenz imitiert, wie in jüngster Zeit häufig geschehen. Stattdessen wurde die Technik eingesetzt, um eine von Lennon selbst erstellte Aufnahme zu verbessern.

McCartney bekam Kassette von Yoko Ono

Laut der BBC handelt es sich um den Song «Now And Then», den Lennon 1978 komponierte und alleine in seiner New Yorker Wohnung auf einem Kassettenrekorder aufnahm, während er Klavier spielte. Diese Demo-Aufnahme war demzufolge von schlechter Audio-Qualität. So soll sie etwa von elektrischer Statik unterlegt sein.

McCartney hat die Kassette mit Lennons Demo 1994 von dessen Witwe Yoko Ono erhalten. 1995 hätten die verbliebenen «Beatles» bereits einmal versucht, «Now And Then» aufzunehmen, doch der 2001 verstorbene George Harrison habe den Song als «Müll» bezeichnet, und da die «Beatles» eine Demokratie seien, habe man damals davon Abstand genommen, so McCartney.

«Herr der Ringe»-Regisseur hilft

Einen Wendepunkt stellte dann der Dokumentarfilm «The Beatles: Get Back» von «Herr der Ringe»-Regisseur Peter Jackson dar. Während dessen Produktion sei es dank künstlicher Intelligenz gelungen, Lennons Gesang auf «Now And Then» vollständig von den Hintergrundgeräuschen, also dem Klavier und der Statik, zu isolieren.

Mit Lennons Stimme als saubere, separate Spur war es dann möglich, «Now And Then» in höchster Audio-Qualität zu produzieren. Das von McCartney als «letzte Beatles-Platte» bezeichnete Lied soll noch dieses Jahr erscheinen.

Besonders neu ist die bei dem Song angewandte Technik allerdings nicht. Viele professionelle Musikproduktionsprogramme bieten bereits seit Jahren eine Funktion zur Isolierung von Stimm-Spuren an.