Spielekritik«Ghost Recon Breakpoint»: Zwischen Lust und Frust
Von Fabian Gilgen
18.10.2019
Publisher Ubisoft ist mit Titeln wie «Farcry» oder «Assassin’s Creed» bekannt für ihre Open-World-Formel. Auch in «Ghost Recon Breakpoint» geht es darum, sich in einer solchen zurechtzufinden. Doch funktioniert Ubisofts Rezept hier noch?
Die fikitve Insel Auroa im Südpazifik bietet Schauplatz für den Taktik-Shooter «Ghost Recon Breakpoint». Milliardär und Philanthrop Jace Skell hat die Insel gekauft, um sie in eine Hochburg für Forschung und Entwicklung zu verwandeln. Auch Waffen und Drohnen werden auf der Insel hergestellt. Als aber Beweise an die Öffentlichkeit gelangen, dass Produkte von Skells Firma an korrupte Regime gelangen, wird die Insel plötzlich von der Aussenwelt abgeschnitten und von der militärischen Gruppe Sentinel besetzt. Die US-Regierung scheitert bei einem Gegenschlag und Nomad, der Protagonist, scheint der einzige Überlebende der US-Einheit zu sein. Mit anderen Bewohnern der Insel versucht er nun herauszufinden, was hinter Sentinel steckt.
Der Trailer zu Ghost Recon Breakpoint
Video: YouTube
Gameplay
In Sachen Gameplay orientiert sich der Taktik-Shooter «Ghost Recon Breakpoint» deutlich an seinem Vorgänger «Ghost Recon Wildlands». Es gilt immer noch eine offene Spielewelt zu erkunden, Stützpunkte zu infiltrieren und neue Ausrüstung zu finden. Grundsätzlich setzt Ubisoft dieses Mal aber auf mehr Realität und erweitert das Spiel um ein paar Survival-Mechaniken. So kann der Spieler zum Beispiel an einem Fluss seine Wasserflasche wieder auffüllen, damit er seine Ausdauer wiederauffrischen kann. Oder er sammelt Pflanzen, die in einem Camp zu Medizin verarbeitet werden können.
Leider kommen diese Survival-Mechaniken eher wie eine Formalität rüber. Denn man kann das Spiel auch komplett ohne diese nutzen und erfolgreich durchspielen. Auch macht es nicht wirklich Spass, die Open World nach Pflanzen zu durchsuchen. Denn diese sind teils schwierig in der Landschaft zu entdecken. Hilfe bietet hier höchstens eine Fähigkeit, welche die Pflanzen auf der Minimap sichtbar macht.
Das Skill-System scheint etwas komplexer und tiefgründiger zu sein als beim Vorgänger. So kann zu Beginn des Spiels eine Klasse gewählt werden, nach der man seinen Spielstil ausrichten kann. Jede Klasse hat zwar ihr Spezial-Gerät und eine spezifische Fertigkeit, doch der Skill-Baum ist für alle derselbe. Dieser ist gespickt mit vielen Verbesserungen, die aber häufig unwichtig erscheinen. Denn warum sollte man die Batterie einer Drohne verbessern wollen, wenn die Batterie der Durchforschung eines feindlichen Gebiets immer noch halb voll ist?
Diese Stützpunkte zu infiltrieren und die Feinde auszulöschen, sei dies lautlos im Nahkampf, aus der Ferne mit dem Scharfschützengewehr oder durch brachiale Feuergefechte, macht immer noch eine Menge Spass. Vor allem mit Freunden im Koop-Modus kann man sich so richtig in die Rolle der Spezialeinheit hineinfühlen, wenn man sich zusammen abspricht, wie man taktisch vorgeht. Zur Belohnung winken dann noch bessere Ausrüstung und Waffen.
Waffen findet man grundsätzlich ähnlich wie im Vorgänger in Truhen, die in der ganzen Welt verteilt sind. Der grosse Unterschied ist aber, dass die Waffen in «Ghost Recon Breakpoint» verschiedene Stufen, Seltenheitsgrade und Verbesserungen haben können. Je höher die Stufe und Seltenheit, desto besser – würde man denken. Leider ist aber das Loot-System nur wenig belohnend. So war ein normales Scharfschützengewehr, das ich früh im Spiel gefunden habe nicht bedeutend schlechter, als später ein seltenes Scharfschützengewehr.
Open World
Auch mit der Insel Auroa hat Ubisoft wieder eine Welt geschaffen, die teils wunderschön daherkommt, selbst wenn sie zu häufig etwas leer wirkt. Denn die Insel ist grösstenteils verlassen und Action findet man bloss in den Stützpunkten, auf die man beim Erkunden der Insel trifft.
Das Erkunden bereitet nur zu Beginn des Spiels Spass. Auf dem Weg zu Aufträgen findet man immer wieder Fragezeichen, die auf der Karte eingezeichnet sind. Vorerst fordert der Entdeckerdrang einem, diese aufzudecken und zu erkunden. Wenn man dies aber einige Male gemacht hat, merkt man, dass man häufig nur auf verlassene Gebäude mit einer Truhe trifft. Diese beinhaltet dann auch nur selten etwas, das man wirklich brauchen könnte, denn die gute Ausrüstung findet man vor allem in den grossen Stützpunkten.
Platz 7 – «Metroid: Samus Returns»: Dieses Remake ist zwar schon älter, hat es aber trotzdem gerade noch in unsere Top-Liste geschafft. Das Original für den Gameboy erschien bereits 1991. Später schaffte es das Remake auf den Nintendo 3DS und überzeugt da umso mehr mit seiner hervorragenden Steuerung und natürlich ganz vielen tollen Metroid-Abenteuer.
Bild: Nintendo
Platz 6 – «Pokemon: Let's Go Pikachu & Eevee»: Pokemon hat sich über all die Jahre zu einem Megabrand für Nintendo entwickelt. Natürlich lohnt es sich da, irgendwann wieder in die Anfangszeiten von «Pokemon Rot/Blau» zurückzugehen. Diese Neuauflage ist Nintendo durchaus gelungen. Schnell wird einem wieder bewusst, warum man die Taschenmonster damals so schnell ins Herz geschlossen hat.
Bild: Nintendo
Platz 5 – «Ratchet & Clank»: Auf der Playstation 2 gehörte «Ratchet & Clank» noch zu den Top-Sellern. Danach ging die Serie irgendwie in Vergessenheit. Zumindest bis zum Release des Remakes auf der Playstation 4, welches den Entwicklern ziemlich gut gelungen ist. Man merkt an allen Ecken und Enden, wie viel Liebe in das Abenteuer geflossen ist.
Bild: Sony Interactive Entertainment
Platz 4 – «Crash Bandicoot N. Sane Trilogy»: Diese Trilogie war 2017 ein Kassenschlager für die Playstation 4 und das zurecht. Denn man bekommt dabei gleich drei Spiele von damals in einer toll umgesetzten Neuauflage. Auch wenn sich die Spiele an gewissen Stellen fast etwas schwieriger anfühlen als früher, ist «Crash Bandicoot N. Sane Trilogy» ein gelungener Nostalgie-Trip mit sämtlichen Stärken und Schwächen der Originale.
Bild: Activision
Platz 3 – «Shadow of the Colossus»: Das Spielos war damals auf der Playstation 3 gar kein grosser Erfolg. Umso grösser war die Überraschung, dass ausgerechnet dieser Titel für die Playstation 4 neu programmiert wurde. Doch das Spiel sah bei Weitem nicht aus, als wäre es die Neuauflage eines Klassikers. Es sieht so aus, als wäre es wie für die Playstation 4 gemacht. Die Magie ging in den letzten zwölf Jahren nicht verloren.
Bild: Sony Interactive
Platz 2 – «Zelda: Link's Awakening»: Der Gameboy-Klassiker hat kaum von seinem Charme aus den 90er-Jahren eingebüsst. Ok, vielleicht ist die neue Diorama-Grafik dem einen oder anderen Spieler etwas zu kitschig, dafür geht die Musik richtig ins Herz, nicht wie damals das nervige 8bit-Gedudel.
Platz 1 – «Resident Evil 2»: «So muss ein Remake aussehen» titelten wir dieses Jahr zum neuaufgelegten Zombie-Abenteuer. Und tatsächlich bringt «Resident Evil 2» alles mit, was ein gutes Remake ausmacht. Topaktuelle Grafik und eine spielfreundlichere Kamera heben den Spielspass gegenüber dem Klassiker, ohne dabei die Atmosphäre und das Gameplay zu sehr zu verändern. Unsere Nummer 1.
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Borderlands 3 ...und freue mich auf: Luigi's Mansion 3 Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)
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