Gamescom 2019«Cyberpunk 2077»: Wenn der Hype um ein Game bizarr wird
Von Martin Abgottspon
21.8.2019
An der diesjährigen Gamescom ist «Cyberpunk 2077» ganz klar die Hauptattraktion. Und zwar nicht mehr nur für die Besucher: Über ein Spiel, das längst Kult ist, obwohl es erst nächsten Frühling auf den Markt kommt.
Sie sitzen auf mitgebrachten Pappkartons, Klappstühlen oder einfach auf dem Boden. Zum Zeitvertreib tippen sie auf ihren Handys oder spielen Karten. All diese Leute haben eines gemeinsam: die Hoffnung auf neue Inhalte aus dem Videospiel «Cyberpunk 2077».
Dafür nehmen die Fans an der Gamescom auch Wartezeiten von drei bis vier Stunden in Kauf. Auf die Frage, ob sich das wirklich lohnen kann, antworten befragte Wartende unisono: «Klar! Das ist das Messe-Highlight!»
Ihnen ist auch egal, dass sie das postapokalypische Rollenspiel-Abenteuer nicht einmal selber anspielen können. Einige in der Warteschlage wissen genau, dass sie nur eine Demoversion gezeigt bekommen. Doch auch das will aufgesaugt sein. Genauso wie alles andere rund um das Spiel, das während des letzten Jahres einen kaum fassbaren Hype ausgelöst hat.
Mit Keanu Reeves in den Mainstream
Los ging es an der letztjährigen Gamescom, als die Entwickler von CD Projekt Red erstmals eine längere Demo-Version des Spiels vorführten. In den sozialen Medien fanden die Lobeshymnen für das neueste Projekt der «Witcher»-Macher anschliessend kein Ende. Vor allem die Spieltiefe und Charakterentwicklung werden gelobt, aber natürlich auch die gesamte postapokalyptische Welt mit all ihren Distrikten und Helden.
Zu diesen Helden zählt auch eine Figur, für die Keanu Reeves Modell steht. Johnny Silverhand gab dem Spiel vor wenigen Wochen an der E3 den letzten Schubs in Richtung Hype-Himmel. Höchstpersönlich trat er an der Spielemesse in Los Angeles auf und bedankte sich bei den «atemberaubenden Fans».»
Keanu Reeves sorgte an der E3 für einen weiteren Meilenstein in der «Cyberpunk 2077»-Erfolgsgeschichte.
Bild: Youtube
Das perfekte All-in-One-Paket
Johnny Silverhand trat nun auch in der neusten «Cyberpunk 2077»-Demo für Journalisten wieder in Erscheinung. Dieses Mal allerdings nur in digitaler Form. Und trotzdem spürt man die Magie und Energie, die dieses Spiel und all ihre Macher versprühen.
CD Projekt Red versteht es wie kaum ein anderes Entwickler-Studio, ihrem zweifellos vielversprechenden Spiel die richtige Plattform zu bieten. Miles, der durch die Demo führte, ist eben nicht nur ein Level-Designer des Spiels, sondern auch ein Entertainer. Er scherzt mit dem Publikum, bringt hier und dort einen flotten Spruch und vergisst dabei trotzdem nie, all die Höhepunkte des Spiels an die Leute zu bringen.
So erstaunt es auch nicht, dass selbst unter den Journalisten einige mit «Cyberpunk 2077»-Shirts zur Vorführung erscheinen. Klar, es gibt auch die Journalisten mit «RF»-Caps bei Federers Pressekonferenzen. Und trotzdem ist es irgendwie schräg. Doch so sind Hypes nun einmal – und gerade jene Personen sorgen entscheidend dafür, dass dieser auch nicht so schnell wieder verschwindet.
«Borderlands 3» ist natürlich eines der meist erwartetsten Spiele dieses Jahres. Schon im September ist der Release. An der Gamescom wird es deshalb schon einen ziemlich ausführlichen Vorgeschmack auf den dritten Teil des Loot-Shooters geben, der auch wieder viel Humor mitbringen wird.
Bild: 2K
Zu «Biomutant» konnte man schon an der letztjährigen Gamescom erste Bilder sehen. Jetzt nähern sich die Entwickler allmählich der Ziellinie. Im Action-Rollenspiel schlüpfen die Spieler in die Haut eines Mutanten, der die Welt vor dem Zerfall durch eine Seuche retten will.
Bild: Bioware
Zu «FIFA 20» muss man gar nicht gross etwas sagen. Dennoch wird es spannend sein zu sehen, wie stark die Neuerungen das Spielerlebnis beinflussen. Da die Demo wohl erst nach der Gamescom veröffentlich wird, hat man so in Köln die Chance, erstmals selbst Hand anzulegen.
Bild: Electronic Arts
Auch «Gears 5» befindet sich bereits in fortgeschrittenem Stadium. Erstmals steuern die Spieler in der Reihe eine weibliche Heldin. Grafisch dürfte sich der Titel nochmal stark von seinen Vorgängern abheben.
Bild: Black Tusk Studios
«Doom Eternal» ist bei Weitem nicht nur etwas für Oldschool-Gamer. Zwar steigt man auch beim neusten Ableger in die Hölle hinab, um die fiesen Dämonen zur Strecke zu bringen. Im Vergleich zu den früheren «Doom»-Titeln spielt «Doom Eternal» optisch aber in einer ganz anderen Liga.
Bild: Microsoft
«Code Vein» fliegt vermutlich auch bei Gamern etwas unter dem Radar. Dabei hat das von «Dark Souls» inspirierte Action-Rollenspiel einiges zu bieten. In einer düsteren, postapokalyptischen Open-World voller Vampire kämpft man ums nackte Überleben.
Bild: Bandai Namco
Die neuste Ausgabe von «Need for Speed» feiert an der Gamescom eine Weltpremiere. Viele Spieler hoffen auf eine Rückkehr der Polizei. Ob das der Fall sein wird, verrät Electronic Arts an ihrem Stand in der Halle 6.
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Teamfight Tactics ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)