Kampf gegen russische Malware FBI hackt sich in Router ein

dpa/dj

19.2.2024 - 16:15

Router wurden erst vom russischen Geheimdienst und dann vom FBI gehackt.
Router wurden erst vom russischen Geheimdienst und dann vom FBI gehackt.
Bild: Keystone

Von russischer Schadsoftware kompromittierte Router wurden nun vom FBI gehackt, um die Malware zu entfernen.

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  • Der russische Militärgeheimdienst hatte Hunderte Router mit Schadsoftware infiziert.
  • Das FBI hackte nun zurück und entfernte die Schadsoftware, von der die Router-Besitzer*innen offenbar nichts wussten.
  • Ein Gerichtsbeschluss erlaubte es der US-Bundespolizei, so zu handeln.

Der US-Bundespolizei FBI ist es in Kooperation mit internationalen Partnern gelungen, ein russisches Computer-Spionagenetz auszuschalten. Die Hackergruppe APT28 hatte im Auftrag des russischen Militärgeheimdiensts (GRU) Schadsoftware auf Hunderten von kleinen Routern in Büros und privaten Haushalten installiert.

Das so geschaffene Netz wurde als globale Cyberspionage-Plattform genutzt, wie aus einer Mitteilung der US-Bundespolizeibehörde FBI und aus Erläuterungen eines Sprechers des deutschen Bundesinnenministeriums vom Samstag weiter hervorgeht.

FBI hackt zurück

«Wir wissen, welche Instrumente Putins Verbrecher-Regime einsetzt», sagte die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser. «Unser Handeln zeigt, wie ernst die Bedrohungslage durch russische Cyberangriffe ist – aber auch, wie wir uns gegen diese Bedrohungen wappnen.» Betroffene Geräte könnten nun nicht weiter für Cyberspionage-Operationen missbraucht werden. 

Die Hackergruppe APT28 ist seit mindestens 2004 weltweit aktiv und gehört zum GRU. Dem FBI zufolge attackierten die Hacker mit der Schadsoftware Router, die öffentlich bekannte Standard-Administrator-Passwörter verwendeten. Per Gerichtsbeschluss wurde es dem FBI wiederum gestattet, die Router selbst zu hacken, um die Malware zu entfernen.

Laut FBI waren Ziele der Spionageaktivitäten Regierungen, Militär, Sicherheitsbehörden und Konzerne in den USA und weiteren Staaten. «Russische Geheimdienste haben sich in diesem Fall an kriminelle Banden gewandt, damit diese ihnen helfen», heisst es in der US-Mitteilung weiter.

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