In einer Aktion der europäischen Polizeibehörde Europol wurde eine international agierende Hackerbande ausgehoben. 30 Örtlichkeiten wurden dabei in der Ukraine durchsucht und fünf Personen, darunter der 32-jährige mutmassliche Rädelsführer, festgenommen.
Die Gruppe soll Angriffe mit Erpresser-Software, auch Ransomware genannt, in 71 Ländern durchgeführt und dabei eine Beute von mehreren Hundert Millionen Euro erzielt haben. Die Ermittlungen dauern bereits eine Weile an, die jetzigen Festnahmen sollen Resultat einer vorherigen Aktion der Behörden in der Ukraine sowie der Schweiz 2021 gewesen sein.
Krieg spaltete Ransomware-Gruppe
Osteuropa ist das Zentrum der weltweiten Ransomware-Industrie. Vor 2022 bestanden vielen der aktivsten Ransomware-Gruppen grösstenteils aus ukrainischen und russischen Mitgliedern.
Mit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hörte allerdings die Kriminellenfreundschaft auf, und so spalteten sich viele zuvor transnational agierende Hackergruppen in einen ukrainischen und einen russischen Teil.
Die ukrainischen Behörden sind nun als EU-Aspirant bemüht, den von ihren europäischen Partnern geforderten Elan bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität an den Tag zu legen.
Russischen Hackergruppen wird dagegen vom Staat freie Hand gelassen, sofern sie sich auf Ziele in befeindeten Ländern beschränken. Dementsprechend hat inzwischen die grosse Mehrheit der weltweiten Ransomware-Angriffe ihren Ursprung in Russland.