Verantwortlich für Ransomware-Attacken Europol zerschlägt ukrainische Hackergruppe

Von Dirk Jacquemien

29.11.2023

Ransomware sorgt weltweit für Schäden in Milliardenhöhe.
Ransomware sorgt weltweit für Schäden in Milliardenhöhe.
Bild: Imago

Europäische und ukrainische Behörden haben eine Hackerbande zerschlagen, die mehrere Hundert Millionen Euro Beute machte.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Ukraine wurden fünf Mitglieder einer höchst aktiven Hackerbande festgenommen.
  • Europol wirft ihnen vor, Angriffe in 71 Ländern durchgeführt zu haben.
  • Die meisten Attacken mit Ransomware kommen heutzutage aus Russland, das seine Hackergruppen schützt.

In einer Aktion der europäischen Polizeibehörde Europol wurde eine international agierende Hackerbande ausgehoben. 30 Örtlichkeiten wurden dabei in der Ukraine durchsucht und fünf Personen, darunter der 32-jährige mutmassliche Rädelsführer, festgenommen.

Die Gruppe soll Angriffe mit Erpresser-Software, auch Ransomware genannt, in 71 Ländern durchgeführt und dabei eine Beute von mehreren Hundert Millionen Euro erzielt haben. Die Ermittlungen dauern bereits eine Weile an, die jetzigen Festnahmen sollen Resultat einer vorherigen Aktion der Behörden in der Ukraine sowie der Schweiz 2021 gewesen sein.

Krieg spaltete Ransomware-Gruppe

Osteuropa ist das Zentrum der weltweiten Ransomware-Industrie. Vor 2022 bestanden vielen der aktivsten Ransomware-Gruppen grösstenteils aus ukrainischen und russischen Mitgliedern.

Mit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hörte allerdings die Kriminellenfreundschaft auf, und so spalteten sich viele zuvor transnational agierende Hackergruppen in einen ukrainischen und einen russischen Teil.

Ukraine geht gegen Hacker vor, Russland nicht

Die ukrainischen Behörden sind nun als EU-Aspirant bemüht, den von ihren europäischen Partnern geforderten Elan bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität an den Tag zu legen.

Russischen Hackergruppen wird dagegen vom Staat freie Hand gelassen, sofern sie sich auf Ziele in befeindeten Ländern beschränken. Dementsprechend hat inzwischen die grosse Mehrheit der weltweiten Ransomware-Angriffe ihren Ursprung in Russland.