Abkehr vom Gründungsethos Entwickler geben ChatGPT für Kriegszwecke frei

Von Dirk Jacquemien

15.1.2024

OpenAI kennt keine Skrupel mehr, wenn sein Chatbot für den Krieg eingesetzt wird.
OpenAI kennt keine Skrupel mehr, wenn sein Chatbot für den Krieg eingesetzt wird.
Imago

OpenAI hat die Nutzungsbedingungen für ChatGPT geändert. Ein Verbot für den militärischen Einsatz des Chatbots wurde dabei gestrichen.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Künstliche-Intelligenz-Pionier OpenAI hat Einschränkungen für die militärische Nutzung von ChatGPT aufgehoben.
  • Offenbar hofft das Unternehmen auf lukrative Verträge mit dem US-Militär.
  • Das ursprünglich gemeinnützige OpenAI setzt seit einiger Zeit vor allem auf Profitmaximierung.

OpenAI verbietet nicht länger die Nutzung seines Chatbots ChatGPT für «Militär und Kriegsführung». Eine entsprechende Passage in den Nutzungsbedingungen wurde still und heimlich gestrichen, wie «The Intercept» berichtet. Nun wird nur noch spezifisch untersagt, den Chatbot für die Entwicklung von Waffen zu verwenden.

Mit der Änderung scheint sich OpenAI die Möglichkeit geben zu wollen, Verträge zur Nutzung von ChatGPT mit dem Militär, vornehmlich wohl mit dem eigenen US-Verteidigungsministerium, abzuschliessen. Dieses hat hochlukrative Vereinbarungen mit zahlreichen US-Tech-Konzernen und von diesem Kuchen will OpenAI offenbar etwas abbekommen.

OpenAI-Chef kann durchregieren

Mit der Öffnung für die militärische Nutzung seiner Produkte entfernt sich OpenAI damit weiter von seinem Gründungsethos, Künstliche Intelligenz zum Wohle der gesamten Menschheit zu entwickeln. Offiziell handelt es sich bei OpenAI immer noch um eine gemeinnützige Organisation, mit einer dieser unterstellten gleichnamigen profitorientierten Firma.

Im November versuchte der Verwaltungsrat des gemeinnützigen OpenAI den Chef des profitorientierten OpenAI, Sam Altman, abzusetzen. Altman soll sich zu sehr von den Gründungsprinzipien der Organisation abgewendet haben und nicht immer offen und ehrlich mit dem Verwaltungsrat kommuniziert haben, so der Vorwurf.

Doch dieses Vorhaben brach nach wenigen Tagen in sich zusammen und Altman ist nach einem erfolgreichen Gegenputsch mächtiger als je zuvor. Zurückhaltung bei der weiteren, rasanten Entwicklung von OpenAI und seiner Produkte sind daher nicht mehr zu erwarten.

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