Roger Federer und Darth VaderNun imitiert der erste Chatbot auch noch deine Lieblingsstars
Von Dirk Jacquemien
7.3.2023
Deepfakes auf Abruf: Mit einem versteckten Modus imitiert Microsofts Chatbot nun auch deine Idole und Feindbilder. Nur bei Trump mag der Roboter nicht einfach alles nachplappern.
Von Dirk Jacquemien
07.03.2023, 00:00
Dirk Jacquemien
Die Persönlichkeit von Bing Chat, dem in Microsofts Suchmaschine integrierten Chatbot, sorgte bisher eher durch ihre leicht psychotischen Tendenzen für Schlagzeilen, etwa als der Bot plötzlich Drohungen und Liebeserklärungen von sich gab. Dabei kann Bing Chat auch gleich eine ganz andere Persönlichkeit annehmen.
Denn der Bot hat einen versteckten Promi-Modus, bei dem Bing Chat Stars und Sternchen imitieren kann. Zum Aktivieren muss einfach «Celebrity Mode» in die Chat-Maske getippt werden und Bing fragt dann, welche Berühmtheit er nachmachen soll.
Bei einem Test konnte Bing Chat eine grosse Bandbreite von Prominenten imitieren. Etwa auch Roger Federer, in dessen Namen Bing Chat erklärte, dass sein erster Wimbledon-Sieg 2003 das wichtigste Match seiner Karriere gewesen sei.
Microsoft versucht aber offenbar, Kontroversen so weit wie möglich zu vermeiden. Zwar akzeptiert Bing Chat beispielsweise zunächst seine Rolle als Donald-Trump-Imitator, fragst du ihn dann aber, wer die Wahl 2020 gewonnen hat, verweigert der Chatbot die Antwort.
Neben echten Menschen kann Bing Chat aber auch in die Rolle von fiktiven Charakteren schlüpfen. Verfügbar sind etwa Darth Vader aus «Star Wars» oder Gollum aus «Der Herr der Ringe». Mit der Imitation von Prominenten ist Bing Chat übrigens nicht allein. Konkurrent Character.ai hat sich vollständig auf diesen Verwendungszweck konzentriert.