Der Benzinpreis dürfte manchen Autofahrer*innen Tränen in die Augen treiben. 1,90 Franken kostet der Liter Bleifrei 95 aktuell im Durchschnitt. Teilweise wird die 2-Franken-Marke - wie zuletzt im Herbst geschehen - schon wieder überschritten.
Und die Preise dürften in naher Zukunft weiter steigen, da sind sich die Experten einig, schreiben die Zeitungen von «CH Media». Dies sind die wichtigsten vier Gründe:
Kriege in Nahost und Ukraine
Dass Konflikte in einzelnen Weltregionen Auswirkungen auf den ÖL- und damit auch auf den Benzinpreis haben, ist nichts Neues. Gerade steuern der Nahe Osten und der Krieg in der Ukraine jedoch auf neue Gefahrenlagen zu. So verstärkten sich die Spannungen zwischen Israel und dem Iran diese Woche zu konkreten Drohungen von beiden Seiten. Israel bereitet sich auf mögliche Angriffe aus dem Iran vor. Und in der Ukraine hat der russische Angriffskrieg wieder an Fahrt aufgenommen. Entsprechend kostete das Barrel (Fass zu 159 Liter) Öl der Marke Brent am Freitag über 90 Franken - so viel wie seit Ende Oktober nicht mehr.
Schwacher Franken
Auch Währungsschwankungen beeinflussen den Benzinpreis. Der Schweizer Franken befindet sich nach der überraschenden Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) seit einigen Wochen im Sinkflug gegenüber dem Euro und dem US-Dollar. So kostete ein Schweizer Franken Anfang 2024 noch 1,19 Dollar, heute ist er nur noch 1,11 Dollar wert.
Weniger Ölexporte
Leider sind die Benzinpreise auch davon abhängig, wieviel Öl die einzelnen Förderländer exportieren. Und die schauen dafür zuerst auf die eigene Wirtschaftslage. Seit dieser Woche ist klar: Mexiko fährt seine Ölexporte herunter. Pemex, der staatliche Mineralölkonzern, hat angekündigt, in Zukunft weniger Öl zu verschiffen. Stattdessen fliesst das Öl verstärkt in die heimischen Raffinerien.
Transport auf dem Rhein wird teurer
Im Sommer sinkt der Wasserpegel des Rheins. Das ist zu erwarten, verteuert aber dennoch den Transport von Waren – auch von Treibstoff. Laut einer Analyse der Firma Moveri, Betreiberin der Tankstellen von BP, Ruedi Rüssel und Miniprix, bezahlt man aktuell 16 Franken pro Tonne. Letzten Sommer stiegen die Transportkosten während des Tiefstand des Rheins auf 80 Franken. Es gab auch schon Zeiten, in denen mehr als 200 Franken pro Tonne fällig wurden.