Ukraine-Überblick USA warnen Russland vor Zusammenarbeit mit Nordkorea +++ Russische Soldaten entern Frachter im Schwarzen Meer

Agenturen/red

15.8.2023

Minensuche im Schwarzen Meer

Minensuche im Schwarzen Meer

Das rumänische Militär reagierte damit auf einen Vorfall im dem Badeort Costinesti. Dort war eine Seebrücke bei einer Explosion leicht beschädigt worden.

14.08.2023

Zwei russische Kampfflugzeuge sind nördlich der schottischen Shetland-Inseln von britischen Kampfjets abgefangen worden. Diese und weitere Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Russische Marschflugkörper haben in der Westukraine mindestens drei zivile Todesopfer gefordert.
  • Wolodymyr Selenskyj hat die umkämpfte Front bei Bachmut und im südukrainischen Gebiet Saporischschja besucht.
  • Die Royal Air Force hat zwei russische Marine-Flugzeuge nahe Schottland abgefangen.
  • Laut UNO hat der Krieg in der Ukraine fast 10'000 Zivilisten das Leben gekostet. Mehr als 16'000 Zivilisten wurden verletzt.
  • Die USA haben Russland vor einer engeren Zusammenarbeit mit Nordkorea im Verteidigungsbereich gewarnt.
  • Die Entwicklungen von Montag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 15. August 2023

  • 20.42 Uhr

    USA warnen Russland vor Zusammenarbeit mit Nordkorea

    Die USA haben Russland vor einer engeren Zusammenarbeit mit Nordkorea im Verteidigungsbereich gewarnt. «Jede Art von Sicherheitskooperation oder Waffengeschäft zwischen Nordkorea und Russland würde mit Sicherheit gegen eine Reihe von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verstossen», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Vedant Patel, am Dienstag in Washington. Russland und Nordkorea hatten zuvor ihre Absicht bekundet, in Sicherheitsfragen künftig enger zusammenzuarbeiten.

    Russland gehört zu den wenigen Ländern, die Kontakt zu Nordkorea halten. Nordkorea hatte von Beginn an die russische Offensive in der Ukraine unterstützt. Nach Einschätzung der USA bemüht sich Moskau um Waffenlieferungen seines Verbündeten. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu war im Juli anlässlich des 70. Jahrestags des Endes des Koreakriegs nach Nordkorea gereist.

    In Washington ist für Freitag ein trilaterales Gipfeltreffen zwischen Südkorea, Japan und den USA geplant. Angesichts der Drohgebärden Nordkoreas soll dabei eine engere Militärkooperation der Länder besprochen werden.

  • 19.34 Uhr

    Ukrainische Armee verlegt Reserven an Frontabschnitt bei Kupjansk

    Angesichts des Vormarsches russischer Truppen im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat die ukrainische Armee Reserven an den Abschnitt Kupjansk verlegt. «Stellungen wurden verstärkt, gewisse methodische Empfehlungen gegeben und Reserven verlegt», sagte der Sprecher der Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Dienstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Das verhindere weitere Vorstösse des Gegners.

    Die russische Armee ist ukrainischen und russischen Militärbeobachtern zufolge bis auf etwa sieben Kilometer an die Stadt Kupjansk herangerückt. Die örtlichen Behörden haben zudem bereits eine Evakuierung von Zivilisten um die Stadt angeordnet. Kupjansk war erst im vergangenen Jahr im Rahmen einer erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Charkiw aus russischer Besatzung befreit worden.

  • 19.06 Uhr

    Russische Soldaten entern Frachter im Schwarzen Meer

    Das russische Verteidigungsministerium hat Videomaterial veröffentlicht, das einen Einsatz russischer Soldaten auf einem Frachter im Schwarzen Meer zeigen soll. Nach Moskauer Angaben sollte das unter der Flagge Palaus fahrende Schiff «Sukru Okan» den ukrainischen Hafen Ismajil an der Grenze zu Rumänien ansteuern. Es ist der wichtigste Exporthafen für ukrainisches Getreide seit Russlands Ausstieg aus dem Getreidedeal. Der Kapitän sollte demnach zur «Inspektion von für den Transport verboten Gütern» anhalten. Nach Abschluss der <Inspektion durfte die «Sukru Okan» ihre Fahrt fortsetzen.

    Russische Soldaten entern Frachter im Schwarzen Meer

    Russische Soldaten entern Frachter im Schwarzen Meer

    Das russische Verteidigungsministerium hat Videomaterial veröffentlicht, das einen Einsatz russischer Soldaten auf einem Frachter im Schwarzen Meer zeigen soll. Nach Moskauer Angaben sollte das unter der Flagge Palaus fahrende Schiff «Sukru Okan»

    15.08.2023

  • 17.40 Uhr

    Selenskyj zu Frontbesuch im südukrainischen Gebiet Saporischschja

    Kurz nach seiner Reise in das ostukrainische Donezker Gebiet hat Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Angaben seines Büros auch frontnahe Positionen im südostukrainischen Gebiet Saporischschja besucht, darunter ein Feldlazarett und die Stäbe von acht verschiedenen Brigaden, hiess es.

  • 16.15 Uhr

    UNO zählt mehr 26'000 zivile Opfer in der Ukraine

    In fast 18 Monaten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte den Tod von fast 10'000 Zivilisten registriert. Ein neuer Bericht von Dienstag nannte eine Zahl von 9444 bestätigten Todesfällen unter Zivilpersonen. 16'940 Menschen seien verletzt worden.

    Die Zählung könne nicht vollständig sein, weil aus vielen Regionen Informationen fehlen, kommentierte das Hochkommissariat (OHCHR) die Zahlen. Dies gelte vor allem für Städte wie Mariupol, Lyssytschansk oder Sjewjerodonezk, die nach langem Beschuss und schweren Kämpfen von russischen Truppen besetzt worden waren.

    In Kiew wird befürchtet, dass tatsächlich Tausende oder Zehntausende mehr Ukrainer*innen getötet worden seien.

    Den bestätigten UN-Zahlen zufolge kam die überwiegende Zahl von 7339 Menschen in den Landesteilen ums Leben, die von Russland beschossen und von der ukrainischen Armee verteidigt werden.

    In den von russischen Truppen besetzten Landesteilen waren es demnach 2105 Menschen. In den umkämpften Gebieten Donezk und Luhansk im Osten gab es auf beiden Seiten der Front deutlich mehr Opfer als in der Hauptstadt Kiew, der Zentral- und der Westukraine.

    Zudem geht aus den Zahlen hervor, dass es in den ersten Kriegsmonaten nach dem Angriff vom 24. Februar 2022 die meisten toten Zivilisten gab. Im Frühjahr und Sommer 2023 kamen in jedem Monat zwischen 170 und 180 unbeteiligte Zivilpersonen ums Leben. Insgesamt wurde über 500-mal der Tod eines Kindes registriert.

  • 14.36 Uhr

    Polen feiert mit grosser Militärparade

    Angesichts des russischen Überfalls auf das gemeinsame Nachbarland Ukraine hat Polen den diesjährigen «Tag der Armee» mit einer grossen Militärparade begangen.

    Bei der Parade marschierten am Dienstag im Zentrum von Warschau 2000 Soldaten auf, 200 Einheiten Militärtechnik wurden gezeigt. Knapp hundert Flugzeuge und Helikopter flogen während einer Flugshow über die Dächer der Stadt.

    Das EU- und Nato-Mitglied Polen ist nicht nur einer der grössten politischen und militärischen Unterstützer der Ukraine, es rüstet auch selbst massiv gegen eine befürchtete Bedrohung durch Russland auf. Die Nervosität in Polen ist wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus noch gestiegen.

    Die polnische Armee soll in den kommenden Jahren auf fast das Doppelte wachsen. Derzeit zählen die Streitkräfte nach Angaben des Verteidigungsministeriums 172'500 Männer und Frauen, darunter mehrere Zehntausend in den freiwilligen Heimatschutzverbänden. Nach den Plänen Warschaus sollen es 300'000 Mitglieder, inklusive Heimatschutz, werden.

    Die Militärparade in Warschau zieht zahlreiche Zuschauer*innen an.
    Die Militärparade in Warschau zieht zahlreiche Zuschauer*innen an.
    Bild: AP
  • 14.11 Uhr

    Putin geisselt «geopolitische Abenteuer» westlicher Staaten

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Sicherheitskonferenz in Moskau erneut zu Angriffen auf den Westen genutzt.

    Konflikte in vielen Weltregionen seien einzig durch die «geopolitischen Abenteuer und das egoistische, neokoloniale Verhalten des Westens» entstanden, sagte der Kremlchef am Dienstag in einer Videobotschaft zur elften Moskauer Konferenz für internationale Sicherheit. An dem Treffen nehmen vor allem Militärs teil, laut russischen Staatsmedien mehr als 800 Vertreter aus 76 Nationen. Auch Chinas neuer Verteidigungsminister Li Shangfu war zu Gast.

    Putin sagte, es gebe anonyme Hintermänner, die Völker gegeneinander ausspielten und Staaten zum Vasallengehorsam zwingen würden, um «im Rahmen eines neokolonialen Systems ihre Ressourcen gnadenlos auszubeuten». Russland führt unter Putin seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Der Kremlchef wirft dem Westen seit langem eine Verschwörung gegen alles Russische vor. 

    Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu seinerseits erklärte, sein Land wolle die Zusammenarbeit mit asiatischen Ländern wie Indien, Vietnam, Myanmar, der Mongolei, Laos, Indonesien und Bangladesch verstärken.

    Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu sagte, sein Land habe eine militärische Zusammenarbeit mit mehr als 150 Ländern der Welt aufgebaut und wolle diese verstärken.

    Der russische Staatschef Wladimir Putin spricht via Videoschalte zu den Teilnehmern einer Sichehrheitskonferenz in Moskau.
    Der russische Staatschef Wladimir Putin spricht via Videoschalte zu den Teilnehmern einer Sichehrheitskonferenz in Moskau.
    Bild: EPA
  • 12.11 Uhr

    Grossbritannien macht drei russische Spione dingfest

    Im Rahmen von umfangreichen Sicherheitsermittlungen haben die britischen Behörden drei mutmassliche Spione festnehmen können. Dies schreibt die BBC. Die drei russischen Spione, die allesamt die bulgarische Staatsangehörigkeit haben, wurden bereits im Februar verhaftet und befinden sich seither in Untersuchungshaft.

    Den drei Beschuldigten wird vorgeworfen, dass sie Identitätsdokumente in unlauterer Absicht besessen haben, wie es weiter heisst. Die drei waren im Besitz von Pässen, Personalausweisen und anderen Dokumenten für das Vereinigte Königreich, Bulgarien, Frankreich, Italien, Spanien, Kroatien, Slowenien, Griechenland und die Tschechische Republik. 

    Die beiden Männer und eine Frau sind 45-, 41- und 31-jährig und wohnen in Norfolk und im Nordwesten Londons. Sie alle arbeiten in verschiedenen Berufen. Einer in einer technischen Funktion bei einem Finanzdienstleister, der zweite als Fahrer für Krankenhäuser und die dritte als Laborassistentin für ein privates Gesundheitsunternehmen.

  • 11.34 Uhr

    Russland verliert moderne T-90- und Terminator-Panzer

    Der Kreml hat Verluste an Material zu beklagen, die wehtun: Bei Kämpfen mit schwerem Gerät in Andriivka, das rund 7,5 Kilometer südlich von Bachmut liegt, sind nach ukrainischen Angaben unter anderem zwei T-90M kampfunfähig gemacht worden, die 1,5 bis 2,5 Millionen Dollar pro Stück kosten sollen.

    Moskaus Männer haben demnach eine Offensive versucht, um Kiews Kräfte zurückzudrängen. Da auch ein BMP-Schützenpanzer und ein Truppentransporter vom Typ MT-B getroffen wurde, dürfte es auch einige Tote und Verletzte gegeben haben.

    Zuvor hat eine Drohne in der Nähe von Spartak im Oblast Donezk einen BMPT Terminator ausgeschaltet, der zu den moderneren russischen Panzern gehört. Er steht seit 2011 im Dienst der russischen Armee und soll sehr teuer sein – genaue Zahlen gibt es leider nicht.

  • 10.41 Uhr

    Rubel-Talfahrt: Zentralbank erhöht die Zinsen kräftig

    Die russische Zentralbank hat den Leitzins um 3,5 Prozentpunkte auf 12,0 Prozent erhöht. Damit sollten die Inflation bekämpft und der Wechselkurs des Rubel gestärkt werden, teilte die Bank heute mit.

    Die Inlandsnachfrage sei höher als die Wirtschaftsleistung des Landes und die erhöhte Nachfrage nach Importen beeinträchtige den Kurs des Rubel. «Folglich gewinnt die Weitergabe der Rubelabwertung an die Preise an Dynamik und die Inflationserwartungen steigen», erklärte die Zentralbank.

    Eine Zinserhöhung hatte das Zentralbankdirektorium bereits tags zuvor angekündigt, als der Rubelkurs auf den niedrigsten Kurs seit 17 Monaten gefallen war. Ein Dollar kostete am Montag mehr als 101 Rubel, womit die russische Währung seit Jahresanfang mehr als ein Drittel ihres Wertes gegenüber dem Dollar verloren hatte. Nachdem die Zinserhöhung angekündigt war, erholte sich der Rubel etwas.

    Präsident Wladimir Putins Wirtschaftsberater Maxim Oreschkin machte eine lockere Geldpolitik für den schwachen Rubelkurs verantwortlich, sagte aber, die Zentralbank habe alle nötigen Instrumente, um die Lage zu stabilisieren.

    Im Zuge der wegen der russischen Invasion in die Ukraine verhängten westlichen Sanktionen war der Rubel im Spätwinter 2022 auf einen Kurs von bis zu 130 zu 1 zum Dollar abgestürzt. Die Zentralbank führte daraufhin Kapitalkontrollen ein.

  • 10 Uhr

    «Warum ist diese Person auf dem Schlachtfeld?»

    In den sozialen Netzwerken kursiert ein Video eines kleinen, alten Russen, der in ukrainische Kriegsgefangenschaft geraten ist. Der Mann sei nun in Sicherheit, schreibt der estnische Aktivist Dmitri, der regelmässig russische Videos und Konversationen ins Englische übersetzt.

    Dass das Männchen vom Kreml in den Krieg geschickt wird, regt ihn auf: «Wo sind all die westlichen Freidenker, Menschenrechtsaktivisten und Kritiker der Ukraine? Warum versucht niemand von ihnen, [Wladimir] Putin davon abzuhalten, seine eigene Bevölkerung auszulöschen?»

    Stattdessen würden sich diese Leute «in ihrem gemütlichem Heim» in Tausende Kilometer Entfernung über «falsche Strandpartys» aufregen, die die Ukrainer vermeintlich feierten.

    Zumindest wird der Russe anständig behandelt: Er darf seinen Helm auf dem Weg in die Gefangenschaft tragen, um sich vor etwaigen Beschuss zu schützen, Ungekehrt ist das bei ukrainischen Gefangenen selten der Fall. Weiterhin hat er Wasser.

    Seine Zukunft? Dmitri prophezeit ihm eine lange Zeit in Gefangenschaft, weil der Kreml wenig Interesse an den Tausenden russischen Kriegsgefangenen habe. «Haben die Leute in ihrem Lebensherbst das verdient?», nervt sich Dmitri.

  • 9 Uhr

    MI6: Kadyrow will Putin Loyalität beweisen

    Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow will nach Ansicht Londons die Rolle seiner Kämpfer in der Ukraine hervorheben, um seine Loyalität zu Russlands Präsident Wladimir Putin unter Beweis zu stellen.

    Das geht aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London hervor. Kadyrow habe kürzlich die Bemühungen eines tschetschenischen Bataillons in dem schwer umkämpften Sektor Orichiw im Oblast Saporischschja gewürdigt, so die Mitteilung der Briten auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

    «Tschetschenische Kräfte stellen einen relativ kleinen, aber prominenten Teil der russischen Streitkräfte in der Ukraine dar», so die Mitteilung der Briten. Weiter hiess es: «Kadyrow preist die Rolle seiner Einheiten wohl teilweise deshalb schwer an, weil er seine Glaubwürdigkeit als Putin-Loyalist aufpolieren will.»

  • 8.30 Uhr

    Selenskyj besucht die Front bei Bachmut

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nördlich der russisch besetzten Stadt Bachmut im Gebiet Donezk Positionen mehrerer Einheiten seiner Armee besucht. «Ich danke dafür, dass Ihr das Leben unserer Leute schützt», sagte Selenskyj in einem am 14. August veröffentlichten Video, das in einer Erstaufnahmestelle für Verwundete aufgenommen worden war.

    Inmitten der Gegenoffensive: Selenskyj besucht Front bei Bachmut

    Inmitten der Gegenoffensive: Selenskyj besucht Front bei Bachmut

    Truppenbesuch inmitten der laufenden Gegenoffensive: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Positionen mehrerer Einheiten nördlich der von russischen Truppen besetzten Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk besucht. «Ich danke dafür, dass Ihr das Leben unserer Leute schützt», sagte Selenskyj in einem am 14. August veröffentlichten Video, das in einer Erstaufnahmestelle für Verwundete aufgenommen wurde. Anschliessend verlieh der Staatschef Auszeichnungen an Soldaten.

    15.08.2023

    Selenskyj verlieh bei seinem Frontbesuch Auszeichnungen an Soldaten. Begleitet wurde er vom Chef seines Büros, Andrij Jermak, dessen Stellvertreter Roman Maschowez und Brigadegeneral Artem Bohomolow. Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte zuvor mitgeteilt, dass die ukrainischen Einheiten südlich von Bachmut in der vergangenen Woche drei Quadratkilometer Land zurückerobert hätten.

    Es sei wichtig, mit den Soldaten persönlich ins Gespräch zu kommen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die er offensichtlich auf dem Rückweg aus dem östlichen Gebiet Donezk im Zug aufgenommen hatte. Darin erklärte er zudem, die Ukraine müsse mehr Drohnen herstellen und importieren, um Menschenleben an der Front zu schützen.

  • 8 Uhr

    Russland greift Westukraine mit Raketen an

    Die Westukraine ist in der Nacht auf den heutigen Dienstag nach Behördenangaben massiv mit russischen Marschflugkörpern beschossen worden. Dabei wurden in der Stadt Luzk mindestens drei Menschen getötet, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Wolyn, Jurij Pohuljajko, mit.

    Mehrere Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Auch die Stadt Lwiw und ihr Umland wurden getroffen, wie Bürgermeister Andrij Sadowij mitteilte. In Lwiw sei das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Brand geraten.

    Die Marschflugkörper wurden den Angaben nach von russischen Kampfbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert. Die betroffenen Gebiete der Westukraine grenzen an Polen und damit an Nato und EU.

  • 5.45 Uhr

    Saporischschja birgt für Schweiz keine hohe radioaktive Gefahr

    Bei einer allfälligen Beschädigung birgt das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja für die Schweiz keine Gefahr hoher Radioaktivität. «Die Einnahme von Jodtabletten können wir ausschliessen», sagte Gerald Scharding, Chef der Nationalen Alarmzentrale. Im schlimmsten Fall käme es «eventuell» zu Massnahmen in der Landwirtschaft, sagte Scharding im Interview mit Tamedia-Zeitungen vom Dienstag. Das könnten etwa Weideverbote sein. Dazu müsste aber ein grosser Teil der in Saporischschja vorhandenen radioaktiven Stoffe freigesetzt werden.

    «Wichtig ist: Die Reaktoren in Saporischschja sind abgestellt», sagte er. Radioaktivität könne also nur in einer beschränkten Menge austreten. Dies entspanne die Lage für die Schweiz. «Für die lokale Bevölkerung wären die Auswirkungen hingegen immer noch gravierend», sagte Scharding.

    Russische Soldaten auf dem Gelände des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja (1. September 2022). 
    Russische Soldaten auf dem Gelände des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja (1. September 2022). 
    Bild: Keystone/EPA/Yuri Kochetkov

    Die Nationale Alarmzentrale beschäftigt sich auch damit, was ein Atomangriff auf die Ukraine für die Schweiz bedeuten würde. In einem Umkreis von 500 Kilometer müssten die Menschen dann Schutz in Gebäuden suchen. Die Schweiz fällt nicht in diesen Radius. «Auch in diesem Fall ist die Einnahme von Jodtabletten in der Schweiz kein Thema.» Die Wahrscheinlichkeit, dass Luft direkt aus der Ukraine in die Schweiz strömt, liegt laut Scharding bei unter 20 Prozent.

    Das Kernkraftwerk Saporischschja steht seit März 2022 unter russischer Besatzung. Seitdem sind das Kraftwerk und Stromleitungen für die Kühlsysteme im Zuge der Kriegshandlungen mehrfach beschädigt worden, ohne dass Strahlung austrat. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für die Zwischenfälle verantwortlich. Die Stadt Saporischschja liegt im Osten der Ukraine. In der Nacht auf Montag war es dort zuletzt zu Luftangriffen gekommen, wie das ukrainische Innenministerium mitteilte.

  • 4.02 Uhr

    Russische Flieger nahe Shetland-Inseln abgefangen

    Zwei russische Kampfflugzeuge sind nach Angaben aus London am Montag nördlich der schottischen Shetland-Inseln von britischen Kampfjets abgefangen worden.

    «Piloten starteten heute Morgen mit ihren Typhoon-Jets, um zwei russische Langstreckenbomber abzufangen und sie zu überwachen, als sie nördlich der Shetland-Inseln vorbeiflogen», erklärte der britische Staatsminister für die Streitkräfte, James Heappey.

    Ein russischer Marine-Aufklärer vom Typ Tupolev Tu-142 wird von einer Typhoon der Royal Air Force eskortiert.
    Ein russischer Marine-Aufklärer vom Typ Tupolev Tu-142 wird von einer Typhoon der Royal Air Force eskortiert.
    AP

    Die russische Luftwaffe hatte am selben Tag nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein norwegisches Aufklärungsflugzeug in der Nähe der russischen Grenze abgefangen. Der Vorfall habe sich über der Nordsee «innerhalb des nördlichen Luftüberwachungsgebiets der Nato» ereignet, erklärte Staatsminister Heappey weiter.

    Unterdessen gab das russische Verteidigungsministerium am selben Tag an, seine Luftwaffe habe ein norwegisches Aufklärungsflugzeug abgefangen. Die Maschine vom Typ Boeing P-8A «Poseidon» habe sich im Luftraum über dem Barentssee der russischen Grenze genähert.

    Ein MiG-29-Kampfjet sei eingesetzt worden, um «eine Verletzung der Grenzen der Russischen Föderation» zu verhindern, hiess es weiter. «Als sich das russische Kampfflugzeug näherte, machte das ausländische Militärflugzeug eine Kehrtwende», hiess es aus dem Ministerium in Moskau.

  • 3.20 Uhr

    Botschafter: USA verweigern Russen Visa für Apec-Treffen

    Die USA verweigern nach Angaben des russischen Botschafters in Washington einigen russischen Beamten die Einreise zu einem Treffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (Apec) in Seattle. «Einreisevisa für Beamte mehrerer Ministerien und Regierungsstellen wurden nicht ausgestellt», sagt der russische Botschafter Anatoli Antonow.

  • 3.10 Uhr

    Russland greift an einem Tag 22-mal die Grenze von Sumy an

    Russische Angriffe auf das Gebiet Sumy haben 156 Explosionen verursacht, wie die ukrainische Militärverwaltung über Telegram mitteilte. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte 22 Angriffe auf sieben Gemeinden durchgeführt. Das berichtet die Online-Zeitung «Kyiv Independent».

    Das russische Militär beschoss demnach die Grenzregion mit Artillerie, Mörsergranaten, Minen und Granatwerfern. Die Militärverwaltung von Sumy registrierte auch einen Drohnenangriff, eine Rakete und einen Raketenabschuss aus einem Helikopter. Es wurden keine Opfer oder Schäden an der Infrastruktur gemeldet.

    Seit der teilweisen Befreiung des Gebiets Sumy von der russischen Besatzung im April 2022 hat Russland die Gemeinden entlang der nordöstlichen Grenze der Ukraine täglich unter Beschuss genommen.

  • 2.05 Uhr

    Lindner hält Taurus-Lieferung an Ukraine rechtzeitig zur Gegenoffensive für möglich

    Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hält es einem Medienbericht zufolge für möglich, dass Deutschland der Ukraine die gewünschten Taurus-Marschflugkörper noch rechtzeitig für die laufende Gegenoffensive liefert. «Ich hoffe und denke, dass das möglich sein kann», sagte der FDP-Vorsitzende in Kiew der «Bild»-Zeitung mit Blick auf eine Lieferung während der ukrainischen Gegenoffensive. «In einem laufenden Krieg ist auch die Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor», betonte der Minister.

    Er habe persönlich «Sympathie für die Forderung nach Marschflugkörpern». Voraussetzung sei «die Abstimmung mit den Verbündeten und der Erhalt der eigenen Fähigkeiten zur Landesverteidigung». Ausserdem dürfe Deutschland nicht Kriegspartei werden, betonte Lindner. «Wenn diese drei Kriterien erfüllt sind, dann kann eine solche Entscheidung getroffen werden. Mein Wunsch ist nur, dass wir das schnell entscheiden.»

  • 1.05 Uhr

    Lindner: Ukraine entscheidet selbst über Gespräche mit Russland

    Der deutsche Finanzminister Christian Lindner bekräftigt die Auffassung, dass die Ukraine eine entscheidende Rolle bei einer Beendigung des von Russland begonnen Kriegs haben solle. «Über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg kann es keine Gespräche mit Russland geben. Wer sollte sie führen?», sagt der FDP-Politiker bei seinem Besuch in Kiew im Gespräch mit «Bild», «Welt» und «Politico». Er verweist auf die vielen durch russische Angriffe getöteten ukrainischen Zivilisten und Soldaten. «Und selbstverständlich muss dann ein Land, das Selbstbestimmung hat, wie die Ukraine, entscheiden, unter welchen Bedingungen es überhaupt Verhandlungen über einen Waffenstillstand zustimmt.»

  • 0.57 Uhr

    US-Botschafterin besucht Reporter Gershkovich in Moskauer Gefängnis

    Die US-Botschafterin Lynne Tracy hat am Montag den in Russland inhaftierten Journalisten Evan Gershkovich besucht. Sie hatte ihn zuletzt Anfang Juli sehen dürfen. Gershkovich scheine bei guter Gesundheit und stabil zu sein, sagte Vedant Patel, Sprecher des Aussenministeriums. «Wir fordern die Russische Föderation erneut auf, Evan Gershkovich sowie den ebenfalls zu Unrecht inhaftierten US-Bürger Paul Whelan unverzüglich freizulassen», so Patel er.

    Whelan war 2018 verhaftet und im Jahr 2020 wegen Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Der US-Bürger Gershkovich, der für das «Wall Street Journal» arbeitete, sitzt seit März wegen Spionagevorwürfen im Gefängnis. Er war während einer Reportagereise in Jekaterinburg festgenommen worden. Gershkovich und sein Arbeitgeber bestritten die Vorwürfe. Die russischen Behörden haben keine Beweise für die Spionagevorwürfe vorgelegt. Gershkovich ist im Moskauer Lefortowo-Gefängnis untergebracht, das für seine harten Haftbedingungen berüchtigt ist.

  • 0.20 Uhr

    Scholz: Anschlag auf Ostsee-Pipelines soll in Deutschland vor Gericht kommen

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz setzt sich im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines für einen Gerichtsprozess in Deutschland ein. «Wir werden herausfinden, wer es war, soweit wir das können», sagte Scholz am Montagabend bei einem Bürgerdialog in Potsdam. «Und wir werden nicht, weil uns Ergebnis nicht gefällt, das nicht zur Anklage bringen», betonte er. «Da kann keiner auf Rücksicht hoffen.» Es gebe keinerlei Indizien, dass die USA oder Großbritannien hinter dem Anschlag steckten. «Wir wollen das unbedingt aufklären», sagte der Kanzler. Der Generalbundesanwalt arbeite weiter an dem Fall.

    Die durch die Ostsee von Russland nach Deutschland verlaufenden Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 waren am 26. September 2022 durch Explosionen schwer beschädigt worden, sieben Monate nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Schweden hatte später mitgeteilt, man habe an den Leitungen Reste von Sprengstoff gefunden. Das hatte Spekulationen befeuert, es handele sich um Sabotage. Seither machen sich westliche Länder und Russland gegenseitig Vorwürfe. Zuletzt hatte es auch den Verdacht gegeben, dass ukrainische Akteure hinter einem Anschlag stecken könnten.

  • 0 Uhr

    Russischer Kampfjet in südlicher Region Krasnodar abgestürzt

    In der südrussischen Region Krasnodar ist offiziellen Angaben zufolge ein Kampfjet abgestürzt. Nach ersten Erkenntnissen sei ein Insasse ums Leben gekommen, meldete die Agentur Interfax am Montagabend unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Das Schulungsflugzeug vom Typ L-39 sei bei einem Trainingsflug gerade im Landeanflug gewesen, als es aus bislang ungeklärter Ursache auf den Flugplatz stürzte. Im Zuge des russischen Kriegs gegen die Ukraine starten aus Krasnodar Kampfflugzeuge immer wieder auch ihre Angriffe auf das Nachbarland.

    Seit Kriegsbeginn sind bereits mehrfach russische Kampfjets auch auf eigenem Staatsgebiet abgestürzt. Oft werden technische Probleme als offizieller Grund angegeben. Erst vor wenigen Tagen kam die Besatzung einer Su-30-Maschine ums Leben, als diese über der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad abstürzte.