Überblick Grossanlässe ab Oktober möglich: Was der Entscheid für den Schweizer Profisport bedeutet

SB10

12.8.2020

Bald dürfen wieder mehr als 1000 Zuschauer in Schweizer Stadien.
Bald dürfen wieder mehr als 1000 Zuschauer in Schweizer Stadien.
Bild: Keystone

Der Bundesrat lockerte am Mittwoch ab Oktober die Massnahmen für Grossanlässe. Für den Schweizer Profisport, insbesondere die höchsten Ligen in Fussball und Eishockey, stand viel auf dem Spiel. Hier sind die wichtigsten Punkte.

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Ausgangslage

Die Vorzeichen waren nicht allzu gut. Die Fallzahlen pendeln zwischen 150 und 300 pro Tag. Zuletzt stand im Raum, Grossanlässe bis Ende März weiter zu verbieten und Versammlungen wieder auf 100 Personen zu begrenzen. Eine Verlängerung des Verbots für Grossanlässe bis Ende März hätte aber sowohl im Fussball als auch im Eishockey die meisten Klubs in schwere Schieflage gebracht – ohne Zuschüsse vom Bund würden sie womöglich gar nicht überleben können. Zahlreiche weitere Veranstaltungen hätten in den kommenden Monaten verschoben werden müssen.

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Dürfen Fans nun wieder in die Stadien?

Im professionellen Sport wird die «1000er-Grenze» unter Berücksichtigung der Schutzkonzepte ab 1. Oktober aufgeweicht. Im Fussball sind sowohl Schutzmasken als auch Fierbermessen vor dem Einlass Pflicht. Dabei wird ohne Gästesektor und ohne Stehplätze geplant. Personalisierte Tickets und Contact Tracing sind ebenfalls Bestandteil der Schutzkonzepte. Zusätzlich müssen An- und Abreise der Fans sowie die Organisation von Verpflegung und Hospitality geregelt werden.

Auch im Eishockey werden höchstwahrscheinlich die gleichen Massnahmen angewendet. Dort ist das Ansteckungsrisiko etwas grösser, weil man in geschlossenen Stadien spielt.

Für eine Veranstaltung braucht es eine Bewilligung des zuständigen Kantons. Die Kantone können die Erteilung der Bewilligung zudem verweigern, wenn ihre epidemiologische Lage und die Kapazitäten für das Contact Tracing die Durchführung nicht erlauben. Sie sind auch für die Kontrollen zuständig.



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Wer und wie viele Fans kommen rein?

Die maximale Zuschauerkapazität legt jeder Klub mit den kantonalen Behörden anhand des eigenen Schutzkonzepts und den lokalen baulichen Begebenheiten fest.

Ein grosser Teil der Sitzplätze dürfte an die Dauerkarten-Besitzer vergeben werden. Auch diese müssten sich indes für jedes Spiel neu registrieren, damit man wirklich weiss, wer wo im Stadion sitzt. Grundsätzlich steht es aber jedem Klub frei, selber zu entscheiden, wie man sein Stadion bis zur erlaubten Kapazitätsgrenze füllt. 

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Was sind die Vorgaben an die Klubs?

Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) wird beauftragt, zusammen mit den zuständigen Departementen und den Kantonen bis am 2. September einheitliche Bewilligungsanforderungen für Grossanlässe auszuarbeiten.

Die höchsten Fussball- und Eishockey-Ligen müssen ihre ausgefeilten Schutzkonzepte auch umsetzen. Wer sich um die Regeln foutiert, muss vom Sicherheitspersonal konsequent entfernt werden. 

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Wann geht es wieder los?

Am 18. September geht es mit der Meisterschaft in der National League los. Bereits am 12. September startet die Saison 2020/21 in der Super League.

Am 25. August trifft Basel im Cup-Halbfinal noch auf den Challenge-Ligisten Winterthur. Das Endspiel wird am 30. August ausgetragen, YB steht als Finalist bereits fest.

Die Berner müssen zudem zu Hause am 25. oder 26. August in der zweiten Qualifikationsrunde für die kommende Champions League entweder gegen Klaksvik von den Färöer-Inseln oder gegen Slovan Bratislava ran. Entschieden wird das Duell in einem einzigen Spiel. Setzen sich die Berner durch, stehen für sie als weitere Etappen die dritte Qualifikationsrunde und ein Playoff im Programm.

Servette bekommt es in der ersten Qualifikationsrunde für die Europa League in Genf mit Ruzomberok aus der Slowakei zu tun. Vaduz spielt, ebenfalls zu Hause, gegen Hibernians aus Malta. Die Partien sind für den 27. August terminiert.

Vizemeister St. Gallen steigt in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League ein. Das Spiel gegen den noch unbekannten Gegner findet am 24. September statt, es gibt nur eine Partie.

Der FC Basel muss am 17. September zur zweiten Qualifikationsrunde der Europa League antreten.

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Starke Lockerungen im Vergleich mit dem Ausland

Der Bundesliga-Start ist auf den 19. September angesetzt. Das Konzept sah eine zunächst reduzierte Rückkehr der Fans ohne Stehplätze, ohne Alkohol und ohne Gästefans vor. Tickets sollten nur personalisiert vergeben werden. Die Gesundheitsminister der deutschen Bundesländer haben sich aber trotz des Schutzkonzepts dazu entschieden, dass die Stadien bis am 31. Oktober nicht geöffnet werden sollen. Auch die Deutsche Fussball Liga (DFL) zeigte sich mit der Massnahme einverstanden.

Die italienische Serie A plant ihren Saisonstart am gleichen Wochenende wie die Bundesliga. Zuschauer sind dabei nicht eingeplant, da die italienische Regierung ihre Anti-Coronamassnahmen (unter anderen Verbot von grösseren Menschenansammlungen) kürzlich bis zum 7. September verlängert hat. 

Der Start der neuen Premier-League-Saison am 12. September wird ebenfalls vor leeren Rängen stattfinden. Allerdings hat Premierminister Boris Johnson in Aussicht gestellt, dass Fans in begrenzter Zahl ab Oktober zurückkommen könnten. 

Am gleichen Tag fängt in Spanien die neue Saison an. Auch La Liga wird vorerst noch ohne Publikum in den Stadien auskommen müssen.

Die Saison in Frankreich wurde am 30. April abgebrochen. Die Ligue 1 ist die einzige der fünf grossen Ligen Europas, die wegen der Coronavirus-Pandemie die Meisterschaft abgesagte. Die Saison in Frankreich startet am 21. August. Zunächst sind maximal 5000 Personen erlaubt.


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