Erst der Knatsch mit Schurter, jetzt eine positive Dopingprobe: Mathias Flückiger ist am Boden. Und das Internet tritt nach.
Wahrscheinlich hat Mathias Flückiger gehofft, dass mit seinem Interview in der «NZZ» vom Donnerstag endlich Ruhe einkehrt. Darin sprach er in erster Linie über seine Rivalität mit Nino Schurter, aber auch über den Shitstorm, der zuletzt über ihn hereinbrach, und seinen Weg an die Mountainbike-Spitze.
Den Knatsch mit Schurter hat er endgültig hinter sich gelassen, wie er sagt: «Wir hatten diese Woche eine Aussprache. Für mich ist die Sache erledigt, und ich spreche deshalb in der Öffentlichkeit nicht mehr über den Vorfall.» Dabei betont er auch, dass er die jungen Fahrer damit schützen will. «Es geht mir auch um ein Zeichen gegenüber dem Nachwuchs. Wenn wir uns befeinden, denken die Jungen wohl, das sei normal. Das ist das Letzte, was ich will.»
Fans wenden sich ab
Es sollte der Anfang von etwas Neuem werden. Die Samen, um Gras über die Sache wachsen zu lassen, waren gesät. Doch ausgerechnet am selben Tag ereilt die Rad-Welt die Meldung, dass Flückiger an den Schweizer Meisterschaften im Cross-Country positiv auf eine verbotene anabole Substanz getestet wurde. Swiss Olympic reagierte sofort und hat Flückiger gemäss dem Doping-Statut provisorisch gesperrt. Damit verpasst der 33-Jährige das EM-Rennen vom Freitag, und auch die Teilnahme an der WM in einer Woche im französischen Les Gets rückt in weite Ferne.
Details zur Probe sind noch nicht bekannt. Über das weitere Vorgehen werde nach der Öffnung der B-Probe entschieden, kommunizierte der Verband. Es gilt wie immer die Unschuldsvermutung. Doch mit dieser Nachricht stösst Flückiger nicht nur dem Verband vor den Kopf, sondern verspielt sich auch noch die letzte Glaubwürdigkeit bei seinen Fans.
Harte Worte auf Twitter
Die Reaktionen in den sozialen Medien sind heftig. Kaum ein User hält jetzt noch zu Flückiger. Da sind auch all seine Erfolge für die Schweiz bei Grossveranstaltungen vergessen. Besonders hart geht der Twitter-Nutzer Terence Hell mit Flückiger ins Gericht. «Das passt ja perfekt ins Gesamtbild dieses Jammerlappens, der sich wegen seinem wiederholt unsportlichen Verhalten von der Welt ungerecht behandelt fühlt.» Vollendet wird der Tweet mit dem Wort «Karma».
Viele User teilen diese Meinung, sind bei ihrer Wortwahl aber nicht ganz so harsch. Andere machen sich eher darüber lustig und begegnen der Nachricht mit Sarkasmus und Ironie. Aufmunternde Worte gibt es allerdings keine. Eine Auswahl einiger Reaktionen.