Marco Odermatt könnte am Sonntag an den Sports Awards Historisches schaffen. Noch nie zuvor wurde jemand viermal in Folge zum Schweizer Sportler respektive Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt.
Ein Blick in die Chronik der 1950 zum ersten Mal durchgeführten Schweizer Sportlerwahlen zeigt, dass sich Vreni Schneider und Roger Federer am häufigsten in die Siegerlisten eingetragen haben. Die Ski-Königin erhielt die begehrte Trophäe fünfmal überreicht, der Tennis-Maestro sogar siebenmal. Wenig überraschend wurden die beiden Rekordhalter im Corona-Jahr 2020 auch als beste Sportlerin und bester Sportler der letzten 70 Jahre geehrt.
Weder Federer noch Schneider nahmen den Award jedoch viermal hintereinander in Empfang. Schneider konnte zwischen 1988 und 1995 maximal zwei Ehrungen aneinanderreihen, Federers Serie wurde 2005 von Tom Lüthi unterbrochen. Dass der damals 19-jährige Töff-Weltmeister den Weltstar ausstach, gilt bis heute als die grösste Überraschung in der Geschichte der Sports Awards, die mit der 75. Austragung am Sonntag ein Jubiläum feiert.
Nach dem Triple im letzten Jahr, das zuvor einzig Radrennfahrer Tony Rominger (von 1992 bis 1994) und Kunstturnerin Ariella Kaeslin (von 2008 bis 2010) geschafft haben, hat Marco Odermatt nun die Chance auf vier Wahlsiege in Folge. Mit dem neuerlichen Triumph im Gesamtweltcup schaffte es der Ski-Star logischerweise erneut unter die letzten sechs Kandidaten.
Vier Chancen für die Leichtathletik
Der 27-jährige Nidwaldner sieht sich jedoch harter Konkurrenz ausgesetzt, die in ihren jeweiligen Sportarten während der Wahlperiode von Anfang November 2023 bis Ende Oktober 2024 international ebenfalls für Aufsehen gesorgt haben. Noè Ponti tat dies als erster Schweizer Weltrekordhalter im Schwimmbecken, Simon Ehammer als einer der weltbesten Weitspringer oder Dominic Lobalu mit seinem berührenden Aufstieg vom verwaisten Flüchtling zum Schweizer Europameister. Das Sextett komplettieren mit Springreiter Steve Guerdat und Schwimmer Roman Mityukov zwei Medaillengewinner der Sommerspiele in Paris.
Der Kreis der Kandidatinnen bei den Frauen ähnelt jenem aus dem Vorjahr. Neben Vorjahressiegerin Lara Gut-Behrami schafften es auch Freestyle-Dominatorin Mathilde Gremaud und 200-m-Europameisterin Mujinga Kambundji unter die sechs Nominierten. Erstmals zur Auswahl stehen dem TV-Publikum, das seine Gunst per Televoting äussern kann, die Stabhochsprung-Europameisterin Angelica Moser, Julie Derron, die Olympia-Zweite im Triathlon, sowie mit der Schützin Chiara Leone die einzige Schweizer Olympiasiegerin von Paris 2024.
Ein Beach-Duo gegen zwei Nationalteams
In der von Fabienne Gyr und Rainer Maria Salzgeber moderierten TV-Sendung, die um 20.05 Uhr beginnt und auf SRF 1, RTS 2 und RSI LA 2 ausgestrahlt wird, werden nicht nur Sportlerin und der Sportler des Jahres ausgezeichnet, sondern Awards in vier weiteren Kategorien vergeben. In die engste Wahl zum Team des Jahres schafften es die Nationalteams der Männer im Fussball und Eishockey sowie das Beachvolleyball-Duo Tanja Hüberli/Nina Brunner, das zum dritten Mal in Folge nominiert ist.
Der Paralympische Sportler oder die Paralympische Sportlerin des Jahres (Catherine Debrunner, Marcel Hug oder Flurina Rigling), der Trainer des Jahres (Christoph Dieckmann, Patrick Fischer oder Helmut Krug) sowie der MVP des Jahres (Kevin Fiala, Lara Heini, Alina Müller, Lia Wälti, Granit Xhaka oder Manuel Zehnder), dessen Wahl vom 28. November bis 17. Dezember im Internet stattgefunden hat, werden ebenfalls in der Livesendung geehrt.
So 05.01. 20:05 - 22:50 ∙ SRF 1 ∙ 165 Min
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