Mountainbike Historische Schlappe ein Jahr vor der Heim-WM

dom, sda

1.9.2024 - 17:06

Nino Schurter war in den letzten Jahren ein verlässlicher Medaillengarant
Nino Schurter war in den letzten Jahren ein verlässlicher Medaillengarant
Keystone

Die stolze Mountainbike-Nation Schweiz erlebt an der WM in Andorra eine historische Schlappe. Doch schon im kommenden Jahr steht die Heim-WM im Wallis an.

In der Skistation Pal Arinsal wurden von Mittwoch bis Sonntag in den Disziplinen Short Track, Cross-Country, Downhill und E-Mountainbike in den Kategorien Elite, U23 und Junioren insgesamt 17 Medaillen-Sätze vergeben. Die Ausbeute fällt aus Schweizer Sicht mager aus: Dario Lillo gewann bei der U23 im Cross-Country Silber, Nathalie Schneitter tat es ihm mit dem E-Mountainbike gleich.

Nur noch die Nummer 12

Im Medaillenspiegel belegt die Schweiz zusammen mit Spanien den 12. Rang. Seit 2005 war die Delegation von Swiss Cycling an den alljährlichen ausgetragenen Titelkämpfen stets in den Top 3 klassiert, nicht selten die Nummer 1.

Nach dem «Nuller» an den Olympischen Spielen in Paris – dem ersten seit 20 Jahren – blieben die Schweizer Elitefahrer im Cross-Country erneut ohne Medaille. An Weltmeisterschaften war dies zuletzt 2010 in Mont Sainte-Anne in Kanada der Fall gewesen. Noch vor drei Jahren stellte die Schweiz bei den Frauen mit Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand in Tokio das gesamte Olympia-Podest und bei den Männern mit Mathias Flückiger den Olympia-Zweiten sowie mit Nino Schurter den Weltmeister.

Nationaltrainer Telser fordert Aufarbeitung

Auf der Suche nach Gründen für den tiefen Fall in der Skistation Pal Arinsal auf über 2000 Meter über Meer meinte Nationaltrainer Edi Telser im Interview mit SRF: «Wir müssen es akzeptieren, heute waren andere schneller. Logisch sind wir enttäuscht. Wir werden das Ganze in Ruhe analysieren, um zu verstehen, was die Gründe sind, dass wir nicht ganz so schnell waren.»

Die Erwartungen seien nach den grossen Erfolgen in der Vergangenheit natürlich hoch, andere Nationen würden aber auch hart arbeiten, so Telser. «Mit einem gesunden Mathias Flückiger und ohne den Sturz von Alessandra Keller sind wir nahe dran am Podest, aber das sollen keine Ausreden sein.» Mit Blick in die Zukunft zeigt sich Telser jedenfalls zuversichtlich: «Wir werden uns wieder hoch schaffen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.»

Dass man in einem Jahr bei den Titelkämpfen im Wallis auch auf den Heimvorteil bauen kann, glaubt der Südtiroler nur bedingt. «Der Heimvorteil ist nicht sehr gross, andere Nationen dürfen auch auf der Strecke trainieren. Aber das Publikum ist sicher auf unserer Seite, das hilft uns sehr.»

dom, sda