blue News blickt auf die grössten Skandale, die sich rund um den Super Bowl abgespielt haben. Es geht dabei um Kokain, einen folgenschweren Abstecher ins Rotlichtmilieu, Wahnvorstellungen, einen Porno und einen Vorfall, der als «Nipplegate» in die TV-Geschichte eingehen sollte.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- In der Nacht von Sonntag auf Montag findet der 58. Super Bowl statt.
- Zu diesem Anlass blickt blue News auf die grössten Skandale rund um den grössten US-amerikanischen Sportevent zurück.
- Vom Nippelgate im Jahr 2004 bis Verschwörungstheorien wegen eines Stromausfalls – hier sind die neun grössten Skandale der Super-Bowl-Geschichte.
1989: Lebenslange Sperre nach Kokain-Zusammenbruch
Am Abend vor dem Super Bowl gegen die San Francisco 49ers in Miami hatten die Cincinnati Bengals eine Teambesprechung. Runningback Stanley Wilson wollte nur noch kurz etwas auf seinem Zimmer holen. Als er 20 Minuten später immer noch nicht zurück war, schaute sein Coach nach ihm. Er fand ein Häufchen Elend vor – schwitzend und zitternd lag Wilson auf dem Boden, Oberlippe und Nase voller Kokain.
Der damals 27-Jährige, der bereits die komplette NLF-Saison 1985 und 1987 wegen Kokainmissbrauchs verpasste, wurde nach dem neuerlichen Absturz lebenslang gesperrt. Zehn Jahre später wurde er wegen mehrerer Einbrüche zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt. Wilsons Sohn, der ebenfalls Football-Profi wurde, schlug einen ähnlichen Weg ein. Im Juni 2016 versuchte er nackt in ein Haus einzubrechen, 2017 wurde er ein zweites Mal verhaftet, wieder im Adamskostüm.
1999: Folgenschwerer Abstecher ins Rotlichtmilieu
In der Nacht vor dem Super Bowl wollte sich Familienvater Eugene Robinson im Rotlichtviertel in Miami vergnügen. Doch der Verteidiger der Atlanta Falcons tappte in eine Falle, er bot einem verdeckt ermittelnden Polizisten Geld für Oral-Sex. Noch vor Ort wurde er verhaftet, kam allerdings nach wenigen Stunden wieder frei und konnte beim Super Bowl auflaufen. Die Falcons unterlagen den Denver Broncos deutlich – auch weil Robinsons Leistung miserabel war. Was dem Ganzen zusätzlich Würze verlieh, war die Tatsache, dass Robinson kurz vor seinem Abstecher von der NFL mit dem Bart-Starr-Award ausgezeichnet wurde. Dieser wird an Sportler mit hohem moralischen Charakter verliehen. Den Award musste er nachvollziehbarerweise wieder abgeben.
2003: Spieler haut in der Nacht vor dem Super Bowl ab
Barret Robbins von den Oakland Raiders flüchtete in der Nacht vor dem Endspiel von San Diego nach Mexiko. Nach seinem Auftauchen erklärte er, dass er unter einer bipolaren Störung leide und seine Medikamente falsch eingestellt habe. Als Folge dessen litt er unter Wahnvorstellungen und war im Glauben, dass seine Raiders den Super Bowl bereits gewonnen hätten. Robbins liess sich nach dem kuriosen Vorfall in eine Klinik einweisen und therapieren. Doch kurz nachdem er den Trainingsbetrieb in der neuen Saison wieder aufgenommen hatte, wurde er wegen Konsums von Steroiden suspendiert. Den Super Bowl hatten die Raiders in der Nacht nach dem Verschwinden von Robbins übrigens verloren. Nach seiner Karriere geriet Robins immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt.
2004: Nipplegate
Justin Timberlake und Janet Jackson kam die Ehre zuteil, in der Halbzeitpause aufzutreten. Ein Millionenpublikum wurde Zeuge eines Skandals, der in die TV-Geschichte einging – Timberlake entblösste Jacksons Brust. Am Tag nach dem Super Bowl war der «Nipplegate» das ganz grosse Thema. Die Halbzeit-Shows werden seither mit einigen Sekunden Zeitverzögerung übertragen, denn dem prüden amerikanischen Publikum sollen solche Bilder nicht mehr zugemutet werden.
2009: Plötzlich läuft ein Sexfilm im TV
Wenn schon eine entblösste Brust für Empörung sorgt, dann kann man sich vorstellen, was im Bundesstaat Arizona los war, als kurz vor dem Ende des Spiels während 37 Sekunden ein Sexstreifen eingespielt wurde. Es habe eine Verwechslung der Kabelsignale gegeben, hiess es in einer ersten Mitteilung. Rund 80’000 TV-Zuschauer waren betroffen – sie alle erhielten vom Kabelanbieter zehn Dollar Rabatt auf die nächste Rechnung. 2011 verhaftete das FBI einen ehemaligen Angestellten des Kabelanbieters, der das System gehackt haben soll.
2011: Christina Aguilera hat einen peinlichen Aussetzer
Beim Super Bowl die Nationalhymne singen zu dürfen, das ist eine grosse Ehre – und lukrativ noch obendrauf. Jedes Kind in Amerika kennt den Text, in vielen Schulen wird die Hymne täglich gesungen. Umso peinlicher ist der Auftritt von Pop-Queen Christina Aguilera, die einen Vers auslässt, dafür einen anderen wiederholt. Nach dem Spiel entschuldigt sich die Sängerin: «Ich kann nur hoffen, dass die Zuschauer die Liebe zu meinem Heimatland spüren konnten und der Geist der Nationalhymne trotzdem deutlich geworden ist.»
2012: Ausgestreckter Mittelfinger
Kritik gibt es 2012 auch für die Sängerin M.I.A., die während ihres grossen Auftritts in der Halbzeitpause Abermillionen von TV-Zuschauern den Mittelfinger zeigt.
2013: Verschwörungstheorien nach Stromausfall
Die zweite Halbzeit ist noch jung, da gehen im Superdome von New Orleans die Lichter aus. Die Stromversorgung ist zusammengebrochen und das Spiel zwischen den Baltimore Ravens und den San Francisco 49ers muss für 36 Minuten unterbrochen werden. Ein defektes Messgerät hat angeblich die Elektronik heruntergefahren, auch die Notstromversorgung streikt. Allerdings gibt es auch Verschwörungstheoretiker, die nicht an einen Zufall glauben. Denn die Umsätze im Stadion schiessen dank des Lichterlöschens in die Höhe und auch für die TV-Rechtehalter ist das Ganze aus finanzieller Sicht äusserst interessant. Ein 30-sekündiger Werbespot kostete damals rund vier Millionen US-Dollar. Und während der 36-minütigen Zwangspause blieb viel Zeit, um Werbungen einzublenden …
2015: Ein Werbespot spaltet die Nation
Der Super Bowl ist nicht nur das grösste Sportereignis in den USA, sondern auch ein Werbespektakel. Allein in den USA sitzen jeweils weit über 100 Millionen TV-Zuschauer vor der Flimmerkiste. Und so löst ein 30-Sekunden-Clip der US-Versicherung Nationwide einen heftigen Shitstorm in den sozialen Medien aus. Im Werbeclip ist ein kleiner Junge zu sehen, der erzählt, was er in seinem Leben alles nicht mehr lernen und erleben werde – weil er bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Es folgt ein Schnitt und eine überlaufende Badewanne ist zu sehen, dazu der Slogan: «Die häufigste Ursache der Todesfälle bei Kindern sind vermeidbare Unfälle.»
Nationwide machte mit diesem Spot auf eine App aufmerksam, die vor Unfallgefahren bei Kindern warnt. Eigentlich eine starke Botschaft, die alles andere als skandalös ist. Doch in den sozialen Medien gab es nicht nur viel Zuspruch, sondern mindestens so viel Hass und Unverständnis für den Spot.
Beim Super Bowl in der Nacht auf Montag treffen die Kansas City Chiefs auf die San Francisco 49ers. Die Partie findet in Las Vegas statt und wird in der Schweiz live im Free-TV auf RTL übertragen.
So 11.02. 23:15 - 04:30 ∙ RTL ∙ 315 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.