Beat Wettstein ist seit Jahren als Sicherheitschef der Tour de Suisse tätig. Der tödliche Unfall von Gino Mäder macht ihm zu schaffen – den Sturz kann er sich aber nicht erklären.
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- Tour-de-Suisse-Sicherheitschef Beat Wettstein äussert sich zum tödlichen Unfall von Gino Mäder.
- Es sei ihm ein Rätsel, wie es zum Sturz kommen konnte, schliesslich kannte Mäder die Strecke sehr gut.
- Andere Fahrer der Tour empfanden die tödliche Kurve nicht als besonders gefährlich.
Am Donnerstag stürzte der Schweizer Radprofi Gino Mäder bei der Albula-Abfahrt der 5. Etappe der Tour de Suisse von Fiesch nach La Punt schwer. Einen Tag später verstarb der 26-Jährige im Spital in Chur.
«Das, was mit Gino passiert ist, trifft mich wahnsinnig», sagt Beat Wettstein, Bereichsleiter Streckensicherheit der Tour de Suisse im «Blick». Die Aufgabe des 63-Jährigen ist es schliesslich, die Fahrer «alle sicher von A nach B zu führen».
Bei Gino Mäder ist das am vergangenen Freitag nicht gelungen, was Wettstein dementsprechend beschäftigt: «Ich mache mir immer Vorwürfe, wenn etwas passiert. Es geht mir viel durch den Kopf, wenn ich an Ginos Unfall denke.» Wettstein erklärt, dass er die Kurve wohl etwa 15 Minuten vor Gino abgefahren sei: «Die Kurve ist gut einsehbar, dann tut sie etwas zu, ehe es wieder nach rechts geht. Der Belag ist gut.» Wie es bei Mäder zum Sturz kam, kann sich Wettstein nicht erklären: «Gino kannte die Strecke sehr gut, auch vom Training. Es ist mir ein Rätsel, wie das passieren konnte.»
Es ist weiterhin nicht klar, wie der Unfall genau zustande gekommen ist – die Ermittlungen laufen noch. Dass Wettstein und sein Team bei der Einschätzung der Gefahren einen Fehler gemacht haben, scheint aber unwahrscheinlich. Möglich ist, dass sich Mäder und der an der gleichen Stelle ebenfalls gestürzte Magnus Sheffield touchiert haben. Für die Fahrer war die Albula-Abfahrt nichts Neues, La Punt GR war schliesslich schon zum neunten Mal Ziel einer Etappe der Tour de Suisse. Probleme gab es an der Unfallstelle noch nie.
Die für Mäder tödliche Kurve empfand auch in diesem Jahr kein anderer Fahrer als besonders gefährlich. So erklärt etwa der Schweizer Stefan Bissegger, dass er die Kurve nicht als technisch herausfordernd wahrgenommen habe, obwohl er «wohl von 90 km/h habe runterbremsen müssen». Auch Silvan Dillier empfand die Kurve «grundsätzlich nicht als gefährlich», auch wenn er sagt: «Ich wusste, dass die Kurve tricky sein kann, wenn man schnell kommt und es einen nach aussen trägt.»